Der Verrat
beunruhigt.
»Hey«, rief Nick Celeste Drake zu. »Ihr Magier habt doch Duelle, oder?«
»In derTat«, bestätigte Celeste langsam. Sie schien beleidigt, dass ein Dämon sie anzusprechen wagte.
»Du erhebstAnspruch auf etwas, was uns gehört. Ein guter Grund für ein Duell, finde ich.« Nick legte den Kopf zurück. »Also duellieren wir uns.«
CelestesAugenbrauen schossen in die Höhe. »Habe ich nicht bereits darauf hingewiesen, dass du über keine Magie verfügst?Willst du, dass ich dich von innen heraus grille, bis du dich in eine Fackel verwandelst, die man in der ganzen Stadt sehen kann?«
»Ach, bitte nicht«, antwortete Nick, »davon werde ich nur in aller Ãffentlichkeit ganz heià und wütend.«
Celeste sah angewidert drein, und Jamie lachte, doch als ihn einer der Magier böse ansah, verbarg er das Lachen hinter einem Husten.
»Du irrst dich in zwei Punkten«, fuhr Nick fort. »Ich will mich nicht mithilfe von Magie duellieren. Und ich will mich nicht mit dir duellieren.«
Mae erinnerte sich daran, wasAlan amAbend zuvor gesagt hatte: Einer aus diesem Zirkel hat ein besonderes Interesse daran, Magie zum Kampf einzusetzen. Ihr Blick fiel auf die beiden Männer in der Gruppe, und sie versuchte, sie blitzschnell einzuschätzen.
Sie schämte sich furchtbar deswegen, als Nick kurz darauf sagte: »Kannst du der Herausforderung widerstehen, Helen?«
Die gröÃte Frau in der Gruppe war genauso blond wie Celeste, doch damit endete die Ãhnlichkeit auch schon. Ihre silbernen Locken waren kurz geschnitten, ihr kantiges Gesicht war hart, nicht wie Porzellan, sondern wie aus Stein gemeiÃelt. Ihr weiÃes Gewand war aus so altem Material, dass es sich mit ihr bewegte wie Leder, als sie an den anderen Magiern vorbei über die Brücke lief und sich mit Nick in der Mitte traf.
Sie war nicht so groà und breit wie Nick, aber sie bewegte sich selbstsicher und ihre Muskeln wirkten fest und kräftig. Sie vermittelte einen starken Eindruck, der Mae daran erinnerte, dass Nick nur ein Junge war.
Er war jünger als Jamie. Er war noch nicht so groà und stark, wie er einst sein würde.
Und er hatte keine Magie.
Helen, die Magierin, griff mit beiden Händen hinter sich und zog zwei Schwerter, lang und dünn und so hell wie Lichtstrahlen auf demWasser.
»Meinst du, du seist eine Herausforderung für mich, Dämon?«
»Ich werde mich bemühen«, antwortete Nick und zog sein eigenes Schwert.
Es war sein Lieblingsschwert â das, dasAlan ihm auf dem Jahrmarkt der Kobolde geschenkt hatte. Mae erinnerte sich so deutlich daran wie an alles von der Nacht auf dem Jahrmarkt. Es wirkte unscheinbar imVergleich zu Helens Schwertern, die das Neonlicht der Brückenbeleuchtung reflektierten, den Glanz der Stadt zu beiden Seiten des Flusses, und die alles Licht in Magie zu verwandeln schienen.Wenn sie die Schwerter bewegte, zeichnete sie damit eine leuchtende Spur aus Goldstaub in die dunkle Nacht.
Nick und Helen schlichen umeinander her in einem langsamen, engen Kreis, die Bewegungen des Gegners abwartend.
»Zwei Schwerter«, bemerkte Nick. »Ist das nicht ein wenig zu bemüht?«
»Vielleicht bemühst du dich nicht genug«, erwiderte Helen, »wenn du nur eines beherrschst.«
Nick kreiste weiter und Mae sah sein wildes Grinsen aufblitzen.
»Oh, ich glaube, eines reicht völlig aus, wenn man es richtig benutzt.«
Mit einem unerwarteten Klang wie dem von Glocken trafen ihre Schwerter aufeinander. Nicks Schwert traf in den Kreuzungspunkt von Helens beiden Klingen. Sie lächelte, umrahmt von scharfem Stahl, und Nick löste sich von ihr. Helen duckte sich blitzartig und schlug in Kniehöhe zu. IhreAbsicht war so deutlich, dass Mae einenAugenblick lang sah, was Helen vorhatte, noch bevor diese es tat: Sie wollte Nick die Beine unter dem Körper wegschlagen, damit er blutend zu Boden ging und nur noch auf den letzten Schlag warten konnte.
Mae sprang vor, wurde jedoch vonAlans festem Griff amArm zurückgerissen. Er zog sie dicht an seine Brust und flüsterte ihr ins Ohr: »Rühr dich nicht.«
Sie rührte sich nicht. Sie dachte, er braucheTrost, auch wenn sie nicht darauf gefasst gewesen war, dass er sie dafür so hart anfasste, dass sie davon blaue Flecke bekam.
Aber es spielte keine groÃe Rolle. Sie mussten beide weiter Nick beobachten.
Der sprang hoch, um Helens
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