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Der verruchte Spion

Der verruchte Spion

Titel: Der verruchte Spion Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Celeste Bradley
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ihre Finger über seinen Rücken gleiten. »Nun, inzwischen bin
ich das, oder?« Sie küsste seine Brust und biss ihn gleich darauf sanft.
    »Ja, du hast einen weiten Weg hinter dich gebracht.« Er lächelte sie an. Er hoffte nur, er könnte mit ihr Schritt halten.
    Er war schon fast eingeschlafen, als sie plötzlich aufschreckte. »Oh! Fast hätte ich vergessen, dich zu fragen …«
    »Was denn?«
    »Werde ich morgen dem Prinzregenten vorgestellt?«
    Gütiger Gott, hatte er etwa vergessen, ihr das zu sagen? »Es tut mir Leid, Willa. Ich wollte dich damit nicht überraschen. Die Tradition verlangt, dass eine junge Dame der Gesellschaft dem Prinzregenten zu ihrem Debüt vorgestellt wird. Du hattest kein wirkliches Debüt, aber ich glaube, du musst ihm vorgestellt werden, bevor wir heiraten.«
    »Muss ich das?« Sie schluckte. »Dem Prinzregenten?«
    Er hatte damit angefangen, ihren Hals zu küssen. Jetzt hielt er inne, um ihr zu antworten. »Ja. Und es tut mir Leid, dass du da alleine durch musst. Aber wenn ich dich begleite, wird es für dich nur schlimmer. Wenn du mit Myrtle hingehst, die zugestimmt hat, dich zu begleiten, dann hält man dich vielleicht für eine der vielen Debütantinnen mit einer Anstandsdame, und keiner wird irgendetwas bemerken. Wenn du Familienangehörige hier in London hättest, dann würden diese dich begleiten.«
    »Ich war dir gegenüber in einem Punkt nicht ganz ehrlich«, sagte sie langsam.
    Er machte da weiter, wo er aufgehört hatte. »Und der wäre?« Seine Stimme klang wunderbar gedämpft.
    »Die Leute von Derryton haben dich glauben lassen, ich hätte überhaupt keine Verwandten mehr … das stimmt aber nicht ganz.«
    Er hob den Kopf und schaute ihr in die Augen. »Nicht?«
    Sie nickte. »Ich habe hier so eine Art Onkel … oder vielmehr halben Onkel, nehme ich an. Selbstverständlich gibt es auf seiner Seite noch mehr Verwandte, aber keiner von denen hat sich jemals um mich gekümmert. Nur dieser eine Onkel, und das auch nur, als ich noch sehr klein war, dabei hat er meine Mutter wirklich gern gehabt. Als meine Eltern am Fieber starben, hat er mir einen Beileidsbrief geschickt und mich gefragt, ob ich bei ihm in London leben wollte.«
    Nathaniel stützte den Kopf auf. »Aber das war es doch, was du immer gewollt hast, oder nicht?«
    Sie schüttelte den Kopf. »Nein, damals nicht. Ich hatte so viel verloren …« Sie zuckte die Achseln. »Ich konnte den Gedanken nicht ertragen, Moira auch noch zu verlassen. Deshalb schrieb ich ihm und fragte, ob ich nicht bleiben könnte, wo ich war. Ich habe ihm erzählt, dass John eines Tages das Wirtshaus kaufen wollte und dass er und Moira verantwortungsbewusste Eltern für mich wären. Mein Onkel schickte einen Mann, der das Wirtshaus kaufte und John den Kaufvertrag übergab.« Sie lehnte sich wieder zurück. »Er hat mir eine Weile geschrieben. Wir waren recht eifrige Brieffreunde. Dann kamen seine Briefe immer seltener, und schließlich kamen gar keine mehr. Aber ich bin mir sicher, dass er dafür nichts kann. Er ist ein viel beschäftigter Mann.«
    »Glaubst du, dass er mich ablehnen würde?«, fragte Nathaniel langsam. »Ich kann dich nicht bitten, gegen den Wunsch deiner Familie zu handeln.«
    Willa ergriff ihn am Kinn. »Wage es nur nicht, Nathaniel Stonewell! So leicht kommst du mir nicht davon. Es ist viel zu spät, als dass irgendjemand jetzt noch Einspruch erheben könnte. Außerdem bin ich mir sicher, dass mein Onkel dich akzeptieren wird. Wenn es nach ihm gegangen wäre, hätte ich Wesley Moss heiraten können, und der war nur der Sohn eines Bauern.«
    »Ich hatte den armen Wesley Moss schon ganz vergessen.
« Leise lachend schüttelte Nathaniel den Kopf. »Dann ist ja alles in Ordnung. Wenn dein Onkel zu beschäftigt war, um sich richtig um dich zu kümmern, dann halte ich nicht viel von ihm.«
    Sie blinzelte ihn an. »Tust du nicht?«
    »Nein, tu ich nicht. Wenn du ihn also nicht kontaktieren möchtest, jetzt, da du hier bist, dann kann ich das gut verstehen.«
    Sie lächelte. »Danke. Ich glaube wirklich, dass das die Dinge nur unnötig komplizieren würde.«
    Sie kuschelte sich in seine Arme. Er hielt sie fest und spürte, wie die Wärme zwischen ihnen an Intensität zunahm. Plötzlich schreckte Willa wieder auf. »Oh, fast hätte ich vergessen, dich zu fragen …«
    Nathaniel gluckste unwillkürlich. »Was denn?«
    »Kitty hat mir erzählt, dass Lord Etheridge die Einladung für gestern Abend besorgt hat. Sie sagte, dass er dich

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