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Der verzauberte Turm

Der verzauberte Turm

Titel: Der verzauberte Turm Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Moorcock
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unten hat mich geschwächt«, antwortete Checkalakh, »sonst hätte ich dich längst gefangen! Aber ich erwische dich noch! Und ich muß dich verschlingen!«
    Sturmbringer jaulte dem geschwächten ChaosGott trotzig entgegen, und die Klinge zuckte auf einen Flammenkopf zu und traf die rechte Wange des Gottes, so daß dort helleres Feuer flakkerte und über die schwarze Klinge in Elrics Herz lief, so daß er in einer Mischung von Entsetzen und Freude erbebte - etwas von der Lebenskraft des Brennenden Gottes war in ihn übergeströmt.
    Flammenaugen starrten auf das Schwarze Schwert und dann auf Elric. Flammenbrauen furchten sich. Checkalakh blieb stehen.
    »Du bist kein gewöhnlicher Bettler, das stimmt!«
    »Ich bin Elric von Melnibone und trage das Schwarze Schwert. Lord Arioch ist mein Herr - ein mächtigeres Wesen als du, Lord Checkalakh!«
    Kummer zeigte sich auf dem Feuergesicht des Gottes. »Nun ja - viele. viele sind mächtiger als ich, Elric von Melnibone.«
    Elric wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er atmete in mächtigen Zügen die brennende Luft. »Warum - warum tust du deine Kräfte dann nicht mit meinen zusammen? Gemeinsam können wir das Portal niederreißen und uns an jenen rächen, die es darauf angelegt haben, uns zusammenzubringen.«
    Checkalakh schüttelte den Kopf, von dem winzige Feuerspitzen abfielen. »Das Portal öffnet sich erst wieder, wenn ich tot bin. So wurde es bestimmt, als Lord Donblas von der Ordnung mich hier gefangensetzte. Selbst wenn es uns gelänge, das Portal zu vernichten - so etwas hätte meinen Tod zur Folge. Deshalb muß ich dich bekämpfen und verzehren, stärkster aller Sterblichen.«
    Und wieder ergriff Elric die Flucht. Verzweifelt suchte er das Portal, wußte er doch, daß das einzige Licht, das sich hier unten finden ließ, von dem Brennenden Gott kam; selbst wenn er den Gott besiegte, säße er noch in dem komplizierten Labyrinth fest.
    Und dann sah er es. Er hatte wieder den Ort erreicht, an dem er durch die Membrane geschleudert worden war.
    »Man kann mein Gefängnis durch das Portal nur betreten, nicht aber wieder verlassen!« rief Checkalakh.
    »Das weiß ich!« Elric faßte Sturmbringer fester und machte kehrt, um sich dem Flammenwesen entgegenzustellen.
    Noch als sein Schwert vor und zurück schwang und jeden Versuch des Brennenden Gottes vereitelte, ihn zu packen, wuchs in Elric die Sympathie für die Kreatur. Es war auf Bitte von Sterblichen gekommen und war für seine Mühen gefangengesetzt worden.
    Doch längst hatte Elrics Kleidung zu qualmen begonnen, und obwohl Sturmbringer ihm mit jedem Schlag gegen Checkalakh neue Energie zuführte, machte ihm doch die Hitze sehr zu schaffen. Er schwitzte nicht mehr. Seine Haut fühlte sich statt dessen trocken an und schien aufbrechen zu wollen. Blasen bildeten sich an seinen weißen Händen. Bald würde er die Waffe nicht mehr halten können.
    »Arioch!« hauchte er. »Dieses Wesen mag wohl ein Lord des Chaos sein wie du, aber hilf mir!«
    Doch Arioch ließ ihm keine zusätzlichen Kräfte. Elric hatte von seinem Schutzdämon bereits erfahren, daß auf und außerhalb der Erde größere Dinge in Planung waren und daß Arioch kaum Zeit hatte - auch nicht für seine beliebtesten menschlichen Schutzbefohlenen.
    Doch gewohnheitsmäßig murmelte Elric Ariochs Namen vor sich hin, während er das Schwert hin und her führte, so daß er zuerst Checkalakhs brennende Hände und dann seine Schulter traf. Neue Energie des Gottes erreichte ihn.
    Es wollte Elric scheinen, als beginne selbst Sturmbringer zu brennen, und der Schmerz in seinen blasenbedeckten Händen wurde so groß, daß er schließlich die einzige wahrnehmbare Empfindung überhaupt war. Er torkelte rückwärts gegen die schillernde Membrane und spürte ihre fleischartige Beschaffenheit am Rücken. Die Enden seines langen Haars begannen zu qualmen, und große Flächen seiner Kleidung waren verkohlt.
    Aber ließ Checkalakh in seinem Bemühen dennoch nach? Die Flammen brannten weniger hell, und auf dem Feuergesicht zeigten sich erste Spuren der Resignation.
    Elric benutzte seinen Schmerz als einzige Kraftquelle und veranlaßte ihn, das Schwert über seinen Kopf zu heben und in einem gewaltigen Hieb herabzusenken, der auf den Kopf des Gottes gezielt war.
    Und schon als die Klinge niederzuckte, begann das Feuer zu ersterben. Im nächsten Augenblick hatte Sturmbringer zugeschlagen, und Elric schrie auf, als eine enorme Energiewoge in seinen Körper strömte und ihn

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