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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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einfach. Doch als Menschen mit einer positiven Lebenseinstellung gingen wir das Problem schließlich an.
    Jeder hatte andere Passagen der Geschichte im Gedächtnis behalten, die uns der sonderbare Singsang übermittelt hatte. Und so war das erste, worüber wir diskutierten, die Art und Weise, wie jene von uns die Botschaft hatten verstehen können, die kein Aymara sprachen. Es gab nur zwei Möglichkeiten: Telepathie und Martas lückenlose Übersetzung. Wir wußten, daß Telepathie an sich kein Humbug war, denn während des gesamten 20. Jahrhunderts, und insbesondere des Kalten Krieges, war ernsthaft und ausführlich danach geforscht worden, und daß sie funktionierte, galt als sicher. Doch hier paßte sie nicht. Sie klang eher nach Jahrmarkt oder nach Wahrsagerei als nach Wissenschaft. Am Ende entschieden wir uns für die politisch korrekte Version: In Wirklichkeit hatte uns Martas den Singsang übertönende Stimme den Inhalt der Geschichte vermittelt. Zu keiner Zeit erwähnten wir das Fehlen jeglichen verbalen Austauschs zwischen Arukutipa und den Capacas -den Punkt übergingen wir schlicht und einfach. Wir waren also keinen Deut besser als die Forscher, die wir so heftig kritisiert hatten, weil sie nicht den Mut aufbrachten, sich mit den Rätseln auseinanderzusetzen, die Taipikala aufwarf.
    Irgendwann wagten wir es aber doch, die Botschaft zu analysieren. Wie immer faßte sich Lola als erste ein Herz.
    »Ich will euch ja nicht auf den Wecker fallen«, entschuldigte sie sich im vorhinein, als wir uns am Lagerfeuer niederließen.
    »Mir will einfach nicht in den Kopf, daß die letzte Eiszeit sich laut Aussage der Capacas nicht über zweieinhalb Millionen Jahre hingezogen haben soll, sondern ein Ereignis von kurzer Dauer infolge einer Katastrophe gewesen und durch den Einschlag gigantischer Meteoriten auf der Erdoberfläche ausgelöst worden sein soll.«
    »Das ist auch schwer zu glauben«, brummte Marc. »Es widerspricht allen Erkenntnissen der modernen Geologie.«
    »Ich würde jetzt alles für eine Zigarette geben«, sagte Marta leise.
    »Du hast nicht mehr geraucht, seit wir La Paz verlassen haben, nicht wahr?« stellte Gertrude zufrieden fest.
    »Wollt ihr vom Thema ablenken, oder was?« fragte Lola argwöhnisch.
    »Nein, bestimmt nicht.« Marta richtete sich halb auf und warf ihr einen Blick zu. »Mir war klar, daß wir früher oder später über all das reden müßten. Gerade deshalb könnte ich jetzt gut eine Zigarette gebrauchen.«
    »Also, ich bin davon überzeugt, daß vieles von dem, was sie uns erzählt haben, wahr ist«, erklärte Gertrude.
    »Auch der Teil, in dem es heißt, das Leben sei mit dampfenden Steinen vom Himmel gefallen?« fragte Marc spöttisch.
    »Das ist doch gar nicht so abwegig.« Ich rupfte ein paar Grashalme ab und wickelte sie mir um den Finger. »Genau das bestätigen die neuesten Theorien über das Auftauchen von Leben auf der Erde. Da es keine Erklärung gibt, wie es entstanden ist, heißt es neuerdings, es sei von außen gekommen. Die DNA, also der genetische Code, sei von einem Meteoriten eingeschleppt worden.«
    »Seht ihr ...?« Gertrude lächelte zufrieden. »Und wenn wir weiterbohren, werden wir noch vieles mehr in dieser Art finden.«
    Lola räusperte sich. »Aber dann ...«, sagte sie zögernd. »Werfen wir auch noch die Evolutionstheorie über Bord?«
    Jetzt sind wir bei meinem Lieblingsthema, dachte ich im stillen und lud rasch meine Batterien auf.
    Doch Gertrude kam mir zuvor. »Also, die Evolutionstheorie wird längst von vielen Leuten nicht mehr akzeptiert. Ich weiß, daß es merkwürdig klingt, aber in den USA wird aus religiösen Gründen schon seit vielen Jahren auf diesem Gebiet geforscht. Ihr wißt ja, daß es in meiner Heimat eine starke fundamentalistische Strömung gibt. Die Leute bemühen sich seit langem nachzuweisen, daß die Wissenschaft sich geirrt hat und Gott die Welt so erschaffen hat, wie es in der Bibel steht.«
    »Im Ernst?« wunderte sich Marc.
    »Entschuldige, wenn ich das sage, Gertrude«, bemerkte meine Lieblingssöldnerin in ihrer typisch direkten Art, »aber ihr Amis seit wirklich merkwürdig. Manchmal gibt es Dinge bei euch, die ... Na ja, du verstehst schon.«
    Gertrude nickte zustimmend: »Da gebe ich dir recht.«
    »Na schön, aber was hat das mit den Fundamentalisten zu tun?« wollte ich wissen.
    »Das hat damit zu tun, also . Eigentlich nennen sie selbst sich Kreationisten. Und ... sie haben Beweise gefunden.«
    »Beweise dafür, daß

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