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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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auf die Prüfungen vorbereiten.“ Überrascht sahen Tyr, Persia und ihre Tochter auf. „Ise, Tochter des Kermo, Klanlord der Tomaren?“ Mit einer kurzen Verneigung grüßte die junge Frau den Klanführer und seine Familie. „Kermo ist mein Vater, doch jetzt bin ich nur als Anwärterin und Führerin für Herm aus Kaldarra hier.“ Sofort konnte Herm die Anspannung spüren, die sich nach der Erwähnung ihres Namens aufgebaut hatte. „ Kermo, Tomaren. “ Irgendwo hatte er die Namen schon einmal gehört und ganz offensichtlich waren es keine Namen, die an Tyrs Feuer willkommen waren.
    Schließlich nickte Tyr bestätigend und wandte sich wieder Herm zu. „Also gut, kommen wir nun zu wichtigeren Dingen. Jetzt, wo du ein Mitglied unseres Klans bist, steht dir auch ein gerechter Anteil an unserer Jagdbeute zu. Komm mit, Pytros hat mir gestern schon gesagt, dass sie fertig ist.“ Ohne weiteres Wort der Erklärung stand Tyr auf und verließ das Zelt, Herm und Ise auf seinen Versen. Pytros war eines der ältesten Mitglieder des Jagdklans und ging nur noch selten selbst mit auf die Jagd. Stattdessen hatte er sich mit zunehmendem Alter mehr auf das Handwerk der Kürschnerei konzentriert. Er hatte Herm bei der Erstellung seiner Fellmützen geholfen und einen ausgezeichneten Ruf als Hersteller bester Lederrüstungen. „ Ob er mir eine Rüstung schenken will? “ Herms eigene lederne Kleidung war schon stark abgenutzt und leicht beschädigt, aber aus bestem Leder gefertigt, eigentlich benötigte er nicht wirklich etwas Neues.
    Schließlich erreichten sie das Handwerkszelt, vor dem zahlreiche frische Felle am Feuer trockneten und traten ein. Sofort kam Pytros zu ihnen und begrüßte Herm herzlich. „Ich habe sie hier hinten, sie ist prachtvoll geworden, eine meiner besseren Arbeiten, wirklich.“ Ohne Abzuwarten winkte er Tyr und Herm hinter sich her und ging zu einem durch eine Wolldecke abgedeckten Rüstungsständer. „Da du den Eiswyrm erlegt hast, hast du auch Anspruch auf den Großteil seiner Beute. Wir haben nur die besten seiner Schuppen verwendet, sie wird dich vor deinen Feinden schützen, Herm Wyrmtöter.“ Mit einer schnellen Bewegung griff er die Wolldecke und offenbarte Herm einen Anblick, der ihm die Worte raubte. Sprachlos starrte er auf den weißen Brustpanzer, der in sorgfältiger Arbeit aus den Schuppen des großen Wyrms angefertigt worden war. Er hatte exakt Herms Größe und würde über seine Hüften gehend auch seinen Unterleib schützen. Von den Schultern aus führten noch halbe Ärmelansätze nach unten, die seine Oberarme bis zu den Ellbogen bedecken würden, ohne seine Bewegungsfähigkeit einzuschränken, es war eine wundervolle Rüstung.
    Noch immer wie betäubt ließ er sich ohne große Gegenwehr dazu überreden, die Rüstung gleich anzulegen, sie passte wie angegossen. Das Gewicht war beträchtlich höher wie das seiner bisherigen Lederkleidung, doch konnte er sich nach wie vor nahezu frei bewegen. Er hatte keine Zweifel, dass der Brustpanzer leichte Schläge und Treffer von Pfeilen problemlos würde abwehren können. „Das...das ist ein wundervolles Geschenk. So etwas Wertvolles habe ich nicht verdient.“ Sofort winkten Tyr und Pytros ab. Schnell gaben sie ihm zu verstehen, dass es sein Willkommensgeschenk im Klan sei, Pytros hatte es schon seit Tagen zu seiner Hauptarbeit gemacht, als Dank für Herms Eingreifen beim Kampf mit dem Eiswyrm. „Also gut, ichnehme das Geschenk an. Aber eines Tages werde ich euch auch ein Geschenk machen und dann werdet ihr es auch annehmen.“ Mit zustimmendem Kopfnicken versprachen es Tyr und Pytros und so verabschiedeten sie sich herzlich voneinander, bevor er zusammen mit Ise das kleine Lager wieder verließ.
    „Ist das wahr?“ Wieder überraschte Ise ihn mit einer seltsamen Frage. „Was meinst du, was soll wahr sein?“ Sie ging eine Weile in ihrem wiegenden Schritt, der ihre Hüften langsam zu den Seiten ausschlagen ließ, neben ihm her, bevor sie antwortete. „Der Eiswyrm, aus dessen Schuppen deine Rüstung besteht. Er muss sehr groß gewesen sein, hast du wirklich geholfen, ihn zu erlegen?“ Diesmal musste er nicht lange überlegen, um zu antworten. „Ohne Kiras Hilfe hätte ich es nicht geschafft.“ Seine Antwort sorgte für ein verwirrtes Stirnrunzeln bei Ise, das Herm zufrieden zur Kenntnis nahm. Warum sollte er sie nicht auch einmal verwirren, ihre Nähe sorgte schließlich auch für eine ständige Ablenkung. Es würde lange dauern, bis er

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