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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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Gerechtigkeit, er würde …
    »Bwntes Ernte.« Xaragitte schlug die Hände vor den Mund.
    Beide hatten sie an Götter gedacht, und durch die Gnade zweier Götter stand auf einmal ein Haus vor ihnen. Umgeben von Bäumen, etwas zurückgesetzt, im tiefen Schatten am Gipfel eines langgezogenen Hanges. Sie stolperten darauf zu, Yvon langsamer als die Amme, beladen mit dem Baby und der Ziege, die ihre Hufe in den Boden grub und sich weigerte, weiterzugehen. Als Xaragitte voraus stürmte, rief er: »Vorsicht - vielleicht hat sich darin etwas versteckt!«
    Sie zögerte und blieb stehen. »Oh, daran habe ich gar nicht gedacht.«
    »Hier, nehmt das Kind.« Er reichte ihr Claye und band die Ziege an einen Baum. Diese legte sich sofort hin und ließ die Zunge aus dem Maul hängen. Dann zog er sein Messer. »Ich werde mich erst umsehen.«
    Das Haus sah verlassen aus, schien aber niemals angegriffen worden zu sein. Einst war es eine komfortable, kleine Behausung gewesen. Die Tür hatte Eisenangeln, und als er sie öffnete, flatterten Rostblättchen zu Boden, Metall quietschte. Zwei dunkle Umrisse flogen an seinem Kopf vorbei. Er duckte sich, während sie zwischen den Bäume davonflitzten.
    »Was war das?«, rief Xaragitte, Panik in der Stimme.
    »Tauben«, antwortete er und spähte hinein. »Ansonsten scheint es leer zu sein. Aber wartet, bis ich alles durchsucht habe.«
    Es gab nur einen großen Raum, mit einer kleinen Empore über den Dachsparren zum Schlafen. Ein wackliger Tisch stand in der Ecke an der Wand, sonst gab es keine Möbel. Disteln sprossen aus den Häufchen aus Vogelmist am Boden, und die Asche im Kamin war zu Dreck zerfallen. Er schaute nach oben und konnte durch das Dach den blauen Himmel sehen, aber die Wände gaben nicht nach, als er sich mit den Schultern dagegen stemmte. Er rümpfte die Nase. Ein seltsamer, scharfer Geruch hing zwischen den Wänden, aber Yvon konnte nicht herausfinden, woher er stammte. Gerade als er nach Xaragitte rufen wollte, tauchte ihr Umriss in der Türöffnung auf.
    »Bleiben wir hier?«, fragte sie.
    »Das Dach ist nur da drüben in der Ecke unbeschädigt, aber die Wände sind stabil. Das wird genügen. Morgen fange ich an, das Dach zu repar… «
    »Kommt wieder heraus. Ich möchte, dass wir das Haus richtig in Besitz nehmen.«
    Er neigte den Kopf, und sie trat zur Seite. Draußen drehte er sich zu ihr um. »Meine Herrin, ich übergebe Euch diese Behausung, einen Ort, um Wurzeln zu schlagen, einen Baum, der Euch schützen und trösten soll.«
    Sie stand auf der krummen Schwelle, den rechten Arm, auf dem Claye saß, um die Taille gelegt, den linken zur Türöffnung ausgestreckt. »Sir«, sagte sie. »Willkommen in meinem Heim. Auch wenn es in Eurer Natur liegt, umherzuziehen, so wisst doch, dass Ihr an diesem Herd und diesem Tisch willkommen seid. Möge das Glück Euch oft hierher führen.«
    Am liebsten hätte er sie geküßt, doch er neigte lediglich ein zweites Mal das Haupt. »Mylady.«
    Der Wind brauste und schüttelte die Wipfel über ihnen.
    Zusammen mit Claye betrat sie das Haus. Yvon sammelte ein paar Äste auf und stapelte sie neben der Tür. Daraus könnten sie später ein Feuer machen. Als er einen dicken Ast in der richtigen Länge gefunden hatte, folgte er ihr hinein und verbarrikadierte die Tür. Xaragitte hatte bereits die Decken aus dem Bündel geholt und gab Claye die Brust. Sie hatte sich in der Ecke niedergelassen, wo das Dach sie schützte, sodass Yvon, wenn er nicht zu dicht neben ihr liegen wollte, die Füße unter dem Loch ausstrecken musste. Er schnupperte noch einmal. Die Luft roch nach Regen, den anderen Geruch konnte er nicht mehr entdecken.
    Als es ganz dunkel war, sagte sie leise: »Glaubt Ihr, wir werden je zurückgehen?«
    »Ja«, erwiderte er und breitete seine Decke aus. Er nahm Schwert und Messer und legte beides griffbereit neben sich. Dann zog er die Stiefel von seinen Füßen. »Natürlich werden wir zurückgehen.«
    Er streckte sich aus und schloss sofort die Augen.
    Xaragitte flüsterte: »Aber was wird uns dann dort erwarten?«

Kapitel 6

    Määääh!«
    Yvon schreckte aus dem Schlaf hoch. Erst dachte er, das Schreien käme von Claye. Aber als er sich auf die Seite drehte, sah er Xaragitte und das Kind unter ihrer Decke liegen. Claye kicherte und lachte dann laut, obwohl seine Augen geschlossen waren. Yvon lächelte. Was für ein glückliches Kind, das im Traum kichern musste.
    Er rollte sich herum und schob den Kopf in die Armbeuge, kurz

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