Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
Vom Netzwerk:
Culufre. »Wohin führt dich dein Weg, Bauer Bran?«
    Yvon überlegte fieberhaft, was er Sebius erzählt hatte. »Wir wollen in die Berge und uns der Familie meiner Nichte anschließen .«
    Culufre gestattete sich ein kleines, wohlüberlegtes Lächeln, an Sebius gerichtet. »Wir schätzen die Bedeutung von Familien durchaus. Es ist Unsere große Hoffnung, dass Wir allen Familien das Leben hier am Rande des Reichs erleichtern werden. Zu diesem Ziel werden Wir Unsere Mammuts zu einem Besuch zu Lady Eleuate schicken. Du wirst mit ihnen reisen und Unseren Männern alles berichten, was du über das umliegende Land weißt.«
    In die Stille, die daraufhin folgte, platzte Clayes Schluckauf.
    Xaragitte trat zu Yvon. Sie schüttelte den Kopf und strich dem Kind über das Haar - um ihn zu beruhigen oder sich selbst, konnte Yvon nicht erkennen.
    Culufre entging nichts. »Bitte sage deiner Nichte, dass sie unbesorgt sein soll. Sie muss nicht mehr auf Unseren Mammuts reiten, wenn sie Angst vor ihnen hat. Aber Wir ermahnen Euch eindringlich, mit ihnen zu reisen, in Unserem Namen, damit wir sie so schnell als möglich zum Heim ihrer Familie bringen können.«
    Er musterte Yvon. Im letzten Moment fiel Yvon wieder ein, den Kopf zu senken. »Ich danke Euch dreimal, Eure Erhabenheit, danke.« Als er die Augen wieder hob, stand der Baron bereits vor dem verwundeten Mammut und erteilte einige Befehle.
    Yvon öffnete langsam die Fäuste. Es würde schwer werden, Baron Culufre wieder aus dem Tal zu verdrängen. Doch Gruethrist hatte das Tal besiedelt. Er war ebenfalls ein harter Mann und kannte das Land besser - sofern er nur aus der Burg entkommen war.
    Staub stieg in Yvons Nase, getränkt vom Geruch der Mammuts und des Viehs, und in seinen Ohren dröhnte der Lärm der Treiber und Soldaten und das laute Weinen eines einzelnen Mannes.
    »Bran, mein Freund«, sagte Sebius neben ihm. »Ich bin froh, dass Eurer Nichte nichts zugestoßen ist. Und noch mehr freut mich, dass Ihr uns helfen wollt, aus dem Tal herauszufinden. Der Baron wird Euch sicherlich dafür belohnen und ich ebenso.«
    Yvon holte tief Luft und merkte, dass er die ganze Zeit den Atem angehalten hatte. »Ich bin Euch bereits sehr dankbar für Eure Hilfe. Mehr braucht Ihr für uns nicht zu tun.«
    »Wenn die Herden sich zur Ruhe gelegt haben, wird mir Eure Nichte vielleicht gestatten, Euch zu besuchen und ihr meine Aufwartung zu machen. Ich schulde Euch Wiedergutmachung, weil ich sie heute in Gefahr brachte. Es war nicht meine Absicht.«
    »Ihr braucht Euch nicht zu entschuldigen. Es ist schon vergessen, als sei es nie passiert. Wir werden Euch willkommen heißen, wenn Ihr kommt.« Mit einer scharfen Klinge vielleicht. Allerdings könnte Sebius sich als nützliche Geisel erweisen, sollte sich die Möglichkeit bieten.
    »Wir reden später weiter«, sagte Sebius. »Ich bitte Euch dreimal um Verzeihung, aber werdet Ihr mich nun entschuldigen? Ich muss die Herden beruhigen. Bitte verzeiht mir.«
    Yvon verneigte sich leicht. »Eine Herrin geht auf ihrem Land ein und aus, wie es ihr beliebt.«
    Sebius grinste selbstgefällig und eilte davon.
    Yvon wandte sich zu Xaragitte und streckte die Hand nach ihr aus. Sie wich sofort zurück und ließ Claye an ihrer Schulter auf und ab wippen, um seinen Schluckauf zu beruhigen.
    »Wo ist unser Gepäck?«, fragte sie. Es war ihr Recht und ihre Pflicht, auf ihren Besitz zu achten.
    Yvons Kopf drehte sich hin und her, als erwarte er, das Bündel irgendwo in der Nähe zu finden. Er konnte sich nicht mehr daran erinnern, es fallengelassen zu haben, trug es aber auch nicht mehr bei sich. Sie brauchten die Decken, um auf dem Weg zu Lady Eleuate die kalten Nächte in den Bergen zu überleben. »Bitte vergebt mir, Mylady«, sagte er beschämt.
    Sogleich eilte er davon, um den Sack zu suchen. Seinen Weg zurückzuverfolgen, erwies sich als fast unmöglich, aber dort, wo zuvor das Vieh gestanden hatte, entdeckte er zwei zerlumpte Buben, die an etwas zerrten. Er nahm ihnen ihre Beute ab, und es entpuppte sich als das Bündel, zertrampelt und zerrissen von den Hufen der Ochsen. Prüfend schaute er hinein. Die Decken waren immer noch da, doch die Schüssel, die er gestohlen hatte, war in tausend Stücke zersprungen. Ein schlechtes Zeichen, dachte er und schüttete die Scherben auf den zerwühlten Boden.
    Der Weg zurück zu Xaragitte, zwischen den vielen Tieren und Menschen hindurch, wurde von den Mammuttreibern blockiert, die ihre Schützlinge zum Flussufer

Weitere Kostenlose Bücher