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Der verhängnisvolle Urlaub

Der verhängnisvolle Urlaub

Titel: Der verhängnisvolle Urlaub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heinz G. Konsalik
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streuen möchte.«
    Solche Sprüche schüttelte ein Johannes M. Markwart sozusagen aus dem Ärmel. Das gehörte zu seinem Beruf. Damit soll aber nicht gesagt sein, daß er dies gegenüber Karin Fabrici ohne jede innere Beteiligung getan hätte. O nein, dieses Mädchen sah so toll aus, daß er in der Tat auf Anhieb dazu neigte, ihr allererste Priorität zuzugestehen und alles andere zurückzustellen. Um es anders zu sagen, allgemeinverständlicher: Er hätte sie nur allzu gerne vernascht und war spontan entschlossen, dies anzustreben.
    »Ich darf also mit Ihnen rechnen, Gnädigste?« fragte er.
    »Wir werden sehen«, antwortete Karin, um der Sache ein Ende zu machen, nickte ihm lächelnd zu und entfernte sich.
    Sie hatte von weitem einen gewissen Bademantel erkannt, dessen Träger die Promenade entlangkam, munter mit einer wohlproportionierten rothaarigen Dame plaudernd, mit der er bestens bekannt zu sein schien. Wenn er allein gewesen wäre, hätte es Karin vielleicht so eingerichtet, daß sie mit ihm noch einmal zusammengetroffen wäre. Da er sich aber in Begleitung dieser Rothaarigen befand, störte sie das. Warum eigentlich? Karin wußte es nicht. Sie ging weiter. Das Gespräch mit dem Veranstalter Markwart hatte sie ganz spontan abgebrochen. Frauen oder Mädchen haben oft irgendwelche Empfindungen, über die sie sich selbst keine Rechenschaft abzulegen vermögen.
    Wenn sich Markwart darauf verließ, daß das tolle Mädchen, nach dem er da soeben seinen Köder ausgeworfen hatte, heute abend in die Haut einer ›Miß‹ schlüpfen würde, um an der Wahl der Schönsten teilzunehmen, war er auf dem Holzweg. Wer nahm denn an so etwas schon teil? Billige Mädchen, verrückte Dinger, die Filmflausen im Kopf hatten. Aber keine Karin Fabrici!
    Ansehen wollte sie sich die Veranstaltung aber schon.
    Walter Torgau hatte Karin auch entdeckt, als sie mit Markwart gesprochen und dieser es vor aller Augen auf sie angelegt hatte.
    »Lola«, hatte er zur Rothaarigen an seiner Seite gesagt, »siehst du das?«
    »Was?«
    »Wie der Hannes die aufs Korn nimmt?«
    Lola blieb stehen, zwang dadurch auch Torgau zum Anhalten und beobachtete mit verengten Augen das Geschäkere des Mannes im weißen Fresko-Anzug mit einem verdammt hübschen Mädchen.
    »Was ist denn das für eine?« fragte sie.
    »Keine Ahnung«, antwortete Walter Torgau.
    Lola schaute wieder. Ein Weilchen blieb es stumm zwischen ihr und Walter. Lolas Miene wurde böse. Daraus ließ sich schließen, daß Lola auf den Mann im weißen Fresko gewisse Rechte zu haben glaubte, die ihr gefährdet erschienen.
    »Komm«, sagte sie und wollte Walter am Arm mit fortziehen.
    Er rührte sich aber nicht vom Fleck.
    »Wohin?« fragte er.
    »Zu denen hin. Ich kratze der die Augen aus.«
    »Wieso ihr? Siehst du nicht, wer dort die treibende Kraft ist?«
    Noch einmal wurde Lola zur schweigenden Beobachterin. Nicht lange jedoch, und sie bekannte sich zur Ansicht Walters. Zähneknirschend sagte sie: »Wenn der glaubt, das mit mir machen zu können, täuscht er sich. Eher bringe ich ihn um.«
    »Es ist dir wohl klar, worum's ihm geht«, goß Walter Torgau Öl ins Feuer.
    »Sicher! Ins Bett will er mit der, was denn sonst?«
    »Und als Einleitung schwebt ihm für heute abend die Wahl dieses Mädchens zur ›Miß Nickeroog‹ vor. Das ist doch seine Tour. Genau so hat er's ja auch mit dir gemacht, erinnere dich doch.«
    »Dieser Schuft!«
    »Du mußt aufpassen, Lola.«
    »Das werde ich auch, darauf kannst du dich verlassen!«
    »Wie ich dich kenne, wird es dir gelingen, ihm das Konzept zu verderben.«
    »Du kennst mich sehr gut.«
    »Allerdings sagtest du, daß du ihn notfalls umbringst«, witzelte Walter Torgau, bestrebt, die hauptsächlich von ihm vergiftete Atmosphäre wieder ein bißchen aufzulockern. »Das ginge natürlich zu weit.«
    »Ich bringe ihn aber eher um!« entgegnete Lola in vollem Ernst.
    »Red keinen Quatsch. Auf so was steht lebenslänglich, Lola.«
    »Laß mich mit deinen Paragraphen in Ruh'. Ihr Juristen habt kein Blut in den Adern, sondern Tinte. Außerdem wäre das kein Mord, wie du zu glauben scheinst, sondern Totschlag. Ein bißchen kenne ich mich auch aus.«
    »Auch das dir aus dem Kopf zu schlagen, kann ich dir nur raten.«
    Lola, die ihren Hannes und das viel zu hübsche Mädchen nicht aus den Augen gelassen hatte, sagte plötzlich ein bißchen erleichtert: »Jetzt geht sie.«
    Man konnte sehen, wie Karin sich entfernte. Sie überließ einen passionierten

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