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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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hättest du eineTrophäe an dich genommen.«
    Â»Oh.«
    Auf diese Idee war er nicht gekommen, weil er nicht menschlich war. Er hatte nicht die leisesteVorstellung, wie es war, ein richtiger Mensch zu sein. Und dennoch lief sie neben ihm her und war aus unerfindlichen Gründen glücklich.Außer dem Grund, dass sie der dümmste Mensch auf Gottes grüner Erde war.
    Â»Wer ist der Kerl?«, fragte Nick plötzlich.
    Mae blinzelte. Ȁh, Kerl?Welcher Kerl?«
    Nick nahm sie intensiv inAugenschein. Es war ein wenig beunruhigend, so im Zentrum seinerAufmerksamkeit zu stehen. Sein dunkler Blick war unverwandt auf sie gerichtet, sog ihren eigenen auf und ließ die menschlicheWelt hinter sich.
    Â»Der, dem du eine Chance gibst oder mit dem du hinter dem Fahrradschuppen herummachst oder wie auch immer. Der, von demAlan erzählt hat.Wer ist das?«
    Â»Ach so«, antwortete Mae und spürte, wie sie rot wurde. »Das ist Seb McFarlane.«
    Nick warf den Kopf zurück und begann laut zu lachen.
    Mae sah ihn wütend an. »Was ist los?«, wollte sie wissen. »Warum lachst du?Viele Leute halten ihn für gut aussehend. Eine Menge Mädchen wollen mit ihm ausgehen. Er ist sehr … Hör auf!«
    Nick hörte auf. Mae schob die Hände, zu Fäusten geballt, in die Hosentaschen und lief zum Haus.
    Erst als sie auf ihrem eigenenTerrain vor der Haustür stand, fragte sie leise: »Wieso interessiert dich das eigentlich?«
    Â»Ich wollte nicht, dass du mein Lachen falsch verstehst«, sagte Nick und schaffte es ausgesprochen schlecht, ihren eigenen belehrendenTonfall zu imitieren.
    Seine tiefe Stimme kam nicht annähernd so hoch wie ihre, doch sie blieb stehen und grinste ihn an. Er grinste zurück, steckte die Hand mit dem Ring durch das verschlungene Eisengitter am Zaun und neigte sich zu ihr.
    Â»McFarlane sieht gut aus«, gab er zu. »Aber wenn du ihn meinem Bruder vorziehst, bist du einfach verrückt.«
    Â»Oh«, entfuhr es Mae.
    Schlichtweg überrascht entschlüpfte dasWort ihrem Mund. Sie hätte es gern wieder aus der Luft gegriffen und verschluckt, um den Beweis zu vernichten. Nick sah sie immer noch an und seinen Jägeraugen entging nichts. Im Morgenlicht zeichneten sich seine Konturen so scharf ab wie das geprägte Bild auf einer Münze.
    Mae holte tief Luft. »Hier geht es nicht um eine tragische Dreiecksbeziehung. Ich werde nicht einen von zwei möglichen Jungen wählen und mich damit zur Ruhe setzen. Für mich muss es nicht einer dieser beiden sein und ich muss auch nicht für einen von ihnen die Richtige sein. DieWelt ist voller Menschen, falls dir das noch nicht aufgefallen sein sollte. Ich könnte ein Dutzend Jungen fragen, ob sie mit mir ausgehen wollen, und jeder von ihnen könnte mich fragen. Ich habe dich nicht um Rat bezüglich meines Liebeslebens gebeten«, fügte sie hinzu. »Und das ist auch nicht notwendig.«
    Â»Freut mich zu hören«, meinte Nick. »Nur noch eines.«
    Er neigte sich näher zu ihr und hielt die Hand hoch, um ihre Gesichter abzuschirmen, als wollte er verhindern, dass jemand von seinen Lippen ablesen konnte. Seine Finger befanden sich nur einen halben Zentimeter von ihrerWange entfernt.
    Â»Ich bin sicher, dass du recht hast«, sagte er in einem leisen Flüstern, das sich wie Rauch in der Luft zu kräuseln schien, sich seinenWeg in ihren Bauch bahnte und dort langsam herumwirbelte. »Ich bin sicher, dass es ein Dutzend Jungen gibt, die dich gerne um ein Date bitten, wenn McFarlane seine Chance verspielt. Ich will nur, dass du eines weißt.«
    Â»Was denn?«, fragte Mae. Da er flüsterte, flüsterte sie auch. Sie hob das Gesicht, weil er sich zu ihr herunterneigte. Nur darum und aus keinem anderen Grund.
    Nick sah sie an und sein Gesicht löschte den Rest derWelt aus, verdrängte alles um sie her, bis sie anstatt eines Sommertages nur kalte schwarzeAugen sah.
    Â»Ich werde das niemals tun«, erklärte er.
    Damit drehte er sich um, ging und ließ sie am Gartentor stehen. Er sah sich nicht noch einmal um.
    DieAnführerin des Zirkels desAventurin wollte sich mit ihnen nur über fließendemWasser treffen.
    Â»Wir treffen uns also auf der Millennium Bridge mit ihnen«, erklärteAlan, während er um so viele graue Bürogebäude kurvte, wie es sie selbst in London eigentlich nicht geben konnte. Schließlich fanden sie an der

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