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Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition)

Titel: Der vergessene Mond Bd II - Zeit des Erwachens (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Bernd Tannenbaum
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und unerwartet. „ Erst ignoriert sie mich eine Stunde lang, dann macht sie mir ein Kompliment? “ Verwirrt sah Herm sie an, unsicher was er antworten sollte. „Offensichtlich war Marla wenig beeindruckt, sie hätte mich mit Leichtigkeit töten können, wenn sie das gewollt hätte.“ Nun sah Ise verwirrt aus, hielt schließlich an und sah Herm direkt in die Augen. „Marla ist die mächtigste lebende valkallische Runenleserin, vielleicht sogar die mächtigste Magierin überhaupt.Ich habe noch nie davon gehört, dass sie einen Anwärter derart lange testete wie dich. Deine Verteidigung aufrecht zu erhalten und gleichzeitig anzugreifen war eine außergewöhnliche Leistung...auch wenn ich derartige Zauber noch nie zuvor gesehen habe.“
    Für einen Moment dachte Herm über Ises Worte nach, bevor er ihr wieder auf ihrem Weg durch das Lager folgte. „ Vielleicht hat sie recht. Ich kenne meine Kräfte erst seit einigen Wochen, wie kann ich da erwarten, gegen eine derart mächtige Magierin zu bestehen. “ Wieder zufrieden mit sich selbst blickte er plötzlich auf bekannte Zelte, die um ein großes Feuer am östlichen Rand des großen Zeltlagers aufgestellt waren, sie hatten Tyrs Klan gefunden.
    Zielgerichtet ging er auf das Zelt zu, in dem er mit Kira in den letzten Wochen gelebt hatte, hielt kurz am Eingang an und rief leise Kiras Namen. Sie hatten es sich angewöhnt, nicht einfach ohne Vorwarnung das gemeinsame Zelt zu betreten, um so etwas wie eine Privatsphäre zu ermöglichen, der kurze Ruf des jeweiligen Namens hatte sich schnell bewährt. „Komm herein, Herm.“ Kiras Stimme klang noch immer genervt, offenbar hatte sie ihr Streitgespräch mit Marla nicht besonders gut weggesteckt. Mit einer geübten Bewegung hob er die Felle an und trat gemeinsam mit Ise in das Zelt, in dem Kira vor der kleinen Feuerstelle stand und sich ihre Hände wärmte, sie stand noch immer auf Kriegsfuß mit den eisigen Temperaturen der valkallischen Tundra.
    „Kira, dies ist Ise, sie wird mich in meine Anwartschaft einweisen, ich werde für die Dauer der Prüfungen bei ihr und den anderen Anwärtern wohnen.“ Während Ise die kleine Kriegerin aus Begos teilnahmslos zu betrachten schien, öffneten sich Kiras Augen weit beim Anblick der valkallischen Frau. Schließlich sah sie ihn direkt an und ihr Blick versprühte zornige Funken, dieHerm einen Schauer über den Rücken jagten. „ Was hat sie nur? “ Herm hatte erwartet, dass Kira froh darüber sein würde, das Zelt eine Weile für sich allein zu haben, doch das Feuer in ihren Augen sprach eine andere Sprache. Dann sah sie auf seinen verbrannten Arm und diesmal war es Ise, die von ihrem zornigen Blick getroffen wurde.
    „Was habt ihr mit seinem Arm gemacht? Konntet ihr ihn nicht einmal verbinden?“ Die überraschte Ise zur Seite drängend nahm sie Herms Arm und begann, ihm einen Wundverband mit kühlenden Kräutern anzulegen, während ihr düsterer Blick abwechselnd Ise und ihn traf, als ob sie beide Kraft ihrer Augen verbrennen wollte. Mit letzten Griffen straffte Kira seinen Verband, während sie ihm mit eisiger Stimme eine Drohung zu raunte. „Wenn das hier vorbei ist, werden wir beide uns unterhalten.“ Umgehend verknotete sich Herms Magen und er schluckte hart, während er sich leise für den Verband bedankte. Was auch immer Kiras Gemüt derart verdüstert hatte, es schien eine weise Entscheidung, erst einmal aus ihrer Schusslinie zu verschwinden. Schnell nahm er seinen Rucksack mit seinen Sachen und der Yamasu, dann verließ er nach einer kurzen Verabschiedung mit Ise das Zelt. „ Was mag Ise jetzt wohl denken? “ Verwundert musste Herm feststellen, dass ihm Kiras Feindseligkeit vor Ise peinlich war und stieß einen leisen Seufzer aus. Als ob eine Frau nicht schon genug Ärger brachte, war er nun schon an zwei gebunden.
    Schließlich gingen sie zu Tyrs Zelt, er wollte unbedingt noch mit seinem neuen Klanführer sprechen. Herm ging voraus und betrat als erster das Zelt, in dem neben Tyr auch Persia und ihre Tochter Pernila am Feuer saßen. Der große Krieger erhob sich sofort von seinem Platz und gab Herm eine kräftige Umarmung. „Nun Herm Wyrmtöter, wie es scheint hat dich dasSchicksal nun doch noch in unseren Klan geführt, es erfüllt unser aller Herz mit Freude. Wer ist deine Begleiterin?“ Herm erwiderte die Umarmung und begrüßte auch die beiden Frauen, bevor er schließlich seine Mitanwärterin vorstellte. „Dies ist Ise, auch eine Anwärterin, sie wird mich

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