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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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hättest anrufen sollen«, versicherte ihmAlan. Seine Stimme klang so herzlich, dass Jamie und Mae ihn dankbar anlächelten.
    Â»Klar doch«, warf Nick ein. »Kannst jederzeit anrufen. Ich plaudere gerne mit dir.«
    Â»Er wollte wirklich nur reden. Ich wollte niemand anderen mit hineinziehen. Ich wollte nicht riskieren, dass Mae etwas geschieht«, sagte Jamie. »Es ist nicht so, dass ich ihm traue. Ich traue ihm keineswegs. Ich weiß, was er den Menschen antut, aber er war vernünftig.Alles, worum er bat, war, dass ich ihn zu Ende anhöre, und ich dachte, wenn ich das tue, geht er vielleicht einfach wieder.«
    Â»Du hättest wissen müssen, dass ein Magier immer nur eines will«, sagte Nick, woraufhin Jamie sofort blutrot anlief. Grinsend fuhr Nick fort: »Dich für seine magischeArmee der Dunkelheit rekrutieren.«
    Jamie nickte vorsichtig. »Ich habe Nein gesagt. Ich sage immer noch Nein. Es ist alles unter Kontrolle.«
    Â»Ja, klar, alles ist unter Kontrolle«, platzte es aus Mae heraus. »Ich habe dich in dieser Gasse gesehen, und dein neuer Freund hat mich erstarren lassen, bevor ich auch nur einWort sagen oder etwas tun konnte.Wie jemand, der einen Hund Sitz machen lässt oder auf eine Pausentaste drückt.Als ob ich ein Ding wäre!«
    Jamie sah sie mit großenAugen an, aber Mae war nicht bereit, ihm so schnell zu verzeihen. Sie sah weg und ihr Blick fiel auf Nick, der immer noch abseits stand und aus dem Fenster blickte. Er hatte den Daumen lässig in eine Gürtelschlaufe seiner Jeans gehakt, und als sie seine Hand an seiner Hüfte sah, bemerkte sie etwas Neues. Er trug einen Silberring. Sie sah, dass Figuren in das Silber graviert waren, konnte aber nicht erkennen, was es war und wunderte sich ein wenig. Nick war ihr nie wie jemand vorgekommen, der Schmuck tragen würde.
    Als ob das eine Rolle spielte.Als ob sie überhaupt je etwas über ihn wissen würde.
    Â»Es tut mir leid, Mae«, sagte Jamie schließlich kleinlaut. »Er glaubt wirklich, dass alle … alle nicht-magischen Menschen nicht so wichtig sind wie die Magier. Das ist eigentlich nicht seine Schuld. Er hat mit der Magie angefangen, als er noch ganz jung war, und seine Familie war deswegen ganz schrecklich zu ihm.Als er kaum älter als zehn war, haben ihn die Magier geholt, und er war ihnen sehr dankbar dafür. Er hatte das Gefühl, sie hätten ihn gerettet, daher glaubte er alles, was sie ihm erzählten. Das heißt nicht …«
    Â»Dass er böse ist?«, fragte Nick. »Er tötet Menschen. Ich bin ja nun nicht gerade ein Experte, aber ist man dadurch nicht böse?«
    Jamie starrte Nick düster an. »Du hast wesentlich mehr Menschen getötet als er. Zu was macht dich das?«
    Â»Jedenfalls nicht zu einem Menschen«, entgegnete Nick, doch er schien nicht wirklich interessiert. »Daran erinnerst du dich bestimmt noch.«
    Es entstand ein kurzes, äußerst unangenehmes Schweigen.
    Â»Wenn du kein Magier bist«, fuhrAlan ruhig und nachdenklich fort, und offensichtlich unbeeindruckt von derTatsache, dass sich irgendjemand irgendwie unwohl fühlen könnte, »wie hast du dann eben Magie erzeugt?«
    Â»Ich habe geübt«, gab Jamie zu. »Nur ein wenig. Gerald hat mir ein paar Dinge beigebracht.« Er hielt inne. »Es tut mir leid. Ich … ich werde es nie wieder tun.«
    Jamie sah schuldbewusst drein, und es brach Mae fast das Herz, obwohl sie ihm eigentlich noch böse war. Er war mit diesen Kräften geboren worden und hatte sie jahrelang vor allen geheim gehalten. Er hatte sie sogar vor ihr verborgen und das gefiel ihr nicht. Sie ärgerte sich darüber, dass er sie anlog und ihr das Gefühl gab, dumm zu sein, doch gleichzeitig schmerzte es sie, wenn er über das Zaubern sprach, als wäre es kriminell.
    Mae wollte ihm sagen, dass er nicht aufhören müsste, aber sie wollte seineVerbindung mit Gerald auch nicht befürworten.
    Nick schien sich um Jamies Dilemma nicht sonderlich zu kümmern.
    Â»Ich spüre die Magie in dir. Das sind nicht die Spuren von ein paar kleinenTricks, die du ausprobiert hast. Das ist wahre Magie.« Er legte nachdenklich den Kopf schief. Nick schien immer eher nachdenklich als besorgt, wenn andere LeuteAngst hatten. »Wenn du keine große Magie angewandt hast«, fuhr er leise fort, »dann hat dir jemand einen mächtigen Bann auferlegt.Willst du darüber

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