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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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Anfrage, Robert?«
    Â»Es geht um Leben und Tod.«
    Erneut Schweigen. »Okay, lass mich machen. Ich ruf dich in ein paar Minuten zurück.«
    Hunter tigerte erregt im Zimmer auf und ab und spähte immer wieder aus dem Fenster. Von hier aus war ein kurzes Stück der Straße unten zu sehen, sonst nichts.
    Sein Handy klingelte, und Garcia fuhr zusammen.
    Â»Trevor, schieß los.«
    Â»Nichts, Robert. Ich kann es nicht triangulieren. Entweder es hat keinen Saft mehr, oder es ist ausgeschaltet. Das Einzige, was ich habe, ist der Ort, von dem der letzte Anruf kam.«
    Â»Sag schon.«
    Â»Der Anruf ging an dein Handy.«
    Â»Und von wo kam er?«
    Â»Firestone Boulevard in Downey.«
    Â»Was? Downey ist fast sieben Meilen weit weg von hier. Geht es ein bisschen genauer?«
    Â»Sorry, Robert, der Anruf war zu kurz, deshalb konnte ich den Ort nicht genauer eingrenzen als bis auf ein paar Straßen. Das Handy war zuletzt irgendwo in der Nähe der Kreuzung Firestone und Lakewood in Betrieb.« Eine kurze Pause. »Danach war das Signal weg.«
    118
    H unter brauchte einen Moment, um seine Gedanken zu ordnen. Es gab vier Möglichkeiten. Erstens: Die jüngste Vision hatte Mollie derart in Panik versetzt, dass sie nun ziellos durch die Straßen von Los Angeles irrte. Zweitens: Sie hatte beschlossen, Los Angeles zu verlassen, schließlich hatte sie bereits vorher mit dem Gedanken gespielt. Drittens: Sie hatte eine Bekannte ausfindig gemacht, möglicherweise besagte Susan. Und viertens: Sie war entführt worden.
    Für ein Flugticket hatte Mollie nicht genug Bargeld, und in Downey und der näheren Umgebung gab es nirgendwo einen Bahnhof oder Busbahnhof. Falls sie wirklich die Stadt verlassen wollte, war sie im falschen Stadtteil unterwegs. Außerdem war Downey zu weit weg, als dass sie einfach zufällig in ihrer Panik zu Fuß dorthin geraten sein könnte. Es musste einen Grund geben, weshalb ihr Anruf von einem Ort kam, der siebeneinhalb Meilen von ihrem Hotel entfernt lag.
    Â»Robert«, sagte Garcia. »Mit dir alles okay? Was machen wir denn jetzt?«
    Â»Wir müssen nach Downey. Trevor meint, von dort aus hat sie das letzte Mal angerufen, bevor das Signal weg war.« Instinktiv sah er auf die Uhr. »Das ist knapp zwanzig Minuten her. Sie war in keinem Gebäude. Ich habe Verkehrslärm gehört, und Trevor hat gesagt, der Anruf kam vom Firestone Boulevard. Vielleicht ist sie noch irgendwo in der Nähe.«
    Â»Dann los, worauf warten wir?«
    Firestone und Lakewood sind zwei große und stark befahrene Straßen in Downey im Südosten von Los Angeles. Garcia schaffte die Strecke in weniger als zehn Minuten.
    Â»Scheiße!«, fauchte er, als sie die Kreuzung erreichten.
    Sie befanden sich direkt gegenüber der Stonewood Center Mall – einem gigantischen Einkaufszentrum mit über einhundertsiebzig Geschäften. Und nicht nur das: Den ganzen Firestone Boulevard entlang reihte sich ein Geschäft ans nächste. Ein Paradies für Shoppingsüchtige.
    In der Zufahrt zum Parkplatz des Stonewood Center stauten sich die wartenden Fahrzeuge. Garcia bremste, um sich in die Schlange einzureihen. Auf den Gehwegen wogten Menschenmassen beladen mit Tüten, Päckchen und Schachteln. Noch zwei Tage Zeit für die Weihnachtseinkäufe: Alle Geschäfte hatten bis spätabends geöffnet, und in den Einkaufszentren ging es zu wie in einem Ameisenhaufen zur Essenszeit. Sie hatten keine Ahnung, was für Kleider Mollie trug, und ein Foto von ihr hatten sie auch nicht dabei. Und selbst wenn – wen hätten sie fragen sollen? Hier waren hunderte von Menschen unterwegs. Es war die klassische Nadel-im-Heuhaufen-Situation.
    Hunter strich über die hässliche, raue Narbe in seinem Nacken. Eigentlich hatten sie nur dann eine reelle Chance, Mollie zu finden, wenn sie ihr Handy wieder einschaltete. Er würde Trevor bitten, das Trackingsignal weiter im Auge zu behalten. Auf diese Weise wüssten sie sofort Bescheid, wenn ihr Handy wieder am Netz war. Aber wieso war es überhaupt ausgeschaltet worden?
    Hunter wollte sich unbedingt in die Menge stürzen und nach Mollie suchen, aber seine Vernunft sagte ihm, dass das reine Zeitverschwendung wäre. Von hier aus konnten sie nichts tun.
    Hunter bat Garcia, aus der Schlange auszuscheren und umzudrehen.
    Â»Wir müssen zurück ins Büro und die Sache von da aus

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