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Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln

Titel: Der verschwundene Weihnachtsengel: Ein Weihnachtskrimi in 24 Kapiteln Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Carola Wimmer
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ein Brett aus Sperrholz zu nehmen, was sich als gute Idee erweist.
    »Wie sollen die Wände eigentlich zusammengeklebt werden?«, fragt Frau Krause, die die Bauarbeiten aufmerksam verfolgt.
    »Dafür gibt es ein spezielles Rezept«, erklärt Jakob und holt einen Karton Eier und Puderzucker aus seiner Tasche. »Man muss das Eigelb vom Eiweiß trennen. Dann muss das Eiweiß steif geschlagen werden. Wenn man es dann mit Puderzucker vermischt, ist es ein guter Kleber, sagt meine Mutter.«
    Doch das Trennen von Eigelb und Eiweiß ist schwieriger als gedacht. Zum Glück hilft Frau Krause. Als der Kleber fertig ist, füllt Jakob ihn in einen Spritzbeutel und verfugt probeweise zwei Mauern. Jakob und Ronnie müssen die Teile lange fest zusammengedrückt halten. Als das Eiweiß endlich getrocknet ist, kleben die Mauern bombenfest zusammen.
    »Faszinierend!«, sagt Ronnie und betrachtet den Spritzbeutel. Vorsichtshalber nimmt Jakob ihm den Kleber sofort aus der Hand. »Argh! Gib her! Den brauchen wir für die Burg, nicht für irgendwelchen Unsinn!«
    Nach der Schule essen Jakob und Laura gemeinsam zu Mittag. Dann machen sie sich mit großer Hoffnung auf den Weg zur Redaktion des Rhodenberger Tagblatts.
    Im Gegensatz zu dem pompösen Klingelschild an der Tür sind die Räume des Rhodenberger Tagblatts eher klein.
    Von einer winzigen Diele gehen zwei Zimmerchen ab, in denen jeweils zwei Mitarbeiter der Zeitung an ihren Schreibtischen sitzen. Jakob und Laura betreten unbeachtet den Flur und schauen sich um. Uli Unkenthal ist nicht da. Erst nachdem sich Jakob ein paar Mal verlegen geräuspert hat, schaut eine Frau mit schwarzen Haaren von ihrem Bildschirm auf. »Wen sucht ihr denn?«, ruft sie unfreundlich zu Jakob und Laura herüber.
    »Herrn Unkenthal«, antwortet Jakob.
    »Der hat keine Zeit«, sagt die Frau abweisend und wendet sich wieder ihrem Computer zu.
    »Wir müssen ihn aber dringend sprechen«, schaltet sich Laura ein.
    Die Frau schaut mit zusammengekniffenen Augen überrascht in Lauras Richtung. Ihre Brille aufsetzend, kommt sie näher.
    »Ach, du bist das. Der Weihnachtsengel«, begrüßt sie Laura. Sie ist nun sehr viel freundlicher. Auch Jakob schenkt sie ein kurzes Lächeln. »Ich habe dich auf den ersten Blick nicht erkannt. Was wollt ihr denn von Uli?«
    »Wir müssen ihn ganz dringend sprechen«, erklärt Laura. »Es geht um den Weihnachtsengel.«
    »Dann versucht es doch mal im Theater. Um diese Zeit isst er oft in der Kantine. Würde mich nicht wundern, wenn ihr ihn dort trefft«, sagt die Frau.
    »Du bist ja richtig prominent«, lacht Jakob, als sie wieder auf der Straße sind und den Weg zum Theater einschlagen.
    »Als Weihnachtsengel öffnen sich einem eben allerhand Türen!«, kichert Laura.
    Am Theater angekommen, wissen Jakob und Laura zunächst nicht, wo sich die Kantine befindet. Aber der freundliche Pförtner weist ihnen den Weg.
    Tatsächlich treffen sie Uli Unkenthal. Er sitzt alleine an einem Tisch und isst Königsberger Klopse. Als die Geschwister vor seinem Tisch stehen, schaut er fragend auf.
    »Hallo!«, sagt Laura. »Entschuldigen Sie die Störung, aber wir haben eine wichtige Frage.«
    »Nanu! Was denn?«, fragt der Reporter.
    »Es geht um den Weihnachtsengel und Edmunds und Dorotheas Geschichte«, erklärt Laura. »Wir wollen wissen, ob sie wirklich ein so schreckliches Ende genommen hat.«
    »Gute Frage«, sagt Uli Unkenthal. »Eine sehr gute Frage. Ich sitze da ja schon seit einiger Zeit an dem Thema. Recherche. Alles genau nachlesen, Sachen aufstöbern, ihr wisst schon.«
    »Und haben Sie etwas herausgefunden?«, fragt Laura.
    »Ich darf nicht darüber sprechen«, sagt Uli Unkenthal. »Schließlich arbeite ich aktuell an einem Buch. Das Rhodenberg-Mirakel . Diese Veröffentlichung wird ganz schön Aufsehen hier in Rhodenberg erregen, wisst ihr.«
    Jakob und Laura schauen den Reporter erwartungsvoll an. Und obwohl er nicht darüber reden darf, plaudert er weiter: »Ich habe da nämlich etwas gefunden. Könnte sein, dass alles ganz anders war. Im Archiv der nächsten Hafenstadt taucht nämlich rund fünfzig Jahre nach Ritter Rhodenbergs Tod etwas Interessantes auf!«, fährt er fort. »Mensch, war das eine Arbeit! Gewühlt und gelesen hab ich! Tagelang saß ich im Archiv!«
    Laura trippelt ungeduldig auf der Stelle. »Was haben Sie denn gefunden?«, drängt sie.
    »Einen Namen!«, verkündet Unkenthal. »Nämlich den Namen unseres Ritters von Rhodenberg! Obwohl es eigentlich keine

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