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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Sie!«
    Hunter sah sie in leiser Entrüstung an, als habe er nicht die geringste Ahnung, wovon sie sprach.
    Â»Gerade eben war der Maître hier und hat Sean etwas ins Ohr geflüstert. Er hat sich kurz entschuldigt und gesagt, dass er gleich wieder da ist. Das waren Sie.«
    Hunter antwortete nicht.
    Â»Woher wissen Sie, dass Sean verheiratet ist?«
    Hunter lehnte sich zurück und schlug die Beine übereinander. »Ich bin nicht hergekommen, um mit Ihnen über Ihr Date zu sprechen, Claire.«
    Der Maître trat an den Tisch und verkündete, dass in Kürze die Vorspeise serviert werden würde. Claire wollte sie zurückgehen lassen, aber Hunter ließ sie gar nicht zu Wort kommen. »Sehr gut, immer her damit.« Dann wandte er sich an Claire. »Das Essen ist bestellt, es wäre doch schade, es verkommen zu lassen.«
    Â»Sie sind ein Arschloch.« Sie fuhr sich mit der Hand durchs Haar, das sie bis zur seidig glänzenden Vollendung mit dem Glätteisen bearbeitet hatte.
    Â»Ihre Haare sehen hübsch aus so«, sagte Hunter und nahm ihr damit für einen Moment den Wind aus den Segeln.
    Ein hochgewachsener Kellner erschien mit der Vorspeise. »Entschuldigen Sie, was ist das?«, fragte Hunter und zeigte auf den Teller, der vor ihm abgestellt wurde.
    Â»Krebs Rangun in Wan-Tan-Teig mit Frischkäse«, gab der Kellner mit einem höflichen Lächeln Auskunft. »Stimmt irgendetwas nicht damit, Sir?«
    Â»Nein, nein. Alles ist ganz ausgezeichnet.«
    Â»Ich wette, Sie sind wütend wegen meines Artikels von heute?«, mutmaßte Claire, nachdem der Kellner sich entfernt hatte.
    Â»Der Artikel hat mich in keinster Weise gestört.« Hunter deutete auf die Karaffe mit Eiswasser auf dem Tisch. »Macht es Ihnen was aus, wenn ich einen Schluck trinke?«
    Â»Tun Sie sich keinen Zwang an.«
    Er schenkte sich das Glas voll und nahm einen Schluck. »Was mich allerdings stinkwütend gemacht hat, war das Foto.«
    Â»Aber wieso denn? Ich finde, Sie sehen darauf richtig schnuckelig aus«, neckte sie ihn.
    Â»Sie ist praktisch noch ein Kind, Claire.« Mit einem Schlag war Hunters Ton todernst. »Und Sie haben ihr Leben in Gefahr gebracht.«
    Â»Unsinn. Wovon reden Sie?«, fragte Claire unwirsch.
    Â»Glauben Sie, psychopathische Killer lesen keine Zeitung?«
    Â»Na und?«
    Hunter schüttelte den Kopf. »Sie haben Ihre Hausaufgaben nicht gründlich genug gemacht. Viele Mörder verfolgen einen Plan, und sie tun alles, um ihn zu vollenden. Und wenn sie das Gefühl haben, dass dieser Plan in irgendeiner Weise durch etwas oder jemanden gefährdet wird, dann werden sie in der Regel alles daransetzen, diese Bedrohung auszuschalten. In Ihrem Artikel haben Sie nicht nur klargemacht, dass sie eine Bedrohung für den Täter ist, Sie haben ihm gleich noch ihr Foto mitgeliefert. Jetzt weiß er, wie sie aussieht.«
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    C laire hörte auf, mit der Gabel in ihrer Gourmet-Vorspeise herumzustochern, und sah Hunter unbehaglich an. Ihr Lächeln war verschwunden. »Glauben Sie wirklich, dass sie in Gefahr ist?«
    Â»Für die Frage ist es jetzt wohl ein bisschen zu spät. Wenn Sie wirklich Polizeireporterin werden wollen, dann sollten Sie darauf achten, ein gutes Verhältnis mit den Leuten zu pflegen, die bei der Polizei arbeiten – vor allem mit den Detectives.« Er hielt inne, als sei ihm plötzlich etwas aufgegangen. »Moment mal – das bin ja ich! Sie hätten mich anrufen und mir den Artikel vorlesen können, bevor er in den Druck gegangen ist. Das ist im Übrigen gängige Praxis. Auf diese Weise haben wir die Gelegenheit, als Erste einen Blick auf den Mist zu werfen, den Sie verzapfen, und falls Inhalte dabei sind, deren Veröffentlichung einer Ermittlung schaden könnte, können wir Sie bitten, sie rauszunehmen. So gibt es keine bösen Überraschungen, und wer weiß, vielleicht bekommen Sie im Gegenzug ja auch mal ein paar Informationen von uns.«
    Â»Ich habe versucht anzurufen«, gab sie verärgert zurück. »Aber Sie haben nicht zurückgerufen. Hören Sie überhaupt Ihre Nachrichten ab?«
    Hunter fuhr sich mit der Hand über den Mund. »Wie haben Sie sie überhaupt dazu gebracht, mit Ihnen zu sprechen?«
    Â»Ich habe so meine Methoden.«
    Â»Sie klingen wie ein Folterknecht.«
    Â»Folter war nicht im Spiel.« Claire schüttelte lächelnd

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