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Der Vollstrecker

Der Vollstrecker

Titel: Der Vollstrecker Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Chris Carter
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hoben sie den Rücken der Toten ein Stück von der Lehne des Stuhls ab.
    Â»Und dabei haben wir das hier entdeckt.«
    Hunter und Garcia gingen um ihn herum, damit sie besser sehen konnten.
    Â»Ach du Scheiße«, murmelte Garcia und hob beide Hände an die Stirn.
    44
    H unter presste sich die Finger gegen die Schläfen und versuchte die Kopfschmerzen wegzumassieren, von denen er wusste, dass sie im Anmarsch waren.
    Â»Verdammt«, sagte er leise.
    Sein Blick ruhte auf dem Nacken und Rücken der Toten. Auch hier war die Haut schwer verbrannt, aber die Wunden waren seit langem verheilt, die betroffenen Hautstellen waren rau und ledern. Aber nicht diese alten Brandmale waren der Grund für das Erstaunen der Detectives. Mitten auf ihrem Rücken prangte, in blutroter Schrift und ungefähr fünfzehn Zentimeter groß, die Zahl 4.
    Â»Das ist noch nicht alles.« Brindle ließ den Körper behutsam wieder in die ursprüngliche Position zurücksinken, bevor er einen der Kriminaltechniker bat, die große Asservatentüte zu bringen, deren Inhalt sie kurz zuvor sichergestellt hatten. Der Mann hob die Tüte hoch, damit Hunter und Garcia sie sehen konnten. Darin befand sich ein verkohlter Schädel.
    Â»Das hier haben wir im Feuer gefunden.«
    Garcia wirkte einen Augenblick lang verwirrt.
    Hunter stieß einen tiefen Seufzer aus. »Vater Fabians Kopf?«, fragte er, obwohl er die Antwort bereits wusste.
    Â»Soll das ein Witz sein?!« Garcias Augen weiteten sich. Dann erinnerte er sich daran, was er im Tagebuch des Priesters gelesen hatte. Er nimmt meinen Kopf mit, um ihn zu verbrennen.
    Â»Natürlich müssen wir noch auf die Testergebnisse warten, aber ich würde mein letztes Hemd darauf verwetten«, sagte Brindle.
    Garcia richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf die verbrannte Frau. »Was ich an der Sache nicht ganz verstehe – wie kommt es, dass ihr Körper unterschiedlich stark verbrannt ist?« Zögerlich trat er einen Schritt näher an die Leiche heran. »Die Haut am Oberkörper, an den Oberarmen und Oberschenkeln ist aufgeplatzt. Man sieht, dass so das freiliegende Gewebe darunter geröstet wurde, wie du es formuliert hast.« Er nickte Hunter zu. »Aber ihre Waden, Füße und Hände sind fast zu Asche verkohlt. Und was in Dreiteufelsnamen ist mit ihrem Gesicht passiert? Für mich sieht es so aus, als wären die einzelnen Körperteile unterschiedlich starker Hitze ausgesetzt gewesen.«
    Â»Das waren sie ja auch«, versetzte Brindle. »Wie ich vorhin schon gesagt habe, das Ding da auf höchster Stufe wäre so heiß wie ein Waldbrand.« Er wies auf den Kamin. »Sie hat in geringem Abstand zum Feuer gesessen. Ich bin sicher, der Mörder hat die Hitze kontrolliert, um sie möglichst lange zu quälen, aber eben weil sie gesessen hat, sind ihre Unterschenkel, Füße und Hände dem Feuer ungefähr dreißig Zentimeter näher gewesen als der Rest ihres Körpers. Das kann durchaus einen Temperaturunterschied von zwei, vielleicht auch drei Grad ausmachen. Wenn man den langen Zeitraum bedenkt, über den sie dieser ungeheuren Hitze ausgesetzt gewesen ist, dann ist es nur logisch, dass diejenigen Körperteile, die näher am Feuer waren, wesentlich stärker verbrannt sind, wie man ja auch deutlich sehen kann. Was ihr Gesicht betrifft …« Er schüttelte unsicher den Kopf. »Ich habe schon viele Brandopfer gesehen, aber so was wie das hier noch nie. Die Haut sieht aus, als wäre sie zu Klumpen geschmolzen wie eine Kerze.«
    Â»Wäre es möglich, dass der Täter in ihrem Gesicht einen Brandbeschleuniger benutzt hat?«, fragte Hun-ter.
    Brindle nickte. »Das wäre aus meiner Sicht die einzige Erklärung.«
    Â»So was wie Bratöl?«
    Â»Bratöl?«, wiederholte Garcia ungläubig. »Du meinst, der Täter hat ihr das Gesicht mit Bratöl eingepinselt, sie vors Feuer gesetzt und zugesehen, wie sie vor sich hin brutzelt?«
    Brindle wiegte den Kopf. »Ihr müsst auf die Obduktion und die Laborergebnisse warten, um ganz sicher zu sein, aber er muss irgendeine spezielle Substanz verwendet haben, damit die Haut in ihrem Gesicht so aussieht, als wäre sie weggeschmolzen. Feuer und Hitze alleine können das nicht verursacht haben.«
    Â»Warum nicht?«, wollte Garcia wissen.
    Â»Weil Haut nicht schmilzt«, sagte Hunter, beugte sich vor und

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