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Der verwaiste Thron 02 - Verrat

Der verwaiste Thron 02 - Verrat

Titel: Der verwaiste Thron 02 - Verrat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claudia Kern
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Schließlich trennten sie nur noch wenige Schritte von dem Offizier auf der Treppe. Schwarzklaue sah die Panik in seinem Blick, als er sie bemerkte. Er wusste, dass er ihr Ziel war.
    Marya rammte einem Bogenschützen das Schwert in den Bauch und stieß ihn mit der Schulter zur Seite. Der Weg zur Treppe war frei.
    Der Offizier sprang über das Geländer, rutschte auf dem blutigen Deck aus und fiel auf die Knie. Schwarzklaues Schwertschlag ging über ihn hinweg, traf einen anderen Mann in die Seite.
    Schwarzklaue zog das Schwert aus dem zuckenden Körper. Der Offizier kam auf die Beine, sprang in den Niedergang, dessen Luke offen stand. Schwarzklaue folgte ihm, brachte die Treppe nach unten mit einem Sprung hinter sich.
    Ein schmaler Gang lag vor ihm. Öllampen schwangen an der Decke hin und her, warfen schaukelnde Lichtkegel. Er hörte, wie der Offizier eine Tür am Ende des Gangs zuschlug.
    Der Lärm des Kampfes, die Schreie und Schläge wurden leiser. Füße stampften über das Deck. Es klang wie eine Büffelherde. Blut tropfe durch die Bohlen.
    »Ich halte dir den Rücken frei!«, rief Marya die Treppe herunter.
    Schwarzklaue antwortete nicht. Vor der Tür blieb er stehen. Es stank nach Pech und Angst.
    Er trat die Tür ein. Sie wurde aus den Angeln gerissen und krachte in den Raum, der hinter ihr lag.
    Schwarzklaue sah einen Kessel, groß genug für einen Menschen. Er hing an Eisenketten über einem Holzkohlefeuer. Eimer standen daneben. Die Luft war voller Rauch. Es war heiß.
    Der Offizier war bis an die Wand zurückgewichen. In einer Hand hielt er eine brennende Fackel, seine andere lag auf einem verrostet aussehenden Hebel.
    »Verschwinde!«, schrie er. Schweiß lief ihm übers Gesicht. »Ich zünde das verdammte Schiff an, hörst du!«
    Schwarzklaues Blick glitt von der Eisenkette zu dem Hebel, der den Topf über dem Feuer hielt.
    »Ich weiß, was ihr in Srzanizar gemacht habt. Jeder weiß das.« Mit dem Ärmel wischte sich der Offizier den Schweiß aus den Augen. Die Flamme der Fackel leckte über die Wand. »Glaub also nicht, dass ich es nicht tun werde.«
    Schwarzklaue legte sein Schwert auf den Boden und trat einen Schritt zurück.
    Der Offizier blinzelte. Seine Mundwinkel zuckten. Hoffnung mischte sich in die Angst in seinem Blick.
    »Du wirst verbrennen, wenn du das tust«, sagte Schwarzklaue.
    »Ich weiß, aber das Schiff wird mit mir brennen.« Der Offizier wischte sich die Hand an der Hose ab und legte sie wieder auf den Hebel. »Ihr werdet es nicht bekommen.«
    »Du würdest also lieber im Feuer sterben, als dich mir im Kampf zu stellen?«, fragte Schwarzklaue.
    Der Offizier nickte. Er zitterte am ganzen Körper.
    »Dann brenne.«
    »Was?«
    Schwarzklaue verschränkte die Arme vor der Brust. »Brenne.«
    Die Hand des Offiziers lag so fest um den Hebel, dass seine Finger weiß wurden. Stechender Uringeruch mischte sich in den Rauch.
    Zu feige zum Kämpfen, zu feige zum Sterben , dachte Schwarzklaue. Der Gestank des Menschen widerte ihn an. Er machte einen Schritt auf ihn zu, dann einen zweiten.
    »Ich tue es!«, schrie der Offizier.
    Schwarzklaue schwieg und ging weiter. Hinter ihm polterte es. Er roch Marya, noch bevor sie im Türrahmen auftauchte und dort stehen blieb. Sie hielt zwei blutige Schwerter in den Händen. Ihr Fell war verklebt.
    »Ist oben alles in Ordnung?«, fragte Schwarzklaue ruhig. Der Blick des Offiziers zuckte von ihm zu Marya und wieder zurück.
    »Das Schiff gehört uns.« Sie zog die Lefzen hoch. »Kein Mensch steht mehr dort oben.«
    »Sind sie tot?«, fragte der Offizier. Das Licht der Fackel warf Schatten über sein Gesicht. Schwarzklaue sah Tränen in seinen Augen schimmern.
    »Das würdest du wissen, wenn du nicht gerannt wärst wie ein Feigling«, sagte Marya.
    Eine Ader begann an der Stirn des Offiziers zu pochen.
    »Ich bin kein Feigling. Ich wollte nur …«
    Schwarzklaue griff nach der Fackel. Seine Hand schoss vor, doch die des Offiziers ebenfalls.
    Der Mensch war schnell, viel schneller, als er gedacht hatte. Die Flamme biss in seine Hand. Er zuckte zurück.
    Der Offizier setzte nach, stieß mit der Fackel zu wie mit einem Schwert. Schwarzklaue wich aus.
    »Hoffnung!«, schrie der Offizier und drückte den Hebel nach unten. Eisen klirrte, der Kessel sackte an einer Seite nach unten. Pech ergoss sich träge über das Deck und in die Holzkohle, floss zäh der Tür entgegen.
    Der Offizier warf die Fackel, hatte auf die Tür gezielt, doch Schwarzklaue schlug die Fackel

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