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Der Verrat: Thriller (German Edition)

Der Verrat: Thriller (German Edition)

Titel: Der Verrat: Thriller (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Val McDermid
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zog wie im Nebel an mir vorüber. Sobald der offizielle Teil des Nachmittags vorbei war, hatte ich vor abzuhauen, ohne dass Pete es bemerkte. Aber ich spürte, wie sein Blick auf mir ruhte und mir durch den Raum folgte. Obwohl die Leute hier nicht aus meiner Branche waren, war ich so vertraut mit den Medienvertretern, dass ich einen Versuch machen konnte, sie als Trittsteine zu nutzen; so wollte ich es zu einem Ausgang schaffen, durch den ich entkommen konnte. Aber jedes Mal, wenn ich den Blick hob, war er da, stand irgendwo am Rand und verfolgte mich genauso unnachgiebig wie damals nach dem Abbruch unserer Beziehung.
    Dann sah ich einen Mann, der mich vielleicht retten konnte. Drüben beim Büfett stand, mit dem Rücken zur eindrucksvollen Aussicht auf die Mitte Londons, Detective Sergeant Nick Nicolaides und konnte aufgrund seiner Größe den ganzen Raum überschauen. Ich wusste nicht, was er vorhatte. Aber ich war sicher, dass ich mir seine Anwesenheit auf die eine oder andere Art zunutze machen konnte.
    Ich schlängelte mich zwischen den Presseleuten hindurch und begrüßte unterwegs einige von Scarletts Fernsehkolleginnen mit flüchtigen Küsschen. Nick sah leicht belustigt aus, als ich mich endlich neben ihm postierte. »Sind Sie gekommen, um mir vorzuwerfen, dass ich hier uneingeladen aufgetaucht bin?«
    Verwirrt schüttelte ich den Kopf. »Wie kommen Sie darauf?«
    »Weil Sie das hier organisiert haben, wie ich höre.« Er wies auf den Raum, wo die Gespräche immer lauter wurden, genauso wie bei einem von Joshus Gigs die Lautstärke stetig zunahm. »… und ich stand nicht auf der Gästeliste.«
    »Ich habe die Gästeliste nicht zusammengestellt«, antwortete ich. »Das waren Scarlett und ihr Agent. Ich kenne kaum jemanden hier.« Außer dem Dreckskerl da drüben, der die Augenbrauen finster zusammengezogen hat, jetzt, wo ich mit Ihnen rede.
    »Verdammt, jetzt hab ich mich verraten.« Er presste den Mund mit einem Ausdruck voller Selbstironie zusammen.
    »Warum sind Sie hier?« Seine Anwesenheit kam mir schon etwas mysteriös vor.
    Er spielte am Stiel seines Weinglases herum und zuckte mit den Schultern. »Nennen Sie es Neugier. Ich habe nicht oft die Gelegenheit, Einblick in diese Welt zu bekommen. Deshalb nutze ich die Chance, wenn ich kann.«
    »Wenn wir in einer Episode von Poirot wären, dann wären Sie hier, weil Sie nicht glauben, dass Joshus Tod ein Unfall war.« Es war nur ein Scherz, aber er zeigte keinerlei Reaktion. Kein belustigtes Zucken des Mundes noch ein Aufscheinen von Ernsthaftigkeit. Gar kein Ausdruck.
    »Aber es ist keine Episode von Poirot «, antwortete er. »Und ich bin ein naseweiser Polizist, der an seinem freien Nachmittag gerade nichts Besseres zu tun hatte. Wie geht es der Beinahe-Witwe damit?«
    »Sie nimmt es schwerer, als ich erwartet hätte. Sie hat allen ziemlich überzeugend vorgespielt, dass sie über ihn weg ist, aber jetzt zeigt sich, dass das nicht stimmt. Glauben Sie mir, ihr Kummer ist echt. Sie ist wirklich am Boden zerstört. Teils wegen Jimmy. Aber sie hatte immer noch Gefühle für Joshu.«
    Nick stimmte zu. »Sie hat Glück, Sie zu haben, die sich um eine so große Angelegenheit wie das hier kümmert.«
    »Ich hab nur die Peitsche knallen lassen. Andere Leute haben die wichtigen Dinge erledigt.« Eine Idee begann sich in meinem Hinterkopf zu regen. »Ich bin ganz gut darin, mit Leuten etwas zu organisieren.« Ich versuchte eine einnehmende Kombination aus vorsichtig vorantastend und sexy auszustrahlen.
    »Das kann ich mir vorstellen«, sagte Nick, schaute mich aber nicht direkt an.
    »Zum Beispiel.« Ich wechselte meinen Standort so, dass ich mit dem Rücken zum Fenster stand. Wenn er den Blickkontakt mit mir aufrechterhalten wollte, würde er sich umdrehen müssen, und Pete würde genau in seinem Blickfeld erscheinen. »Sie erwähnten, dass Sie ein ungeladener Gast seien, aber das sind Sie doch nicht wirklich. Wenn Sie gefragt hätten, ob Sie kommen können, hätten wir Ihnen gern eine Einladung geschickt. In Ihrem Fall ist es eine Formalität. Aber es gibt Leute, die hier keinesfalls willkommen sind. Und jemand wie Sie würde Scarlett einen riesigen Gefallen tun, wenn Sie solche Leute aus den Räumlichkeiten hinausbegleiten würden. Zum Beispiel.«
    Er trat zur Seite, damit er den Teil des Raums sehen konnte, zu dem ich hingeschaut hatte. »Ist da jemand, den Sie im Sinn hatten?«
    »Schauen Sie nicht hin. Aber da ist ein Typ hinter der Bar, steht an die Wand

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