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Der Vergessene

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Titel: Der Vergessene Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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gewesen…
    ***
    Es war Pech oder Glück, oder wie auch immer, dass uns Glenda Perkins im Flur über den Weg lief. Sie sah uns, blieb stehen, bekam große Augen, fing an zu lachen und presste rasch ihre Hand auf den Mund, als das Gelächter zu laut wurde.
    »Ist was mit uns?« fragte ich.
    »Und ob«, prustete sie. »Soll ich euch ehrlich sagen wie ihr ausseht, ihr beiden?«
    »Lass es lieber sein.«
    »Warum bewegt ihr euch denn so komisch? Muskelkater?«
    »Später«, sagte ich nur. »Ansonsten findest du uns bei Sir James, wenn es sein sollte.«
    Der Superintendent hatte schon auf uns gewartet. Auch er schaute etwas indigniert aus der Wäsche, als er uns eintreten sah. Eines Kommentars enthielt er sich, bot uns die üblichen Plätze an, und wir setzten uns sehr langsam.
    »Dann bin ich mal gespannt, worum es geht«, sagte er. Danach lehnte er sich entspannt zurück.
    Suko und ich wechselten uns ab. Es gab einiges zu erzählen. Die entspannte Haltung verflüchtigte sich bei unserem Chef. Er hörte sehr genau zu, machte sich hin und wieder Notizen und hatte, nachdem wir unseren Bericht beendet hatten, natürlich Fragen.
    »Ich möchte Sie jetzt nicht drängen, mir etwas über die Historie des Alten Testaments oder über dessen Legenden und Sagen zu erzählen, an denen ja wohl immer ein Körnchen Wahrheit ist, denn ich möchte mich auf die Realitäten beschränken. Wenn ich alles richtig verstanden habe, ist die einzige Spur in diesem Fall ein gewisser Amos Atkins, TV-Moderator.«
    Wir nickten beide.
    »Und Sie gehen auch davon aus, dass er einer dieser… nun ja, sagen wir Engel ist?«
    »Stimmt alles, Sir.«
    »Dann hätten Sie doch schon Kontakt mit ihm aufnehmen können, John.«
    Den Spott in seiner Stimme überhörte ich. Oder war es Ironie? Egal, ich schüttelte den Kopf. »Das hätte ich gern getan, aber dieser Mensch steht in keinem Telefonbuch. Wie das gewisse Promis nun mal so an sich haben. Suko und ich haben uns gedacht, dass die Chancen besser stehen, wenn wir in diesem Fall vom Schreibtisch aus agieren.«
    Jetzt lächelte Sir James. »Denken Sie da an meinen Schreibtisch?«
    »Zum Beispiel.«
    »Gut, ich werde sehen, was sich machen lässt. Von Ihnen brauche ich die Informationen, bei welchem Sender der Mann arbeitet. Dort kann man uns weiterhelfen.«
    Das hatten wir schon gecheckt. Es war eine der Stationen, die ihre Werbeblöcke mit Programmen auffüllten oder mit dem, was sie dafür hielten. Nichtsdestotrotz war dieser Mann eine lokale TV-Größe, zumindest im Großraum London und im Südwesten des Landes.
    Glenda besorgte Sir James die entsprechenden Telefonnummern.
    Danach legte sich unser Chef ins Zeug. Wir hatten schon öfter zugehört, wenn Sir James telefoniert hatte. Die Nerven hatte er selten dabei verloren, abgesehen von einigen Gesprächen, die er mit dem Geheimdienst geführt hatte. In diesem Fall allerdings war er nahe daran, durchzudrehen, das sahen wir ihm an. Er war hochrot angelaufen und hatte auch nie die richtige Person an der Strippe. So wurde er hin und her verbunden, bis er etwas laut und ungemütlich wurde und mit Vorladungen drohte. Da versprach man ihm, es noch einmal zu versuchen.
    Während Sir James wartete, sprach er mit uns. Die Sprechmuschel hatte er dabei abgedeckt. »Es ist noch zu früh am Morgen. Die verantwortlichen Herrschaften befinden sich noch in der Regeneration, wie man mir erklärte, aber man hat mir versprochen, mich mit der Privatnummer des Regisseurs zu verbinden. Mal hören, was dabei herauskommt.« Nach diesem Wort drückte Sir James auf die Mithörtaste, so dass auch wir informiert wurden.
    Stimme, dein Name ist Schnaps. So hörte sich das Organ des verantwortlichen Menschen an. Der Knabe war relativ ruhig, sicherlich hatte man ihn schon vorgewarnt. Er fragte trotzdem sicherheitshalber nach. »Sind Sie tatsächlich ein hohes Tier beim Yard?«
    »Ein Tier hat zumeist vier Beine, Mister. Ansonsten stimmt Ihre Frage.«
    »Oh, was habe ich denn getan?«
    »Sie nicht, Mr. Delaney. Es geht mir nur darum, die Telefonnummer und die Anschrift eines gewissen Amos Atkins zu erhalten. Das ist alles.«
    »Die ist geheim, Sir.«
    Unser Chef lief rot an. Ich rechnete schon mit einer Explosion, die jedoch nicht stattfand. Vielleicht war es eine Implosion gewesen, und Sir James riss sich auch zusammen. »Wenn Sie nicht wollen, dass ich Sie und einige andere aus Ihrem Club hierher zitieren und für eine Weile festhalten lasse, dann geben Sie mir jetzt die Informationen,

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