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Der vergessene Templer

Der vergessene Templer

Titel: Der vergessene Templer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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noch ein wenig breit. Da lag der Fehlsprung näher als der Treffer.
    Ich hatte mich hingekauert und stemmte mich mit Händen und Knien ab. Genau zum richtigen Zeitpunkt musste ich hoch. Keine Sekunde früher und auch keine später.
    Das andere Boot lag höher. Ich würde es nicht schaffen, auf das Deck zu springen. So musste mir einfach die Reling beim Entern helfen. Sie packen, dann hochschwingen und...
    Es hörte sich so einfach an, und als Harry den Kurs noch einmal änderte und es so aussah, als würde er es mit einem Rammstoß versuchen, machte ich mich bereit.
    Ich blieb hocken. Für zwei Sekunden musste ich einfach das Gleichgewicht halten.
    Dann stieß ich mich ab!
    ***
    Erics gute Laune war wie weggeblasen. Er fühlte sich wie jemand, dem der Boden unter den Füßen weggezogen worden war. Mit dem Gedanken an die Zukunft sah er seinen großen Traum platzen, Chef über diesen vergessenen Templer zu werden, aber die nahe Zukunft war jetzt für ihn wichtiger.
    Es hatte alles so gut geklappt. Er war mit dem Boot perfekt zurechtgekommen. Er fuhr über einen Strom hinweg, bei dem es wegen der Strudel und Stromschnellen nicht einfach war, ein Boot auf Kurs zu halten. Er und sein toter Freund hatten es sich vor zwei Tagen geliehen und einen Liegeplatz gemietet.
    Es fiel ihm jetzt wieder ein, und er sah auch das Gesicht des Verleihers vor sich, der ihnen erklärt hatte, dass dieses Boot verdammt schnell war und man natürlich einen Schein haben musste.
    Aus dem Schein wurden Scheine!
    Und zwar so viele Euros, dass der Verleiher plötzlich an seine Schulden dachte, die ihn drückten. Er gab den Männern das Boot, aber er hatte auch von einer Tempobegrenzung gesprochen, die er noch einrichten wollte. Gewissermaßen als seine Rückversicherung.
    Beide hatten in ihrer Euphorie zugestimmt, und so konnten sie eben nur mit halber Kraft fahren.
    Jetzt verfluchte Eric diesen Umstand. Natürlich hatte er das zweite Boot bemerkt und sehr schnell festgestellt, dass es den gleichen Kurs nahm wie er.
    Und es war nicht gedrosselt worden, denn jetzt holte es langsam, aber sicher auf.
    Eric geriet in leichte Panik. Er dachte an die Szene auf dem Hof und auch daran, dass sein Freund erschossen worden war. Dann hatte er gedacht, es geschafft zu haben, um nun festzustellen, dass der Verfolger immer näher an ihn herankam.
    Er fluchte. Eric schrie seine Wut hinaus, und er stellte sich zugleich die Frage, wie sie es anstellen würden, sein Boot zu entern. An eine andere Möglichkeit dachte er nicht mal.
    Was tun?
    Dem Templer Bescheid sagen? Ihn aus seiner Kabine locken und zum Kampf auffordern?
    Hin und her zuckte dieser Gedanke, aber es gab keinen, der ihm besser gefiel.
    Das Ruder konnte er feststellen. Noch waren die Verfolger nicht auf gleicher Höhe. Nur viel Zeit konnte er sich nicht mehr lassen, wenn er gewinnen wollte.
    Einige Sekunden gab er sich noch, weil er zuschauen wollte, als das Boot auch ohne ihn weiterlief. Ja, es klappte, trotz des unruhigen Wassers.
    Der Templer war noch da. Er und Sharon hockten auf der Bank. Victor von Narbonne hatte sogar einen Arm um die Schulter der Frau gelegt. Er drückte sie an sich, als wollte er sie für alle Zeiten beschützen, was Sharon nicht nachvollziehen konnte.
    Auch jetzt saß sie steif wie ein Eisblock neben ihm. Da konnte es keine Sympathie geben, denn die beiden Gestalten waren einfach zu verschieden. Die Schöne und das Biest konnten eben nur in einem Musical zusammenfinden.
    Erich sah nicht mal, dass sie atmete, doch das war jetzt unwichtig geworden. Mit der rechten Faust schlug er so hart auf den Tisch, dass Sharon aus ihrer seltsamen Trance erwachte und einen Schrei ausstieß.
    Auch Victor von Narbonne hatte diesen Schlag gehört. Er veränderte seine Haltung. Der Arm lag nicht mehr um Sharon’s Schultern. Das blau schimmernde Gesicht mit der harten dünnen Haut war Eric zugedreht.
    Bisher hatte er noch nicht herausgefunden, ob jemand wie Victor sprechen konnte, aber er würde auf Zeichen reagieren wie im Wald, als sie ihn aufgesammelt hatten.
    »Nimm dein Schwert und komm!«
    Der Templer verstand nicht.
    »Nimm es!« Diesmal deutete Eric mit seiner zuckenden Hand in Richtung der Waffe.
    Der Ritter begriff. Er rutschte über die Bank hinweg und ließ Sharon sitzen, die kein Wort sagte und nur nach vorn schaute, um zu sehen, was dort ablief.
    Mit großer Mühe quetschte und drückte sich die Gestalt an der Sitzbank vorbei. Als er seine Waffe noch immer nicht aufnahm, packte

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