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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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dachte nur: >Bond. James Bond.< Aber ich schwieg.
    »Marc, entschuldigen Sie. Ich wollte Ihnen nicht auf die Nerven gehen. Wissen Sie, meine Kinder und die Studenten machen sich auch immer lustig über meine Art zu reden. Deshalb fand ich das so witzig. Ich hoffe, ich habe Sie nicht beleidigt.«
    Jabba schüttelte den Kopf und wandte ihr scheinbar gleichgültig den Rücken zu, aber ich, der ihn gut kannte, wußte, daß die Antwort ihm gefallen hatte. Langsam wurde die Lage ungemütlich.
    »Also gut, mal sehen«, murmelte Proxi und stellte sich neben die Doctora. »Wenn wir die Zeilen und Spalten von eins bis zehn durchnumerieren, wie Sie gesagt haben, sieht man, daß die Diagonale mit den drei Kondoren und den zwei Menschen fünf Figuren enthält, die in den Kästchen 2-2, 4-4, 6- 6, 8-8 und 1010 sitzen. Auf der Diagonale mit den drei Menschen und den zwei Kondoren sitzen sie dagegen in 1-10, 3-8, 5-6, 7-4 und 9-2. Die regelmäßigere der beiden Diagonalen ist also die mit den drei Kondoren.«
    In der Zwischenzeit hatte ich auf die Schnelle Verschiedenes im Kopf durchgerechnet und war zu dem Ergebnis gekommen, daß die unregelmäßige Reihe mathematisch keinen Sinn ergab. Die regelmäßige dagegen entsprach eindeutig den ersten fünf ganzen Zahlen, die bei einer Division durch zwei und einer Multiplikation mit fünf dieselbe Wurzel ergaben.
    »Man muß auf die fünf Figuren der Diagonale mit den drei Kondoren drücken«, sagte der Megawurm in diesem Moment.
    »Und warum?« fragte ich genervt. Schon wieder war Jabba mir zuvorgekommen.
    »Siehst du es denn nicht, Root?« fragte Proxi vorwurfsvoll.
    »Zwei, vier, sechs, acht und zehn ergeben, durch zwei geteilt und mit fünf multipliziert, dieselbe Wurzel, während in der anderen Reihe keine Logik steckt.«
    »Ja, so weit war ich auch schon. Aber warum muß man auf alle fünf Figuren drücken?«
    »Weil es fünf sind, Señor Queralt, fünf verteilt auf zwei Tafeln. Fünf und zwei, die Zahlen der ersten Prüfung. Und wenn man außerdem den in den Sätzen enthaltenen Gedanken aufgreift, bedeuten die Kondore Bewegung, während die Menschen für die Unbeweglichkeit stehen. Die Diagonale mit den fünf durch zwei teilbaren und mit fünf multiplizierbaren Ziffern enthält drei Kondore, während die andere drei Menschen enthält.« »Die Zahl drei wird wohl was mit der nächsten Prüfung zu tun haben«, bemerkte Jabba.
    Proxi runzelte die Stirn. »Geht’s vielleicht auch positiver?«
    »Was habe ich denn jetzt schon wieder gesagt?«
    »Nun ... Und wenn wir auf diese Figurenkombination drücken und danach der Boden unter unseren Füßen nachgibt?«
    Ich hatte noch immer ein mulmiges Gefühl.
    »Der Boden wird nicht nachgeben«, knurrte Proxi. »Der Gedankengang ist in sich total logisch und stimmig. Sauber wie eine Endlosschleife.«
    »Was ist denn das, eine Endlosschleife?« fragte die Doctora.
    »Eine Reihe kodierter Anweisungen, die in endloser Abfolge immer wieder aufeinander verweisen«, erklärte Proxi ihr. »So etwas wie: >Wenn Marc rothaarig ist, zu Arnau gehen, und wenn Arnau lange Haare hat, wieder zu Marc zurückkehren.< Das hört nie auf, weil es eine unfehlbare logische Konstruktion ist.«
    »Außer wenn ich mir die Haare schneide und Marc sich seine blond färbt. Dann wäre sie nicht mehr unfehlbar.«
    Jabba und ich lachten. Der Witz war gut, aber die beiden Frauen schienen sich nicht im geringsten darüber zu amüsieren.
    »Wie dem auch sei«, wechselte ich das Thema, unbeholfen ein letztes Lächeln unterdrückend. Ich versuchte, möglichst klug daherzureden, um meine verlorene Würde wiederzuerlangen. »Drei von uns müßten zurückgehen bis zu dem Gangabschnitt, in dem der Boden noch intakt ist. Und einer müßte hierbleiben, der, der mit einem Seil abgesichert, die Tastenkombination eingibt. Sollte der Boden nachgeben, könnten wir anderen drei ihn halten.«
    »Was soll das heißen >wir anderen drei    »Weder du noch ich kommen in Frage, weil wir zu schwer sind, verstehst du? Eine der beiden Frauen muß es machen. Hier geht es nicht um innere Werte, sondern um überflüssiges Gewicht.«
    »Das war deutlich, Señor Queralt«, pflichtete die Doctora mir gelassen bei. »Ich werde auf die Tocapus drücken.« Und als sie sah, daß Proxi protestieren wollte, hob sie abwehrend die Hand. »Ich will Sie nicht beleidigen, Lola, aber ich bin zierlicher als Sie und deshalb leichter. Ende der Diskussion. Geben Sie

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