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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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um die Gestalt vor die Mündung zu bekommen. Der Ritter hatte seine Waffe bereits hochgerissen, er hielt sie mit beiden Händen fest, um auf Nummer Sicher zu gehen.
    Schneller als eine Kugel?
    Nein, das war sie nicht.
    Ich feuerte, aber dieses verdammte Boot schlingerte mal wieder zum Unrechten Zeitpunkt.
    Trotzdem gelang mir ein Treffer!
    Das geweihte Silbergeschoss drang irgendwo in den Körper ein und sorgte auch für einen ersten Erfolg. Zwar kam der Templer noch zum Schlag, aber die Richtung stimmte nicht mehr.
    Wie ein gewaltiges Pendel, das einen Halbkreis schlägt, so jagte die Klinge nach unten. Allerdings traf sie nur das Deck und riss eine Furche in das Holz. Auch Splitter wurden hervorgerissen.
    Der Templer stand.
    Er zitterte.
    Er wuchtete sein Schwert wieder hoch!
    Aber auch ich hatte in der Zwischenzeit nicht geschlafen. Es war mir gelungen, eine bessere Position einzunehmen und mich an die Reling zu stützen.
    Der vergessene Templer wollte nicht aufgeben. Aber es war zu sehen, dass er gewisse Probleme bekam, denn so leicht wie sonst hob er seine schwere Waffe nicht mehr an.
    Noch immer war mir nicht bewusst, wo ihn das Geschoss getroffen hatte. Aber es raubte ihm seine Kraft. Er gehörte nicht zur Spitze in der Dämonenhierarchie, obgleich er so lange überlebt hatte. Das nur durch die Gnade eines anderen und nicht aus eigener Kraft.
    Ich lag für ihn zu weit entfernt.
    Er ging einen schweren Schritt näher.
    Für mich umso besser. Er bot dann das perfekte Ziel, auch wenn das Boot durch das Wasser schlingerte und unsere Bewegungen nie vorauszusehen waren.
    Um zu schlagen, musste er die Waffe mit der langen Klinge anheben. Es fiel ihm nicht leicht, und ich streckte ihm im Sitzen beide Arme entgegen. Die Beretta gut festhaltend, ein wenig hoch gezielt, denn jetzt interessierte mich der dunkle Kopf.
    »Dann fahr zur Hölle«, flüsterte ich und drückte ab.
    Nicht nur einmal. Ich schoss so schnell wie möglich. Auch wenn ich ihn nicht mit jeder Kugel traf, ein paar würden schon in das Ziel hineinschlagen.
    Sie taten es.
    In diesem Fall schien der Kopf die Geschosse regelrecht angezogen zu haben. Sie hieben wie Hammerschläge hinein, und dementsprechend bewegte sich der Schädel.
    Er zuckte zurück, schwang wieder vor, glitt zurück, und dann bewegte sich der Templer.
    Allerdings ging er nicht mehr auf mich zu. Er taumelte nach hinten, und es dauerte nicht lange, da erreichte er die Reling, die zwar hoch war, aber für ihn nicht hoch genug. Hinzu kam noch die Bewegung des Bootes, die zusätzlich dafür sorgte, dass er kippte.
    Ich schaute zu, wie seine Beine sich lösten. Für einen Moment schwang der Körper fast waagerecht in der Luft, dann war er verschwunden, und ich hörte noch, wie er in das Rheinwasser klatschte...
    ***
    Manchmal kommen sie wieder!
    Genau an diesen Satz musste ich denken, als der Templer über der Reling verschwand. Ich wollte sichergehen, dass er nicht wiederkam und ging auf die Steuerbordseite des Bootes.
    Der Blick nach unten.
    Das Wasser umschäumte und umgurgelte den Bootsleib. Die weißen Streifen vermischten sich mit den dunkleren Wellen, aber ich sah keinen Körper in der Nähe treiben.
    Victor von Narbonne war vom Rhein verschluckt worden und...
    Nein, er kam zurück.
    Als wäre er ein Umweltverschmutzer, den das Wasser nicht mehr haben wollte, so tauchte er plötzlich aus der Tiefe auf. Jetzt hätten nur noch die Gesichter und Arme von Wasserdämonen gefehlt, die ihn vom Grund geholt hatten.
    Die sah ich natürlich nicht. Dafür etwas anderes, und zwar direkt dort, wo sich der Kopf befand. Er war wie ein Korken aus dem Wasser getrieben worden, und ebenso leicht und locker sahen die kleinen blauen Flammen aus, die wie kleine Springteufel auf seinem Gesicht tanzten und es zerstörten. Ich sah, dass die Haut riss. Der Sog des Bootes zog ihn sogar noch weiter, sodass ich sein endgültiges Sterben genau beobachten konnte.
    Es waren natürlich keine normalen Flammen, denn die wären längst durch das Wasser gelöscht worden. Dieses Feuer stammte aus dem Reich der Finsternis und stemmte sich gegen die Person, die ebenfalls dazugehört, aber versagt hatte.
    Diese Seite kannte keine Dankbarkeit. Sie war einfach nur grausam und rechnete eiskalt ab.
    Auch auf dem Körper breiteten sich die zuckenden Feuerzungen aus. Da war genügend Wasser vorhanden, nur es schaffte es nicht, das Feuer zu löschen.
    Es war schon ein irgendwie faszinierendes Bild, wie der Körper dicht unter der

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