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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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Gott die Welt erschaffen hat?« ereiferte ich mich.
    »Nein, eigentlich nicht«, sagte sie belustigt. »Beweise dafür, daß die Evolutionstheorie falsch ist, daß Darwin also im Irrtum war.«
    Efrain schien das Thema vertraut zu sein, da er ab und zu nickte. Marta hingegen fuhr hoch wie von der Pukarara gebissen. »Aber Gertrude«, protestierte sie, »es kann gar keine Beweise geben, die gegen die Evolution sprechen! Das ist lächerlich, also bitte!«
    »Was es jedenfalls nicht gibt, Marta«, fuhr ich dazwischen, »sind Beweise für die Evolution. Wenn Darwins Theorie bewiesen wäre« - dabei fiel mir ein, daß ich vor gar nicht langer Zeit das gleiche zu Ona, meiner Schwägerin, gesagt hatte -, »wäre es keine Theorie, sondern ein Gesetz, das Darwinsche Gesetz, und das ist es eben nicht.«
    »Mein Gott . «, brummte Marc, auf irgendeinem Kraut herumkauend, »mich hat diese Sache, daß wir vom Affen abstammen sollen, noch nie überzeugt, so logisch es auch klingen mag.«
    »Es gibt keinerlei Beweise für die These, daß wir vom Affen abstammen, Marc«, sagte ich. »Nicht einen einzigen. Was hältst du von der Geschichte mit dem fehlenden Bindeglied? Das ist doch ein Ammenmärchen .? Wenn wir ernst nehmen, was die Capacas uns erzählt haben, wird dieses Bindeglied auf ewig unauffindbar bleiben, weil es nämlich niemals existiert hat. Angeblich stammen wir Säugetiere von den Reptilien ab, nur daß man kein einziges Fossil gefunden hat von den unzähligen Lebewesen dazwischen und den degenerierten, die es über Jahrmillionen hinweg gegeben haben muß, um den Sprung von einem perfekten Wesen zu einem anderen nicht minder perfekten Wesen zu schaffen. Und das gleiche gilt für jede andere Spezies auf diesem Planeten.«
    »Ich glaube es einfach nicht!« Lolas Vorwurf war kaum zu überhören. »Auf einmal stellt sich heraus, daß du, ein rational und analytisch denkender Geist wie kaum ein anderer, ein ignoranter Dummkopf bist!«
    »Sag, was du willst«, versetzte ich. »Jeder kann darüber denken, was er will, und zweifeln, soviel er Lust hat, oder nicht? Keiner kann mir verbieten, Beweise für die Evolution zu fordern. Und bisher hat sie mir noch keiner erbracht. Ich bin es leid, andauernd im Fernsehen zu hören, die Neandertaler seien unsere Vorfahren, wo wir doch genetisch weniger mit ihnen gemein haben als mit den Affen.«
    »Aber sie waren doch auch Menschen, oder?« wunderte sich Marc.
    »Ja, aber eine völlig andere Art menschlicher Wesen als wir«, stellte ich klar.
    »Und was für Beweise sind das, die deine Fundamentalisten angeblich gefunden haben, Gertrude?« fragte Lola neugierig.
    »Nun, mir fallen nicht mehr alle ein. Tut mir leid. Was die Yatiri uns erzählt haben, rief mir alles mögliche aus meiner Lektüre der letzten Jahre wieder ins Gedächtnis. Aber, na ja, mal sehen . « Sie strich sich mit den Händen das schmutzige, krause Haar zurück und hielt es über dem Kopf zusammen.
    »Eine Gegentheorie beruht darauf, daß in vielen Teilen der Welt fossile Skeletteile von Säugetieren und Dinosauriern in ein und derselben geologischen Schicht gefunden wurden. 5 Das ist laut Evolutionstheorie unmöglich. Dann hat man Spuren von Dinosauriern und Urmenschen nebeneinander etwa im Flußbett des Paluxy River in Texas entdeckt. 6 Und es ist so, daß bei wissenschaftlichen Experimenten Eingriffe ins Erbgut Schaden anrichten, wenn nicht sogar tödlich ausgehen. Genau das hat Arnau vorhin gemeint, als er von den Millionen degenerierter Wesen sprach, die nötig wären, um von einer gut angepaßten Spezies zur anderen zu gelangen. Der größte Teil genetisch mutierter Lebewesen bleibt nicht lange genug am Leben, um die Veränderung an ihre Nachkommen weiterzureichen. Und im übrigen wären für eine Evolution gleich zwei Lebewesen verschiedenen Geschlechts mit derselben, zufällig in ihren Genen aufgetauchten Mutation nötig, um den Fortbestand der Veränderung sicherzustellen. Das ist statistisch gesehen so gut wie unmöglich. Die Vertreter dieser Theorie erkennen an, daß es eine Mikroevolution gibt, daß also jedes Lebewesen eine Evolution im kleinen erfährt: blaue Augen in Gegenden mit wenig Licht oder dunkle Pigmente in Regionen mit starker Sonneneinstrahlung, oder daß man durch bessere Ernährung größer wird und so weiter. Was sie auf gar keinen Fall akzeptieren, ist die Makroevolution, bei der etwa ein Fisch sich zu einem Affen, ein Vogel zu einem Reptil entwickeln kann, oder auch nur, daß eine Pflanze

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