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Der verlorene Troll

Der verlorene Troll

Titel: Der verlorene Troll Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Charles Coleman Finlay
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eins«, sagte sie. »Wir haben gewonnen.«
    »Es darf gar nicht abstimmen.«
    »Tja, es hat aber die Hand gehoben.« Sie wollte Ambrosius nur verwirren und ablenken, denn selbst wenn sämtliche Trolle aus ihrer Horde dagegen gestimmt hätten, würde sie dieses neue Kind nicht aufgeben. Sie kitzelte es am Bauch und stellte fest, dass es ein Junge war. »Er hat dich gehört und seine Hand gehoben. Da hast du es.«
    »Aber… «, stotterte Ambrosius. Wütend schlug er die Hände auf den Boden und bespritzte alles um ihn herum mit Schlamm.
    Bei dem Lärm zuckte das Kind zusammen, aber Windy warf ihm erneut einen Kussmund zu und gab knutschende Geräusche von sich, und wieder lachte es. Seine Augenlider wurden immer schwerer, während es Schluck um Schluck trank.
    »Du wirst dieses Ding doch nicht etwa behalten, oder? Es ist ein Tier.«
    »Ist es nicht.« Der Kleine hatte die gleichen Augen wie ihre süße Tochter, fand sie. Was immer er auch war - was immer Menschen waren - sie waren jedenfalls mehr als Tiere, auch wenn sie keine Trolle waren.
    Ambrosius umkreiste sie. »Eine Made, das ist es.«
    »Er ist ein großer, starker Junge.« Um ehrlich zu sein, war er weder groß noch stark. Aber er war ein Kind, und nun war er ihr Kind.
    »Es ist eine Made. Es ist klein, weiß und nicht mal eine Mundvoll zu essen, und du hast es auf einer Leiche gefunden. Made, Made, Made!«
    »Er ist keine Made! Hör auf, ihn Made zu nennen.« Sie warf einen Klumpen Matsch nach Ambrosius, aber er verfehlte sein Ziel und prallte mit einem nassen Klatschen gegen den Schildkrötenpanzer.
    »Naja, es ist auf jeden Fall keine Schnecke.« Ambrosius bewarf sie ebenfalls mit Dreck, zielte aber besser. Sie duckte sich und wehrte den Brocken mit ihrem freien Arm ab. »Schnecken haben Streifen«, sagte er mürrisch und drehte einige Steine um. »Wenigstens ein paar. Die, die so gut schmecken.«
    Windy schwang ihren breiten Unterarm sachte, bis das Kind eingeschlafen war. Nach einer Weile erhob sie sich, von einer so großen Erleichterung erfüllt, dass sie erst einmal stehenblieb und ihre Blase leerte. Sie schaute durch die Tür und sah ihre Tochter verlassen auf dem schmutzigen Boden liegen. Vorsichtig trat sie um den toten Mann mit dem gefährlichen Zauber herum und hob ihre Tochter auf. Sie konnte sie nicht einfach dort liegenlassen, wo das Sonnenlicht auf sie herabscheinen würde. Die tote Frau lehnte an der Wand unter dem eingestürzten Dach. Windy bettete ihre Tochter neben die Frau und legte die Hand mit den fehlenden Fingern unter das Trollmädchen, die andere darüber.
    Ambrosius beobachtete sie über die Mauer hinweg. »Bist du sonnenkrank? Komm da raus!«
    »Noch nicht«, sagte Windy. Sie hielt den Jungen fest, sprang hoch und riss den restlichen Teil des Dachs nach unten, damit die Frau und ihre Tochter im Dunkeln lagen. Das Kind zuckte in ihren Armen, aufgeschreckt durch ihren Sprung, und sie gurrte es liebevoll zurück in den Schlaf.
    »He, das ist schlau«, sagte Ambrosius. »Jetzt kann man den Mann nicht mehr sehen… «
    Windy hob einige Handvoll Erde und Zweige auf und stopfte sie fest in die Ecken, um das Grab dicht zu versiegeln.
    »He«, sagte Ambrosius. »Das war aber nicht sehr schlau - du hast auch das gute Fleisch abgedeckt!«
    Sie knurrte ihn an und erschreckte damit wieder das Kind.
    »Was denn?«, fragte er.
    Sie wiegte das Kind in ihrem Arm, um es zu beruhigen, und sagte leise, aber entschieden: »Unsere Tochter liegt ebenfalls darin. Du wirst sie nicht dem Sonnenlicht aussetzen.«
    Ambrosius grunzte, widersprach aber nicht, sondern ließ sich auf alle Viere nieder. Und als Windy sich unter dem eingestürzten Dach hindurchzwängte und durch das große Loch nach draußen krabbelte, sah sie ihn Zweige und Dornenranken sammeln. Sie seufzte, und ihre Gefühle für ihn wurden freundlicher. Immerhin wusste er, was ein Troll für seine toten Genossen zu tun hatte.
    Gemeinsam füllten sie das kleine und das große Loch mit Zweigen und Hölzern und häuften einen Erdwall um die Mauern. Windy trug nur kleinere Äste, aus Angst, den Jungen zu stören, der leicht wie eine Feder in ihrem Arm lag. Dann schaufelten sie große Erdklumpen auf und türmten sie dicht an dicht um die beiden Öffnungen. Als sie fertig waren, umkreiste Ambrosius ihr Werk, hob das Bein und versprühte seinen Duft. Der Geruch würde die Aasfresser fernhalten und die Toten schützen.
    Hinterher hob der Troll die Nase und schnupperte. »Wir müssen uns beeilen, wenn

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