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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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gar nichts wissen?«
    Jamie wurde plötzlich leichenblass.
    Â»Scheinbar kann man deinem Kumpel Gerald nicht trauen«, schloss Nick. »Ich für meinenTeil bin zutiefst schockiert.«
    Â»Wir müssen nicht in Panik geraten, bevor wir sicher sind, worum es eigentlich geht«, gabAlan zu bedenken. »Vielleicht ist es ja gar nichts. Nicht, dass ich selbst Gerald trauen würde. Deshalb hielt ich es auch für das Beste, nach Exeter zurückzukommen und eineWeile hierzubleiben, bis wir wissen, was los ist.«
    Â» Ich glaube, es wäre am besten, sie alle umzubringen«, erklärte Nick.
    Gleichzeitig sagte Jamie: »Du brauchst das nicht für mich zu tun.«
    Alan entschied sich dafür, Jamie zu antworten. »Das ist kein Problem.Wir sind es gewohnt, herumzuziehen, und wir helfen gerne.Außerdem gibt es hier nette Gesellschaft.« Er schenkte Mae ein kleines Lächeln. »Außerdem wäre es ganz schön, sich eineWeile irgendwo niederzulassen.Vielleicht kann Nick ja sogar ein paar Freunde finden.«
    Nick sah stirnrunzelnd aus dem Fenster. »Ich habe schon Freunde in Exeter. Da sind diese Jungs, ihr wisst schon, die beim Fahrradschuppen herumhängen und es immer auf Jamie abgesehen haben.«
    Â»Na, das sind ja tolle Freunde«, sagte Jamie vorwurfsvoll. »Verlier sie nur ja nicht!«
    Â»Du könntest ja mal versuchen, dich wenigstens an einen Namen zu erinnern«, warfAlan scharf ein. »Wo es doch so gute Freunde von dir sind.«
    Mae setzte sich aufrechter hin. DiesenTon hatte sie beiAlan noch nie gehört.
    Â»Na gut«, sagte Nick und sah Jamie düster an. »He, Jamie, wollen wir Freunde sein?«
    Jamie sah ihn völlig verdutzt an. Ȁh«, machte er und wurde leicht rot. »Nun … ja gut.« Er hielt inne und fügte dann hinzu: »Aber Freunde bedrohen einander nicht mit riesigen schrecklichen Schwertern, okay?«
    Â»Okay«, schnaubte Nick.
    Â»Na also, das mit Exeter klappt ja schon ausgezeichnet«, sagteAlan ein wenig amüsiert, und Mae dachte schon, dass sie sich dieAnspannung in seiner Stimme nur eingebildet hatte. »Jamie? Glaubst du, dass du eineVerabredung mit Gerald treffen könntest?«
    Mae fragte sich, ob Jamie eineArt Zauberspruch kannte, um mit dem Zirkel des Obsidian inVerbindung zu treten, oder ob Gerald Brieftauben hielt.
    Â»Ja sicher«, antwortete Jamie. »Ich habe seineTelefonnummer.« Er zögerte einen Moment und fügte dann unsicher hinzu: »Was … was hast du mit ihm vor?«
    Gerald hielt normale Menschen für unbedeutender als Magier. Er tötete sie und verfütterte sie an Dämonen, um noch mehr Magie zu erhalten, und dennoch schien Jamie besorgt um ihn, als ob Gerald tatsächlich ein Freund für ihn war.
    Natürlich warenAlan und Nick ihre Freunde, und Mae wusste, was sie waren.
    Sie hatte einmal an Nick als mehr als nur einen Freund gedacht und hatte sich eingebildet, dass er vielleicht ähnlich empfand wie sie.
    Doch sie hatte sich getäuscht. Er hatte sie nur benutzt, um seinem Bruder wehzutun.
    Es spielte keine Rolle, dass Nick nichts empfand. Mae war interessiert gewesen, als sie ihn für einen tollen Jungen gehalten hatte, dessen Fremdartigkeit sie derTatsache zuschrieb, dass er ein Leben auf der Flucht vor den Magiern führte. Jetzt, da sie wusste, dass er ein Dämon war – vom Zirkel des Obsidian in den Körper eines Babys eingesetzt und als Mensch aufgezogen, aber immer noch ein Dämon, etwas aus einer anderenWelt, das ihrerArt nachstellte –, war sie nicht mehr interessiert. Es wäre unmöglich.
    Sie riss ihren Blick von Nick los, der düster und schweigsam am Fenster saß, und wandte sich dem freundlichen Gesicht desjenigen zu, der einen Dämon großgezogen und auf dieWelt losgelassen hatte.
    Â»Ich will nur mit ihm reden«, beruhigteAlan Jamie. »Vorerst jedenfalls.«

3
    Ein Bote vor denToren
    M ae entschloss sich, vor dem Ende ihrer letzten Stunde den Unterricht zu verlassen, damit sie es hinter sich bringen konnte, mit Seb Schluss zu machen. Sie erzählte dem Mathematiklehrer, sie müsse »ziemlich dringend« aufs Klo und Mr Churchill ließ sie gehen.Allerdings war seinem Gesichtsausdruck zu entnehmen, dass er sich wünschte, an einer Jungenschule zu unterrichten.
    Sie ging zum Neubau hinüber, einem verputzten Bungalow zwischen den Fahrradschuppen und dem Spielfeld, in dem dieAbschlussklasse

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