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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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hier noch nie gesehen«, erwiderte der Barkeeper und fuhr sich nachdenklich über den Ziegenbart.
    Â»Sieht aus wie eine Männerfresserin«, sagte Hunter, ohne den Blickkontakt mit der Brünetten zu unterbrechen.
    Der Barkeeper schnappte sich ein Glas und begann es zu polieren. »Von der würde ich mich jederzeit fressen lassen.«
    Hunter lachte. »Na, dann probiere ich mal mein Glück.« Damit erhob er sich und ging zum Tisch der schönen Fremden.
    32
    D anke für den Whisky. Das ist sehr nett von Ihnen«, sagte Hunter und setzte sich auf den Stuhl gegenüber.
    Sie schenkte ihm ein Zahnpastalächeln. »Gern geschehen. Es freut mich immer, einen Mann zu treffen, der einen echten Drink zu schätzen weiß.«
    Hunter fiel auf, dass sie dasselbe trank wie er.
    Â»Sie sind Scotch-Trinkerin?«
    Â»Ich mag es gerne hochprozentig.« Unter Hunters wachsamem Blick nahm sie einen kleinen Schluck von ihrem Single Malt.
    Â»Ich bin Robert«, sagte er und streckte ihr die Hand hin.
    Â»Claire. Claire Anderson.«
    Sie schüttelten sich die Hand, und Hunter war überrascht, wie zart sich ihre Haut anfühlte.
    Â»Kommen Sie oft hierher?«, wollte sie wissen.
    Â»Eigentlich nicht. Ich hatte Lust auf einen Drink, aber nicht auf irgendeinen lauten Trendschuppen. Die haben guten Single Malt hier, und es ist … angenehm entspannt. Und Sie?«
    Â»Hin und wieder. Ich wohne gleich um die Ecke.«
    Â»Schöne Wohngegend. Aber der Laden ist wohl kaum eine typische Reporterkneipe, oder?«, sagte er wie nebenbei.
    Ihr Lächeln verschwand nicht. Es wurde nur um einiges echter. »Dann haben Sie mich wohl erkannt.«
    Â»Ihre Haare sehen anders aus, lockiger. Aber ich erinnere mich noch an Sie. Sie waren bei der Kirche und wollten wissen, ob es ein Serienmörder ist, dabei hatte ich noch nicht mal den Tatort gesehen.«
    Claire spitzte die Lippen. »Jetzt haben Sie ihn gesehen. Und? Glauben Sie, es könnte ein Serienmörder sein?«
    Â»Dabei haben Sie so gut angefangen.« Hunter schüttelte in gespielter Enttäuschung den Kopf. »Mir einen Drink spendiert und so weiter. Hätten Sie danach nicht eigentlich noch ein bisschen hübsch plaudern müssen, vielleicht sogar flirten, bevor Sie dazu übergehen, mich auszufragen?«
    Â»Das können wir immer noch machen, wenn Sie möchten.«
    Â»Ich glaube, das wäre ganz gut.«
    Â»Worüber würden Sie denn gerne plaudern, Detective Hunter?«
    Â»Sie können mich trotzdem Robert nennen, das ist schon okay.«
    Â»Also, worüber möchten Sie plaudern, Robert?«
    Â»Fangen wir doch damit an.« Er beugte sich vor, nahm ihr Glas und goss den Inhalt in sein eigenes um. »Was trinken Sie in Wirklichkeit?«
    Sie betrachtete ihn eine Sekunde lang forschend. »Woher wissen Sie, dass ich keinen Scotch trinke?« In ihrer Stimme schwang eine Spur Trotz mit.
    Hunter hob die Brauen.
    Sie hielt seinem Blick ganz kurz stand, bevor sie erneut lachen musste. »Also gut. Gin Tonic.«
    Einen Augenblick später kam Hunter mit einem hohen, geeisten Glas Gin Tonic an den Tisch zurück.
    Â»Danke«, sagte sie, bevor sie einen Schluck trank. »Wir fangen noch mal von vorne an, in Ordnung?« Sie bot ihm ihre Hand. »Ich bin Claire.«
    Â»Ach, der Name war also echt?«
    Sie nickte.
    Diesmal ignorierte Hunter ihre ausgestreckte Rechte. »Für welche Zeitung arbeiten Sie denn?«
    Claire ließ die Hand sinken, schien jedoch nicht im Mindesten gekränkt. »Für die L. A. Times .« Sie machte eine kleine Pause. »Na ja, genau genommen bin ich noch in der Probezeit.«
    Â»Ah, verstehe. Und jetzt denken Sie, dass eine Serienmörder-Story Ihnen vielleicht den Weg zu einer festen Stelle ebnen könnte.«
    Â»Sie würde meine Chancen zumindest nicht verschlechtern.«
    Hunter nippte an seinem Whisky. »Leider kann ich Ihnen in der Angelegenheit nicht weiterhelfen.«
    Â»Seien Sie kein Spielverderber, Robert. Ich brauche bloß einen klitzekleinen Hinweis. Etwas, wovon die anderen Reporter nichts wissen. Das dürfte doch nicht allzu schwierig sein, im Moment weiß ja überhaupt niemand irgendetwas.«
    Â»Das liegt daran, dass es nichts zu wissen gibt.«
    Â»Soll das ein Witz sein? Jemand hat einem Priester den Kopf abgeschlagen und ihm einen Hundekopf aufgepflanzt. Der Mörder hat die Kirche in ein blutiges

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