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Der viel zu schoene Traum

Der viel zu schoene Traum

Titel: Der viel zu schoene Traum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Cathleen Galitz
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Schuhwerk hätte Ella den Weg in einer Viertelstunde bewältigen können. Aber mit dem Wagen musste sie das Grundstück ein Mal umrunden, und es war ein großes Gelände. Sie kurbelte beide Fenster herunter, weil es im Wagen brütend heiß war.
    Dass der Wind ihr nun das Haar zerzauste, machte ihr nichts aus - heute war das egal.
    Noch hatten die Wiesen und Weiden das letzte Grün des endenden Sommers. Bald würden die Blätter der Espen sich rot und golden verfärben. Ella war versucht, anzuhalten und das wunderschöne Morgenlicht zu genießen, das den Gipfel des Gannet in zarte Rosa-und Rotschattierungen tauchte. Dort, hoch oben, lag das ganze Jahr über Schnee. Wie immer sah Ella in den Schatten und Zacken des Berges Fabelwesen. War das dort nicht der Bart eines Satyrs?
    Ein kleines schwarzweißes Kätzchen, das sie Holstein getauft hatte, war dabei, aus dem Karton zu krabbeln. Ella nahm es, setzte es sich vorsichtig auf den Schoß und fuhr weiter.
    „Jetzt, wo ich wieder eine geregelte Arbeitszeit habe, sollte ich nicht trödeln”, sagte sie laut zu selbst und bog in die lange Einfahrt zu Hawks Haus.
    Nach insgesamt einer halben Stunde Fahrt stand sie dann vor der Haustür ihres neuen Arbeitgebers und klingelte - und klingelte erneut. Und ein drittes Mal. Schließlich verlor sie die Geduld und öffnete die Tür, die nicht abgeschlossen war.

    Sie hatte sich auf keinen Fall im Tag oder der Zeit geirrt. Als sie eintrat, wurde ihr sofort klar, warum niemand sie gehört hatte.
    Der Fernseher lief in voller Lautstärke. Über den riesigen Bildschirm flackerte ein Zeichentrickfilm. Ella schüttelte den Kopf. Sie hielt Fernsehen für reine Zeitverschwendung.
    Vorsichtig stieg sie über verstreutes Spielzeug, um das verlassene Gerät abzuschalten. Dann folgte sie einem anderen Geräusch, offenbar ein Computerspiel, und landete vorerst in Hawks Arbeitszimmer, wo er wieder vor dem Computer saß.
    Als Erstes sah sie, dass ihr Boss einen Haarschnitt brauchte.
    Sein Haar begann sich im Nacken bereits zu locken. Er merkte nicht, dass sie ihn von der Tür aus betrachtete. Offenbar konnte ihn nichts von seiner derzeitigen Beschäftigung ablenken.
    Phoebe wäre enttäuscht, dass ein so attraktiver, vornehm wirkender Mann in Wahrheit ein Computerfreak war. Aber sie, Ella, konnte nicht leugnen, was sie vor sich sah. Ebenso wenig wollte sie zugeben, dass ihr Herz bei seinem Anblick ein wenig schneller schlug.
    Ella bewunderte die Gabe, sich voll und ganz in eine Aufgabe zu vertiefen. Bisher war ihr nie in den Sinn gekommen, dass irgendein Geldjob die gleiche Faszination auf jemanden ausüben könnte wie Kunst auf sie. Am besten störte sie ihn jetzt nicht, sondern suchte weiter nach Billy und Sarah.
    Die Geräusche des Computerspiels führten sie schließlich ins Kinderzimmer. Die zwei saßen nebeneinander vor einem Bildschirm, die Hände an Joysticks, und murmelten vor sich hin.
    „Ich glaube, ihr habt heute genug Zeit damit verbracht, die Welt zu retten”, sagte Ella und schaltete das Spiel einfach ab.
    Sie hätte ihnen genauso gut die Luftzufuhr abdrehen können.
    „Wir waren mittendrin!” rief Billy weinerlich.
    „ Ja!” bestärkte Sarah und stemmte ihre kleinen Fäuste in die Hüften.
    Billy streckte die Hand nach dem Schalter aus. Aber der Bildschirm blieb schwarz. Ella schwang das Stromkabel hin und her und lächelte. Sie wollte den beiden lieber gleich zeigen, wer hier das Sagen hatte.
    „Hey!” riefen die zwei im Chor.
    „Gewonnen”, gab sie zurück.
    Sie war entschlossen, die Zeit der beiden vor dem Fernseher oder Computer stark zu begrenzen, und erklärte, sie brauche jetzt Hilfe beim Auspacken. Die Kinder maulten. Sarah drohte, es „ihrem Daddy zu sagen”, wenn sie den Stecker nicht sofort wieder hereinsteckten würde.
    „Nur zu”, meinte Ella unbeeindruckt. Sie würde sich von zwei Dreikäsehochs nicht manipulieren lassen. Natürlich wollte sie ihren ersten Tag auch nicht mit einem Streit beginnen, deshalb versuchte sie, die beiden abzulenken.
    „Ich habe euch eine Überraschung mitgebracht.”
    In den Kinderaugen flackerte plötzlich Interesse auf.
    „Was denn?” fragte Billy.
    „Was zum Spielen?” fragte Sarah.
    „Nein, nichts zum Spielen”, antwortete Ella lachend und dachte an die Mengen von Spielzeug, das überall herumlag. Sie hockte sich vor Billy und Sarah. „Ich glaube, davon habt ihr schon mehr als genug. Mögt ihr Tiere?”
    Die Kleinen nickten begeistert.
    „Was haltet ihr von einem

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