Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)
angesichts seines Verrats an der Gilde der sieben Spinnen eine gute Wahl schien. Doch jetzt war sein Horntiger nicht bei ihm, stattdessen blickte er auf den fremden Mann, der sich arrogant auf seinen langen hölzernen Stab stützte und Hassem amüsiert betrachtete.
„ Wegelagerer “ Sofort wusste Hassem, dass der dicke Mann in der ungewaschenen Lederrüstung nicht alleine war. Viel zu selbstsicher bewegte er sich auf ihn zu, vermutlich warteten seine Freunde im Dickicht des Waldes nur auf ein Zeichen von ihm, um Hassem hinterrücks anzufallen oder mit Pfeilen zu durchbohren.
„ Ich brauche Hilfe, Shimo. Komm zu mir .“ Das Gefühl von Bestätigung erklang in seinem Bund, Shimo war unterwegs, jetzt musste er nur noch Zeit gewinnen. Er hatte in den letzten Tagen viel Zeit damit verbracht, seine neuen magischen Kräfte kennen zu lernen, Nacht für Nacht hatte er die Energie des schwarzen Mondes gerufen und sich darin geübt sie einzusetzen, doch heute würde er das erste Mal sein Leben in die Hände seiner neuen Kraft legen müssen.
„Das ist mein Wald hier, müsst ihr wissen. Und wer ihn betritt muss Wegezoll bezahlen.“ Die Worte des dicken Mannes, der nun nur noch wenige Meter von Hassem entfernt war, klangen beinahe gelangweilt, so als ob er sie schon oft gesprochen hatte, immer mitdemselben Ausgang. „Und wie hoch ist der Zoll, um durch euren Wald zu reisen?“ Weiter grinsend gab der Mann ein Zeichen mit seiner rechten Hand, woraufhin Hassem Bewegungen im Dickicht überall um ihn herum hören konnte. „Nun, einfach alles was ihr habt. Wenn ihr bitte eure Waffen, Stiefel und den Rest der Ausrüstung vor euch ablegen würdet.“ Kaum hatte der dicke Wegelagerer seinen Satz beendet, traten sieben schmutzige Männer in alten ledernen Mänteln in einem Kreis um Hassem auf die Lichtung. Zwei von ihnen trugen geladene Armbrüste, die anderen fünf Keulen und einfache Äxte.
„Ihr sollt euren Zoll erhalten, ich werde euch alle bezahlen...mit dem Tod.“ Kaum hatte er seine Herausforderung ausgesprochen, entfesselte er die Energien des schwarzen Mondes. Gleichzeitig gingen die beiden Armbrustschützen in Flammen auf, schwarzes Feuer hüllte die beiden Männer ein, die sich umgehend in wilder Panik und vor Schmerz schreiend auf den Boden warfen und versuchten, das Feuer zu löschen. „ Zwecklos ihr Narren, ihr werdet brennen. “ Die anderen Männer wichen instinktiv vor Hassem zurück und sahen ihn mit erschrockenem Blick an. Für einen Moment dachte er, dass sie fliehen würden, doch dann sprang der dickbäuchige Anführer auf ihn zu. „Er ist ein Magier. Tötet ihn, schnell, er kann uns nicht alle gleichzeitig mit seinen Zaubern treffen.“ Nach kurzem Zögern wandten sich die Männer ihm wieder zu, ein kleiner muskulöser Mann mit einer einfachen Holzfälleraxt sowie ein großer stämmiger Mann zu seiner rechten, der zwei hölzerne Knüppel trug, griffen ihn zuerst an.
Mit der Bewegung eines Mannes, der viele Jahre den Kampf mit dem Schwert geübt hat, tauchte Hassem unter dem Axthieb des ersten Mannes weg und schnitt ihm noch in der gleichen Bewegung mit seiner rechten Klinge den Bauch auf, um schließlich mit der linkendirekt in den Kopf des zweiten Angreifers zu stechen. Der erste Mann fiel Blut spuckend in sich zusammen, der zweite war auf der Stelle tot. Schockiert sahen die verbleibenden drei Räuber auf ihre toten Mitstreiter und wichen erneut einen Schritt zurück. Diesmal war es ihr Anführer, der angriff. Überraschend geschickt führte der Mann seinen Kampfstab in einem Schlagwirbel zu Hassems Beinen, dem er nur mühsam ausweichen konnte. Durch den Vorstoß ihres Anführers neu ermutigt, sprangen auch die drei verbleibenden Wegelagerer wieder vor und erhoben ihre Äxte zum Schlag.
Hassem erkannte sofort, dass er den Kampf nicht mehr mit seinen Krummschwertern würde gewinnen können und entfesselte seine verbleibenden Energien. Eine schwarze Wolke erschien über seinem Kopf, pulsierend und voller Energie. Für einen Moment stutzen die Angreifer, es sollte ihr letzter Fehler sein. Lediglich ihr Anführer rollte sich rückwärts weg von Hassem, seine drei Männer jedoch waren zu nah, als die Wolke in einem Hagel dunkler Blitze explodierte und ihre Körper zerfetzte.
Mit einem Stöhnen sank Hassem auf sein rechtes Knie, der Zauber hatte viel Kraft gekostet, und sein gefährlichster Gegner stand noch. Vorsichtig näherte sich ihm der gefährliche Mann, seinen Kampfstab bereit zum Schlag. Doch
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