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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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begriffen zu haben scheinen, dass ich dieses Dezernat leite!«
    Â»Captain, das dürfen Sie nicht tun.« Hunter bemühte sich mit aller Kraft, ruhig zu bleiben. »Wir haben keine Zeit, zwei andere Detectives in den Fall einzuarbeiten.« Er hielt kurz inne. »Der Killer wird schon heute Abend wieder zuschlagen.«
    Blake sah ihn mit unbewegter Miene an. »Ich würde vorschlagen, Sie fangen an auszupacken, Detective. Und wehe, wenn der Wein, den Sie mir einschenken, nicht so rein ist wie ein Sommerregen.«
    Diesmal sagte Hunter Captain Blake alles.
    Â»Und dieses Handy, das Sie ihr gegeben haben – ist das immer noch ausgeschaltet?«
    Â»Trevor hat versprochen anzurufen, sobald es wieder am Netz ist.«
    Captain Blake hatte erneut begonnen, im Büro auf und ab zu tigern, und überlegte, was zu tun war. »Wir können nicht mal ein paar Streifenwagen mobilisieren, Robert. Dieses Mädchen könnte wer weiß wo stecken. Außerdem weiß ich nicht, ob ich auch nur ein Wort von dem glauben soll, was Sie mir gerade aufgetischt haben. Ich kann doch nicht im Ernst etwas auf die verrückten Visionen einer Siebzehnjährigen geben, die ich noch nicht einmal gesehen habe!«
    Â»Aber Sie können etwas auf unsere Meinung geben, Captain.« Hunter sah sie eindringlich an. »Sie ist keine Betrügerin.«
    Â»Warum sollte ich Ihnen glauben, Robert? Sie waren alles andere als ehrlich zu mir.«
    Â»Okay, Captain, ich geb’s zu, ich habe Mist gebaut, aber nicht weil ich Sie hintergehen oder Ihre Autorität untergraben wollte oder weil ich keinen Respekt vor Ihnen habe. Ich habe es getan, weil ich ein siebzehnjähriges Mädchen vor dem ganzen Zirkus beschützen wollte, dem sie sonst ausgesetzt worden wäre. Vernehmungen, Leute, die an ihr zweifeln, die Presse, der Spott … die meisten Leute würden schon bei viel weniger Druck einknicken. Das hat Mollie nicht verdient. Sie wollte bloß helfen, und sie glaubt tief in ihrem Herzen, dass sie es auch kann.« Hunter hielt inne, um Luft zu holen. »Sie können machen, was Sie wollen, Captain. Von mir aus degradieren Sie mich zum Verkehrspolizisten, wenn der Fall abgeschlossen ist, wenn Ihnen das hilft – aber Sie dürfen uns jetzt nicht von dem Fall abziehen. Der Killer ist auf einem Rachefeldzug. Er wird nicht bis in alle Ewigkeit weitermorden. Sobald er sich an allen gerächt hat, wird er einfach untertauchen, da bin ich sicher. Uns bleiben nur noch sieben Tage, Captain. Und es stehen nur noch zwei Namen auf seiner Liste.«
    Â»Drei, wenn er es wirklich heute Abend auf Mollie abgesehen hat«, warf Garcia ein.
    Â»Genau, aber Mollie war nicht Teil des Plans.«
    Captain Blake kniff die Augen zusammen, ein Ausdruck der Verwirrung trat in ihr Gesicht.
    Â»Indem er Mollie ins Visier nimmt, weicht der Killer von seinem ursprünglichen Vorhaben ab«, erklärte Hunter.
    Â»Und wer abweicht, macht vielleicht Fehler«, ergänzte Garcia vielsagend.
    Captain Blake zögerte. »Es gibt Vorschriften, an die wir uns halten müssen, Robert.«
    Â»Bei allem Respekt, Captain, die Vorschriften können mich mal. Ich setze doch nicht irgendwelche scheißbürokratischen Regeln über ein Menschenleben!«, sagte Hunter mit Nachdruck und sehr zu Barbara Blakes Überraschung. »Captain Bolter hat mir gesagt, dass Sie eine hervorragende Polizistin waren. Dass Sie einen Riecher hatten. Sie müssen auch schon mal Ihrem Vorgesetzten Informationen vorenthalten haben, wir alle machen das – auch der Chief. Das heißt nicht, dass wir keine guten Cops sind, Captain. Im Gegenteil, es heißt, dass wir Menschen sind, aus Fleisch und Blut.« Er sah sie forschend an. »Vertrauen Sie Ihrem Bauchgefühl. Was sagt es Ihnen?«
    Captain Blake schloss die Augen und stieß einen leidgeprüften Seufzer aus. »Lassen Sie mich Ihnen eine Frage stellen, Detective. Glauben Sie, dass diese Reporterin von der L. A. Times , Claire Anderson, wusste, wo Mollie zu finden war? Dass sie sie vielleicht in ein anderes Hotel geschafft hat?«
    Hunter neigte nachdenklich den Kopf zur Seite. »Möglich wäre es. Reporter haben ihre ganz eigenen Quellen und Methoden. Und Claire ist sehr ehrgeizig. Wieso?«
    Barbara Blake sah Hunter geradewegs in die Augen. »Weil sie heute Nachmittag ermordet wurde.«
    Â»Was?!« Hunter schob ruckartig den Kopf vor, als habe er

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