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Der verzauberte Turm

Der verzauberte Turm

Titel: Der verzauberte Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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Art. Ich werde ihn bald töten, und dann sitzt du hier hilflos herum, bis ich mir einen Weg überlegt habe, dich zu vernichten.«
    In einer Art Schmollreaktion verschränkte der Dämon seine zahlreichen Arme und schloß die Augen.
    Elric und Mondmatt schritten durch den verdreckten Saal auf die Tür zu.
    Als sie die Stufen zum Forum erreichten, waren sie dem Erbrechen nahe. Die Reste von Elrics Mittel waren ihm mit dem Gürtelbeutel gestohlen worden, so daß sie nun keinen Schutz mehr vor dem Gestank hatten. Mondmatt spuckte auf die Treppe, als sie zum Platz hinabstiegen, blickte auf und zog die beiden Schwerter überkreuz.
    »Elric!«
    Etwa ein Dutzend Bettler stürzte auf sie zu. Sie waren mit Knüppeln, Äxten und Messern bewaffnet.
    Elric lachte. »Hier ein kleiner Schmaus für dich, Sturmbringer!« Er zog sein Schwert und ließ die heulende Klinge kreisen, wobei er sich den Bettlern unerbittlich näherte. Sofort ergriffen zwei aus der Gruppe die Flucht, aber der Rest stürzte sich auf die beiden Männer.
    Elric ließ das Schwert tiefer kreisen und trennte einen Kopf von den Schultern und hatte die Klinge schon tief in die Schulter des nächsten Bettlers gegraben, ehe das erste Blut zu spritzen begann.
    Mondmatt eilte mit seinen beiden schmalen Klingen herbei und nahm sich zwei Bettler gleichzeitig vor. Elric stach nach einem dritten, und der Mann schrie und tanzte und umklammerte die Klinge, die ihm gnadenlos Seele und Leben nahm.
    Sturmbringer sang sein grausiges Lied, und drei überlebende Bettler ließen ihre Waffen fallen und flohen behende über den Platz, während Mondmatt seine beiden Gegner gleichzeitig mitten ins Herz traf und Elric den Rest des Haufens niedermachte, der durcheinanderbrüllte und um Gnade flehte.
    Elric steckte Sturmbringer ein, blickte auf das rote Chaos, das er angerichtet hatte, wischte sich die Lippen wie ein Mann, der soeben eine gute Mahlzeit genossen hat, was Mondmatt schaudern ließ, und schlug seinem Freund auf die Schulter.
    »Komm - eilen wir Rackhir zu Hilfe!«
    Während Mondmatt dem Albino folgte, überlegte er, daß Elric bei dem Zusammenstoß im Labyrinth mehr absorbiert hatte als nur die Lebenskraft des Brennenden Gottes. In ihm steckte heute auch viel von der Rücksichtslosigkeit der Herren des Chaos.
    Heute schien Elric ein wahrer Krieger des alten Melnibone zu sein.

Fünftes Kapitel
    Die schrecklichen Elenoin
    Die Bettler waren zu sehr gebannt gewesen von ihrem Triumph über den Albino und ihren Angriffsplänen gegen die Karawane aus Tanelorn, um daran zu denken, die Tiere zu suchen, auf denen Elric und Mondmatt nach Nadsokor gekommen waren.
    Sie fanden die Pferde dort, wo sie sie am Abend zuvor zurückgelassen hatten. Die hervorragenden shazarischen Tiere grasten friedlich, als warteten sie erst seit wenigen Minuten.
    Die Männer stiegen in die Sättel und ritten gleich darauf - so schnell es die ausgeruhten Pferde vermochten - in Richtung Nordnordost zu der Stelle, an der sie die Karawane am vorgesehenen Treffpunkt nach logischer Überlegung erreichen mußten.
    Kurz nach der Mittagsstunde hatten sie sie gefunden - ein langer Zug aus Wagen und Pferden, mit Baldachinen aus kostbaren bunten Seidenstoffen und schimmernden, verzierten Geschirren, so füllte sie den Grund eines flachen Tals. Und auf allen Seiten drängte sich die schäbige Bettlerarmee von König Urish aus Nadsokor.
    Elric und Mondmatt zügelten auf einer Hügelkuppe die Pferde und verfolgten die Szene.
    Theleb K'aarna und König Urish waren nicht sofort auszumachen, doch schließlich entdeckte Elric sie auf der gegenüberliegenden Anhöhe. Die Art und Weise, wie der Zauberer die Arme zum tiefblauen Himmel reckte, ließ Elric vermuten, daß er bereits die Urish versprochene Hilfe herbeirief.
    Weiter unten sah Elric etwas Rotes aufblitzen -das mußte die Kleidung des Roten Bogenschützen sein. Bei genauem Hinsehen sah er ein oder zwei andere Gestalten, die er kannte - Brut aus Lashmar mit dem blonden Haar und dem stämmigen Riesenkörper, unter dem sein Pferd winzig erschien; Carkan, auf Pan Tang geboren, doch jetzt in den karierten Umhang mit Pelzkappe gekleidet wie die Barbaren von Süd-Ilmiora. Rackhir selbst war Kriegerpriester aus Mondmatts Land jenseits der Weinenden Wüste gewesen, doch all diese Männer hatten ihren Göttern abgeschworen, um im friedlichen Tanelorn zu leben, das angeblich die größten Lords der Höheren Welten nicht betreten konnten - das Ewige Tanelorn, das seit unzähligen

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