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Der Verrat Der Drachen: Roman

Titel: Der Verrat Der Drachen: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lara Morgan
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sich auf, um ihn anzusehen.
    »Was?«
    »Irgendjemand muss hierbleiben und auf Veila und Tuon warten«, sagte Morfessa. Bei der Erwähnung des Namens ihrer Freundin wurde Shaan sehr traurig. Würde sie Tuon sehen, bevor sie in die Wüste aufbrach?
    »Wir wissen nicht, wie lange sie brauchen werden«, gab Rorc zu bedenken.
    »Bestimmt nicht länger als etwa einen Tag«, sagte Morfessa. »Aber Veila hat die Schriftrollen gesehen, Rorc. Wir müssen herausfinden, ob sie auf etwas gestoßen ist – vielleicht auf einen Weg, uns zu den Vieren zu führen. Einen Weg, uns zu retten. Ich kann sie fortbringen, wenn sie zurückkehrt; Cyri wird mithelfen.«
    Shaan sah das Funkeln seiner Augen, als er von den Vieren sprach, und spürte das ebenso vertraute wie besorgte Verkrampfen, das der Gedanke an sie auslöste. Zu viele Götter. Sie konnte seinen Glauben, dass sie so hilfreich sein würden, wie sie würden sein müssen, nicht teilen. Sie hatte gesehen, was schon ein Gott allein mit dem Schöpferstein anrichtete.
    »Wenn sie Drachen mitbringen, kann ich sie vielleicht spüren«, sagte Tallis. »Herausfinden, wie weit sie entfernt sind.«
    »Aber du hast noch nichts gespürt.« Shaan wandte sich zu ihm um und sah, dass er jetzt suchte.
    »Nein«, sagte er schwach, seine Aufmerksamkeit weit von ihr entfernt. Eine plötzliche, heftige Ahnung von drohender Trennung erfüllte sie und ließ ihr kalt werden. Sie legte Tallis eine Hand auf den Arm. Sein Blick klärte sich, um sie wahrzunehmen, als er das spürte. Spürst du es auch? Seine Stimme war ein Flüstern in ihrem Verstand.
    »Was ist?«, fragte Morfessa.
    »Nichts«, sagte Tallis, aber Shaan sah, wie der alte Mann sie beide stumm und nachdenklich musterte.
    »Los«, sagte Rorc. »Wir müssen auf den Plan zurückkommen. Attar, wie groß war die Streitmacht, die du vor der Mauer gesehen hast?«
    Es war beinahe Mitternacht, als sie Rorcs Quartier verließen. Tallis kehrte in die Kuppel zurück, um die Drachen zu rufen, während Shaan und Balkis sich auf die Suche nach einem Jäger und einem Verführer machten, die mit ihr kommen konnten, um Nilah zu befreien. Shaans Einfall, um die Landzunge herumzuschwimmen, war erweitert worden. Während sie sich in den Palast aufmachte, würden Tallis und Attar die beiden Drachen benutzen, um die Wachen vom Haupttor zurückzutreiben, so dass Rorc den Auszug aus der Drachenanlage anführen konnte. In der Zwischenzeit würde Balkis mit einem Trupp von dreißig Mann hinaus und um die Landzunge herumschwimmen, um die Wachen von hinten anzugreifen und zur Kapitulation zu zwingen. Mit beiden Drachen und der geballten Kraft der Glaubenstreuen gegen sich würden die Wachsoldaten, wie sie hofften, überwunden werden. Balkis würde in der Lage sein, die Glaubenstreuen und Reiter aus der Stadt zu führen, während Shaan und Tallis Nilah auf den Drachen fortbrachten.
    Shaan folgte Balkis durch die Bäume zurück zu den Baracken. Die Planung ihres Angriffs und der Flucht der Armee aus der Stadt hatte Stunden gedauert, und Shaans Kopf fühlte sich übervoll von Taktik und Entscheidungen an. Ihre linke Seite schmerzte und brauchte Ruhe.
    Balkis ging in angespanntem Schweigen voran. Shaan fragte sich, ob er sich Sorgen machte, weil er seine Familie würde zurücklassen müssen, oder nur unglücklich über die Schritte war, die der Rat unternommen hatte und die zu dem hier geführt hatten. Er schritt den Pfad so schnell entlang, dass Shaan kaum mit ihm mithalten konnte. Unter den Bäumen war es dunkel, und sie stolperte über eine Wurzel, die sie übersehen hatte, als sie den Hügel hinabgingen. Balkis wandte sich nicht um, als sie aufkeuchte und sich gerade noch fing, bevor sie stürzte. Entnervt rief sie ihm nach: »Geh doch langsamer!«
    Er blieb stehen. Sein Haar fing das Sternenlicht auf und glänzte beinahe weiß; seine Augen lagen im Schatten, während er stillstand und auf sie wartete.
    »Wenn du so in Eile bist, lauf einfach voraus, ich komme dann nach«, sagte sie, als sie ihn erreichte.
    »Ich dachte, du wärst weit genug genesen, um mithalten zu können. Hast du das nicht Rorc gesagt?« Seine Stimme war kühl, reserviert.
    Sie hielt inne. »Ich bin genug genesen; ich habe nur keine Beine, die so lang wie deine sind.«
    »Verstehe.« Er nickte.
    »Du glaubst nicht, dass ich es schaffen kann«, sagte sie.
    »Ich glaube nicht, dass du es tun solltest – das ist ein Unterschied.«
    »Nun, zum Glück brauche ich nicht deine Erlaubnis.«
    »Nein, die

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