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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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Tempok, der offenbar in der Nähe seine Falle aufgegeben und sich weiter bewegt hatte. Kira konnte sich noch gut an ihre erste Begegnung mit einem Tempok in der Ebene von Tong erinnern und hoffte inständig, dass Herm vorsichtig war. Sie hatte ihn begleiten wollen, um auf ihn aufzupassen, aber Tyr hatte sich dagegen ausgesprochen, seiner Meinung nach würde die Anwesenheit von Frauen bei der Jagd die Männer ablenken. Vermutlich hatte er sogar recht damit, aber trotzdem hatte es ihr nicht gefallen, klein bei zu geben.
    Erst als Herm sie persönlich gebeten hatte, im Lager zu bleiben, hatte sie schließlich eingelenkt. Sie hatten ein stillschweigendes Abkommen und so hatte sie sich schließlich gefügt, nur Männer gingen auf die Jagd, also blieb sie im Lager. Plötzlich erfasste sie eine innere Unruhe und so legte sie sich ihren neuen Umhang um die Schultern und ging nachdenklich aus ihrem Zelt. Die Männer waren in mehreren Gruppen von Fünf gegangen, um Spuren des Monsters zu suchen, nur wenigevon ihnen waren zum Schutz der Frauen im Lager zurück geblieben. Persia saß mit ihrer Tochter zusammen am großen Feuer und Kira beschloss, ihnen etwas Gesellschaft zu leisten, jede Ablenkung würde ihr recht sein.
    Das seltsame Aufblitzen von allen Farben des Regenbogens vor ihren Augen kam plötzlich und unerwartet, direkt gefolgt von einem starken Schwindelgefühl. Die Welt drehte sich um Kira und nur Sekunden später wurde ihr schwarz vor Augen. Dann sah sie eine gelbe Wüste unter einer heißen hellen Sonne. Ein großes steinernes Bauwerk erhob sich aus dem Sand und überschattete seine gesamte Umgebung. Sofort konnte Kira die Macht spüren, die von dem seltsamen viereckigen Bauwerk ausging, das nach oben hin immer schmaler wurde.
    „ Ein Wachtraum, so wie damals. “ Schlagartig erinnerte sie sich an ihren ersten Wachtraum, den sie vor vielen Wochen in der weißen Blume hatte, als die Attentäter sie überfielen und ein schwarz gekleideter Mörder in Begriff war, ihr Leben mit einem gebogenen Zweihandschwert zu beenden. Auch damals hatte sie erst Farben vor ihren Augen aufflackern und dann sich selbst gesehen, wie in einem Traum. „ Aber wenn das wieder ein Traum von mir ist, wo bin ich dann? “ Plötzlich betrat eine Gestalt ihr Sichtfeld, den Rücken zu ihr gewand, so dass sie nur den langen schwarzen Umhang des Reiters sehen konnte, der auf einem riesigen Tiger auf das Bauwerk in der Wüste zuritt. Dann drehte sich die Gestalt plötzlich um und es war Kira, als sähe sie ihr direkt in die Augen. Schmerz hämmerte gegen ihren Kopf und schlagartig wurde ihre Vision dunkel.
    Mit einem Aufschrei erwachte Kira aus ihrem Tagtraum und sah in die besorgten Gesichter von Persia und ihrer Tochter. Sie lag am Boden vor dem großenFeuer, offenbar war sie noch dort auf der Stelle zusammengebrochen, wo die Vision sie getroffen hatte.
    Mit einer Handbewegung gab sie den beiden großen Frauen zu verstehen, dass sie wieder klar war und ließ sich auf die Füße helfen. Schließlich entschuldigte sie sich mit der Ausrede, dass sie nicht genug gegessen habe und sich etwas schwach fühle. Die hochgezogenen Augenbrauen in Persias Gesicht zeigten Kira sofort, dass sie ihre Version für wenig wahrscheinlich hielt, sie konnte es ihr auch nicht verdenken, hatte Kira doch bisher noch nie eine derartige Schwäche gezeigt. Aber ihr war spontan nun mal keine bessere Ausrede eingefallen und jetzt musste sie damit leben. Unter dem Vorwand, sich etwas hinlegen zu wollen verließ sie die beiden Frauen und ging zurück in ihr Zelt.
    Nachdenklich stellte sie sich an das noch glimmende Feuer in der Zeltmitte und ließ ihren Wachtraum noch einmal in Gedanken an sich vorbei ziehen. „ Wer ist er? “ Sie hatte keinen Zweifel daran, dass es mehr wie ein einfacher Traum gewesen war, zu real hatte es sich angefühlt, so als wäre sie wirklich dort gewesen. „ Meister Yi. “ Ein seltsames Gefühl stieg in ihr auf, so als würden sich plötzlich und unerwartet viele Puzzleteile zusammenfügen. Meister Yi hatte sie nicht ohne Grund für seinen Auftrag ausgewählt und jetzt wurde ihr auch klar was der wahre Grund war - sie hatte Visionen, so wie er.
    Plötzlich schien alles einen Sinn zu ergeben. Ihre Fähigkeit, drohende Gefahr frühzeitig zu spüren, ihre Wachträume, ihre Förderung durch Meister Yi, und schließlich ihre Benennung als seinen Nachfolger. Trotzdem fühlte Kira sich noch immer unwohl, zu viele Fragen blieben offen. „ Wem haben

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