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Der Verrat

Der Verrat

Titel: Der Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarah Rees Brennan
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mit Magie von der Millennium Bridge fernhalten zu können, war in MaesAugen ziemlich beeindruckend.
    Auch der Zirkel desAventurin selbst sah recht beeindruckend aus.
    Sieben von ihnen standen auf der Brücke, zwei Männer und fünf Frauen. Sie waren alle in helle Gewänder gekleidet und hoben sich scharf vor dem kobaltblauen Himmel und dem glitzerndenWasser unter ihnen ab.
    Die Frau an ihrer Spitze trugWeiß.
    Celeste Drake selbst war die am wenigsten beeindruckende Gestalt der Gruppe. Sie war die kleinste und sie war nicht einmal hübsch. Schön vielleicht, wie eine menschgewordene Porzellanpuppe. Ihre silberblonden Locken wehten imWind und die weißeWolle umspielte ihren schlanken Leib.An der Kette um ihren Hals hing eine schwarze Perle.Wenn Celeste imTennisclub von Maes Mutter aufgetaucht wäre, wäre sie dort mit offenenArmen empfangen und dazu gedrängt worden, die Sandwiches zu machen.
    Â»Hallo«, sagte Celeste und breitete die wollweißenArme aus. Mae erkannte, wem ihr strahlendes Lächeln galt.
    Â»Hi«, erwiderte Jamie schüchtern, aber erfreut.
    Â»Was für eine unerwartete Freude, einen der unseren bei diesem kleinenTreffen zu sehen«, sagte Celeste. »Du bist uns auf unseremTerritorium herzlich willkommen.«
    Â»Oh, danke«, antwortete Jamie. »Es ist … äh … sehr nett. EuerTerritorium. Gut zum Shoppen und – ganz bestimmt – gut für anderes, magisches Zeug.«
    Celeste lachte, und vor ihr erschien ein silbernes Band, als hätte ihr Lachen es erschaffen. Mit dem Klang ihrer Stimme schwebte es auf Jamie zu, wand sich in der Luft und zuckte zurück wie ein verspielterWelpe. Jamie griff nach der silbernen Magie: Sie berührte seine Hand, leuchtete auf seiner Haut einenAugenblick lang auf und sprang dann zurück. Jamie ging ein paar Schritte weiter auf den Zirkel desAventurin zu und streckte erneut die Hand nach der Magie aus.
    Â»Jamie, sei kein Idiot!«, knurrte Nick.
    Jamie blinzelte und blieb stehen, doch das silberne Band blieb an seinemArm wie einArmband aus Licht.
    CelestesWimpern – kleine goldene Fächer wie dieWimpern einer Schlafpuppe – klappten nach oben. Ihre grauenAugen waren kalt und still wie ein See imWinter.
    Â»Ich glaube, keiner von uns braucht eine Lektion von einem Dämon.«
    Sie machte einen Schritt nach vorne und alle anderen taten es ihr nach, wie bei einer Prozession.
    Mae trat einen Schritt zurück, um rechts nebenAlan zu stehen, während Nick sich an seiner linken Seite aufstellte, sodass sie ihn flankierten, um so viel Solidarität wie möglich zumAusdruck zu bringen. Nur Jamie stand immer noch abseits und starrte voller Bewunderung die Magie an.
    Mae bemerkte verärgert, dass selbst so eine kleine Porzellanpuppe wie Celeste größer war als sie selbst.
    Alan streckte die Hand aus und begann: »Ich bin …«
    Â»Ich weiß, wer du bist«, unterbrach ihn Celeste und ignorierte seine ausgestreckte Hand. »Du bist derVerräter. Der Junge, der sich nicht nur von seinen eigenen Leuten losgesagt hat, sondern von jeglicher Menschlichkeit. Der, der auf der Seite der Dämonen steht.«
    Â»Und trotzdem hast du dich bereit erklärt, dich mit mir zu treffen«, erwiderteAlan. »Warum?«
    Um Celestes Lippen kräuselte sich ein leises, zufriedenes Lächeln, das sie aussehen ließ wie eine grinsende Katze. »Schreiben wir es meiner Neugier zu.Was hast du mir zu sagen?«
    Â»Der Zirkel des Obsidian ist letzten Monat in euerTerritorium eingedrungen«, erzählteAlan. »Sie sind jetzt in Exeter. Soweit ich weiß, steht auf das Eindringen in fremdesTerritorium eine strenge Strafe. Ich wollte euch nur einen Hinweis auf ihrenAufenthaltsort geben.«
    Â»Oh, ich verstehe«, bemerkte Celeste zuckersüß. »Vielen Dank. Es freut mich ungemein, zum Handlanger eines Dämons gemacht zu werden.«
    Alan blieb ruhig und freundlich. »Ich dachte nur, du wolltest es vielleicht wissen.«
    Â»Nun«, gab Celeste zurück, »ich sollte dir ein paar Dinge sagen. Ich weiß sehr gut, wohin sich Gerald Lynch und der Rest vonArthurs Zirkel verkrochen haben. Ich weiß, dassArthur Dee, der Irre, der einem Dämon seinen eigenen Körper gegeben hat und es gewagt hat, ohne meine Erlaubnis in meine Stadt zu kommen, tot ist. Ich weiß, dass ich nicht zu der Sorte Frauen gehöre, die anfangen, ihre eigenen Leute umzubringen, schon gar

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