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Der verlorene Ursprung

Der verlorene Ursprung

Titel: Der verlorene Ursprung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannter Autor
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gut gepolsterte Leinenkissen. »Einfach geil, nicht zur Arbeit zu müssen!«
    Proxi setzte sich mit dem Rücken zur Sonne zwischen meine Großmutter und mich. Mit großen Augen starrte sie auf die Zigarette, die meine Großmutter in der Hand hielt, und auf den Rauch, der in sanften Kringeln in den Himmel aufstieg.
    »Kommen Sie gerade aus dem Krankenhaus, Doña Eulália?«
    Auf den Lippen meiner Großmutter zeichnete sich ein erschöpftes Lächeln ab. »Genau. Wenn es euch nichts ausmacht, gehe ich schlafen.« Sie stand so langsam auf, als wäre ihr Körper bleischwer. »Ich weiß, daß es unhöflich ist, einfach zu gehen, wo ihr gerade erst gekommen seid. Aber ich bin hundemüde. Daniel hat eine sehr unruhige Nacht hinter sich. Du erzählst es ihnen, nicht wahr, Arnauchen?«
    »Mach dir keine Sorgen, Oma. Schlaf schön!«
    »Ruhen Sie sich aus, Doña Eulália«, wünschte ihr Proxi.
    »Gute Nacht, Kinder«, murmelte meine Großmutter schläfrig und trug das Glas Milch und den Rest ihrer Dosis Teer und Nikotin ins Haus.
    »Wollt ihr noch was frühstücken?« fragte ich Jabba und Proxi, nachdem sie verschwunden war.
    »Nein danke, haben wir schon«, erklärte Proxi. »Außerdem hättest du bestimmt nicht genug für dieses Krümelmonster. Jabba vertilgt morgens Berge.«
    »Hat Daniel eine schlechte Nacht hinter sich?« Jabba wechselte schnell das Thema. Die dicke Fettschicht, die ihn schützte, war für ihn etwas sehr Intimes. Zu seinem Spitznamen war er gekommen, nachdem sein Bruder Krieg der Sterne und darin den gleichnamigen riesigen, weichen Wurm gesehen hatte, der als Kopf der Weltraum-Mafia Harrison Ford alias Han Solo verfolgte, um ihm das Geld abzuknöpfen, das er Jabba schuldete.
    »Er war sehr unruhig.« Ich drehte meinen Sessel in die Sonne. Es tat gut, die warmen Strahlen zu spüren, ohne das Gefühl haben zu müssen, daß das Büro schon auf mich wartete. »Er bewegt sich noch immer nicht. Meine Großmutter hat mir gerade einiges von dem erzählt, was er so phantasiert. Ich habe das Gefühl, daß sein Hirn weitaus besser funktioniert, als alle meinen.«
    »Was sagt er denn?« fragte Proxi interessiert.
    »Er redet was von einer Ursprache.«
    »Was du nicht sagst!« Jabba sprang auf und rückte seinen Sessel dicht an meinen heran. »Die Ursprache, also Aymara?«
    »Nein, das Aymara erwähnt er nicht. Er behauptet nur, daß es eine Ursprache gibt, die aus natürlichen Klängen besteht. In seiner ersten Nacht im Krankenhaus haben Ona und ich gehört, wie er was Ähnliches gesagt hat, aber ich hatte das bis gerade vollkommen vergessen. Er sagte, daß es eine Ursprache gibt, die sich aus den natürlichen Klängen aller Lebewesen und Dinge zusammensetzt.«
    »Das Aymara?« beharrte der dicke intergalaktische Wurm.
    »Quatsch, über das Aymara hat er doch gar nichts gesagt!«
    Ich war genervt.
    »Okay, aber ich bin sicher, daß er das Aymara meint.«
    »Und wovon spricht er noch?«
    »Sitzt ihr gut? Also hört zu: Daniel wiederholt ständig, daß diese Klänge in einer Kammer versteckt sind, daß diese Kammer unter einer Pyramide liegt und daß diese Pyramide oben eine Tür hat.«
    Im Garten breitete sich eine solche Stille aus, daß man trotz der Lärmschutzwände ganz leise Verkehrslärm hören konnte. Ein Blick genügte, und wir sprangen wie auf Kommando auf und liefen ins Büro. Wo war noch diese Zeichnung von meinem Bruder mit der dreistufigen Pyramide, der gehörnten Schlange und der Aufschrift >Kammer    »Okay«, murmelte Proxi, nachdem sie die Skizze studiert hatte. »Ich glaube, die Puzzleteile fügen sich zusammen. Wir sollten die Sache mit den Chroniken bis heute mittag hinter uns bringen.«
    Folgsam wie die Lämmer gehorchten wir. Ich nahm mir wieder die dreibändige Neue Chronik und gute Regierung vor, Jabba schnappte sich die beiden beeindruckenden Bände der Königlichen Kommentare der Inka und Proxi die Crónica del Peru von Pedro de Cieza de León sowie die Suma y narración de los Incas von Juan de Betanzos. Während die beiden es sich in breiten Sesseln gemütlich machten, setzte ich

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