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Der Vergessene

Der Vergessene

Titel: Der Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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eigentlich gar nichts. Es blieb einfach nur ruhig, auch in der Wohnung, und wir konnten uns durch das Fenster zwängen und in die Wohnung einsteigen.
    Sie war toll, sie war ein Traum, das sahen wir auf den ersten Blick.
    Nur hatte dieser Traum einen Fehler. Wir spürten den Durchzug, weil die Tür zu einem bestimmten Raum offen war. Entweder war in diesem Raum ein Fenster nicht geschlossen worden, oder es stand noch eine weitere Tür offen.
    Es war kein Fenster, sondern eine Tür. Und sie war auch nicht normal geöffnet, sondern eingeschlagen worden. Das allerdings registrierten wir nur wie nebenbei. Viel wichtiger war die am Boden liegende, nackte, uns unbekannte Frau, in deren Gesicht ein wahnsinniger Schrecken stand.
    Wir brauchten nicht zweimal hinzuschauen, um zu wissen, dass die Frau tot war.
    Blitzschnell schauten wir uns im Zimmer um. Da war niemand außer uns und der Toten. Trotzdem wollte Suko auf Nummer Sicher gehen. Er verschwand, um auch die anderen Räume zu durchsuchen. Ich kümmerte mich um die tote Frau.
    Ich sah einen Slip auf dem Boden liegen. Als ich die Haut der Toten berührte, fühlte sie sich kalt an. Mir fiel ihr offener Mund auf, und ich dachte an Sam Elam. Dann roch ich es auch. Ein ekliger, kalter und nach verbranntem Fleisch riechender Gestank wehte mir entgegen. Jetzt stand für mich fest, dass auch sie den Todeskuss erhalten hatte.
    Er war also hier gewesen, und ein kalter Schauer rieselte über meinen Rücken hinweg.
    Suko kehrte zurück. »Es ist keiner mehr da. Auch der Hausherr nicht.«
    Dann kam er näher, schnüffelte, fragte aber nicht, sondern erhielt bereits von mir die Antwort.
    »Ja, sie ist tot. Ebenso umgekommen wie Sam Elam. Wieder ein Opfer des Kamuel, des Vergessenen.«
    Suko zuckte die Achseln. »Ich verstehe es nicht so recht. Warum bringt er eine Frau um? Bei Atkins hätte ich noch Verständnis gehabt, aber bei ihr…?«
    Eine vernünftige Lösung wusste ich auch nicht. Es blieben nur Vermutungen. »Kann sein, dass dieser Kamuel Atkins gesucht, ihn aber nicht gefunden hat. Statt dessen diese Person. Und sie hat er dann vor Wut umgebracht.«
    »Das glaubst du, John?«
    »Nicht so richtig, wenn ich ehrlich sein soll. Ich kann mir zudem nicht vorstellen, dass Kamuel so motivlos handelt. Die Frau war ihm im Weg, okay, aber sie einfach zu töten…« Ich hob die Schultern. »Das weiß ich wirklich nicht.«
    »Jedenfalls ist Atkins weg, und es sieht nicht nach einer Flucht aus«, bemerkte Suko. »Er steckt mit Kamuel unter einer Decke und hat sich nicht so verhalten wie Sam Elam. Diese Frau könnte durchaus Elams Geliebte oder Freundin gewesen sein. Keine Ahnung. Wir sollten mal schauen, ob wir etwas entdecken, was darauf hinweist.«
    Ich ging zurück in den Flur, weil ich dort eine Handtasche gesehen hatte. Zumindest erinnerte ich mich daran und hatte mich auch nicht geirrt. Die Tasche hing tatsächlich dort. Sie sah aus wie eine Schiffschaukel mit Henkel.
    Ich brachte sie in das große Zimmer. Suko war nach draußen gegangen. Er kehrte zurück, als er mich sah. Gemeinsam untersuchten wir den Inhalt der Tasche. Das meiste interessierte uns nicht. Wir wollten nur wissen, wie die Tote hieß.
    »Carol Maxwell«, sagte ich und hielt ihren Ausweis hoch. »Hast du den Namen schon gehört?«
    »Nein.«
    Beim weiteren Wühlen fand ich eine Visitenkarte. Sie allerdings brachte uns ein Stück weiter, denn darauf entdeckten wir die Informationen.
    Carol Maxwell hatte für den Sender gearbeitet. Und zwar als Werbefrau und PR-Tante. Mit dem Hinweis konnten wir etwas anfangen. Zugleich mussten wir daran denken, dass sich der Kreis allmählich schloss. Wir blieben bei unserer Meinung, dass der Sender in diesem Fall eine wichtige Rolle spielte, und das Zentrum dabei bildete die Game-Show, die am frühen Abend starten sollte.
    »Mit oder ohne Atkins?« fragte Suko.
    Ich hatte schon »mit ihm« sagen wollen, verschluckte meine Worte allerdings, denn so dumm war die Frage nicht gewesen. Es konnte durchaus sein, dass sich Amos Atkins auf die wahren Dinge in seinem Leben besonnen und sich dem Vergessenen angeschlossen hatte. »Das ist schwer zu sagen.«
    »Finde ich auch. Unser Platz ist nicht mehr hier, John. Wir sollten jetzt zum Studio fahren oder in den Sender oder auch an den Ort, an dem die Show aufgezeichnet wird.«
    »Darüber müsste uns Delaney Auskunft geben können.«
    »Ruf ihn an.«
    Das tat ich. Diesmal war er schneller am Apparat und ziemlich sauer.
    Das legte sich, als er

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