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Der versoffene Papagei

Der versoffene Papagei

Titel: Der versoffene Papagei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alexander Borell
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Privatgeschäfte zu machen. Wollen Sie mit Carter sprechen?«
    »Nicht mehr nötig«, sagte ich strahlend. »Eine bessere Auskunft hätten Sie mir gar nicht geben können.«
    »Was ist denn mit ihm los?« fragte Baldwin. »Hat er wieder so was am Bein?«
    »Und ob«, nickte ich. »Vielen Dank, Mister Baldwin.«
    Als ich ihn verlassen hatte und auf den Lift wartete, merkte ich erst an dem erstaunten Gesicht eines älteren Herrn, daß ich laut vor mich hinpfiff .
    Vom Pförtner aus rief ich das Theater in Pasadena an. Ich verlangte die Buchhaltung, überlegte es mir dann aber anders und fragte nach Walsh. Es dauerte eine Weile, bis sie ihn gefunden hatten.
    Ich fragte ihn nach Hays’ Adresse. Walsh wußte sie nicht und schlug mir vor, mich bei der Buchhaltung danach zu erkundigen.
    »Das möchte ich gerade vermeiden, Mister Walsh. Vielleicht könnten Sie sich erkundigen, und ich rufe Sie in einer Viertelstunde wieder an.«
    »Selbstverständlich, Mister Veramonte . Hat das irgendwas mit...«
    »Ja«, unterbrach ich ihn. »Es hat damit zu tun. Aber sprechen Sie bitte auch darüber nicht!«
    »Nein, gewiß nicht«, versprach er mir.
    Ich fuhr ein paar Blocks weiter, bis ich eine kleine Kneipe gefunden hatte, wo ich in Ruhe eine Tasse Kaffee trinken konnte. Der Kaffee war so schlecht, daß ich ihn mit zwei Whiskys hinunterspülen mußte.
    Anschließend rief ich Walsh wieder an und erfuhr nun Frank Hays’ Adresse: er wohnte in einem kleinen Haus in den Hügeln hinter Beverly Hills. Das Haus sollte am Ende einer Sackstraße stehen, die eine Verlängerung des Stanley Hills Drive war.
    Ich fuhr hin, fand nach einigem Suchen diese Sackstraße und manövrierte meinen klappernden Packard über die Schlaglöcher bis ans Ende.
    Es war ein flaches Holzhaus, das vielleicht vor fünf Jahren zum letztenmal gelb gestrichen worden war. Es stand in einem schmalen, langen Garten, in dem Blumen blühten. Der Garten war gepflegt, und auf dem Kiesweg vom Gartentor zum Haus wuchs kein Unkraut.
    Ich rief ein paarmal »Hallo!«, klopfte an die verschlossene Haustür, aber ich bekam keine Antwort.
    Ich ging um das Haus herum und entdeckte dahinter einen Holzschuppen, dessen Tor offenstand. Die zahlreichen Reifenspuren verrieten, daß er als Garage verwendet wurde.
    Das Haus war billig gebaut, und die Fenster waren nur mit einfachen Klappriegeln geschlossen. Es dauerte keine Minute, bis ich das Küchenfenster geöffnet hatte. Ich rief vorsichtshalber noch mal »Hallo!«, dann kletterte ich hinein.
    Neben der Küche befand sich ein Wohnraum, an den sich ein Schlafzimmer mit Doppelbetten anschloß . Hierauf folgte ein Mittelding zwischen Diele und Korridor. Im Bad entdeckte ich Geräte zum Entwickeln von Filmen und zum Vergrößern der Bilder. Ich fühlte mich wie zu Hause.
    Dann kam noch ein Zimmer. Es war das hübscheste Zimmer im Haus, mit hellen, modernen Möbeln freundlich eingerichtet. Vor dem Fenster, von dem aus ich den Garten und die Straße sehen konnte, stand ein Schreibtisch. Er hatte eine Mittelschublade und zwei Seitenfächer. Die Schublade war offen und mit all dem Kram angefüllt, der sich bei einem Mann im Laufe einiger Zeit in solchen Schubladen anzusammeln pflegt.
    Das linke Fach enthielt oben Schreibpapier, unten einige Packungen Fotopapier.
    Das rechte Fach war abgeschlossen. Ich brauchte eine Weile, bis ich es geöffnet hatte, ohne Spuren zu hinterlassen.
    Hier fand ich Filmkassetten, eine Kamera vom gleichen Modell wie die, die ich aus Murchisons Schlafzimmer geholt hatte, ein Stativ, ein Blitzlichtgerät und ein paar Schachteln mit entwickelten Filmen.
    Ich nahm einen Film heraus, rollte ihn auf und hielt ihn gegen das Licht. Es waren Aufnahmen aus Murchisons Schlafzimmer.
    Nun legte ich sämtliche Mädchenfotos vor mich auf den Schreibtisch und suchte mir aus den Filmen die dazugehörigen Negative heraus. Als ich sie gefunden hatte, steckte ich meine Fotos wieder ein, rollte die Filme zusammen, steckte sie auch ein und schloß dann den Schreibtisch wieder zu.
    Ich beeilte mich, aus dem Haus zu kommen, und hielt mich mit dem Küchenfenster nicht mehr lange auf: die beiden Riegel klappten fast von selbst wieder zu.
    Ich ging den Gartenweg zum Tor entlang. Am Tor traf ich eine junge Frau, die gerade herein wollte.
    » Mrs. Hays?« fragte ich.
    »Ja«, sagte sie. Sie war etwa fünfundzwanzig, nicht ausgesprochen hübsch, aber nett anzusehen in ihrer sandfarbenen engen Cordhose und der einfachen weißen Bluse. Sie hatte eine

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