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Der Wachsblumenstrauß

Der Wachsblumenstrauß

Titel: Der Wachsblumenstrauß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Zeit erzählt, dass sie an dem Tag, als Cora Lansquenet sagte, ihr Bruder sei ermordet worden, das Gefühl gehabt hätte, dass etwas nicht ganz stimmte – dass etwas komisch war – sie wusste nicht genau, wie sie es ausdrücken sollte –, aber leider konnte sie sich nicht erinnern, warum sie das Gefühl gehabt hatte.«
    »Und plötzlich ist es ihr eingefallen?«
    »Ja.«
    »Und sie hat Sie angerufen, um es Ihnen zu sagen?«
    »Ja.«
    »Eh bien.«
    »Es gibt dazu kein eh bien«, gab Mr Entwhistle empört zurück. »Sie hat angefangen, es mir zu sagen, wurde aber unterbrochen.«
    »Wie viel hatte sie gesagt?«
    »Nichts Wichtiges.«
    »Verzeihen Sie, mon ami, aber darüber habe ich zu befinden und nicht Sie. Was genau hat sie gesagt?«
    »Sie hat mich daran erinnert, dass ich sie gebeten hatte, mich sofort wissen zu lassen, wenn ihr wieder einfiel, was ihr merkwürdig vorgekommen war. Sie sagte, es sei ihr wieder eingefallen – aber es sei absurd.
    Ich fragte sie, ob es sich um eine der Personen handelte, die an dem Tag da waren, und sie sagte ja. Sie sagte, es sei ihr eingefallen, als sie sich im Spiegel anschaute…«
    »Ja?«
    »Das war alles.«
    »Sie hat nicht angedeutet – um welche der Personen es sich handelte?«
    »Ich hätte es kaum unterlassen, Sie darüber in Kenntnis zu setzen, wenn sie mir das berichtet hätte«, erwiderte Mr Entwhistle aufgebracht.
    »Verzeihen Sie, mon ami. Natürlich hätten Sie es mir sofort gesagt.«
    Mr Entwhistle lenkte ein. »Wir werden einfach warten müssen, bis sie wieder bei Bewusstsein ist.«
    »Das könnte lange dauern«, sagte Poirot düster. »Vielleicht nie.«
    »Ist es so schlimm?« Mr Entwhistles Stimme zitterte ein wenig.
    »Ja, es ist so schlimm.«
    »Aber – das ist entsetzlich, Poirot.«
    »Ja, es ist entsetzlich. Und deswegen dürfen wir nicht warten. Denn es beweist, dass wir es mit jemandem zu tun haben, der entweder völlig ruchlos ist oder der sehr große Angst hat, und das läuft auf dasselbe hinaus.«
    »Aber hören Sie mal, Poirot, was ist mit Helen? Ich mache mir Sorgen um sie. Sind Sie sicher, dass sie in Enderby gut aufgehoben ist?«
    »Nein, sie wäre hier nicht gut aufgehoben. Sie ist nicht in Enderby. Der Sanitätswagen war schon hier und fährt sie in ein Genesungsheim, wo Schwestern sich um sie kümmern und wo niemand, weder Familie noch Bekannte, sie besuchen darf.«
    Mr Entwhistle seufzte.
    »Da bin ich sehr erleichtert! Sie hätte in Gefahr sein können.«
    »Sie wäre zweifellos in Gefahr gewesen.«
    Mr Entwhistle klang bewegt.
    »Ich habe Helen Abernethie immer sehr geschätzt. Immer schon. Eine sehr ungewöhnliche Persönlichkeit. Möglicherweise gab es in ihrem Leben – wie soll ich mich ausdrücken – gewisse Geheimnisse.«
    »Ah, es gab Geheimnisse?«
    »Ich war immer der Meinung, dass es sie gab.«
    »Das erklärt die Villa in Zypern. Ja, das erklärt vieles…«
    »Ich möchte nicht, dass Sie jetzt denken…«
    »Am Denken können Sie mich nicht hindern. Aber jetzt habe ich einen kleinen Auftrag für Sie. Einen Moment.«
    Es entstand eine Pause, dann hörte Mr Entwhistle wieder Poirots Stimme.
    »Ich musste mich vergewissern, dass niemand mithört. Alles ist gut. Und nun, was ich von Ihnen möchte – Sie müssen eine kleine Reise unternehmen.«
    »Eine Reise?« Mr Entwhistle klang ein wenig bestürzt. »Ach, ich verstehe – Sie möchten, dass ich nach Enderby komme?«
    »Keinesfalls. Hier bin ich. Nein, eine so weite Reise brauchen Sie nicht zu machen. Ihre Reise führt Sie nur in die Umgebung von London. Sie reisen nach Bury St. Edmunds – ma foi!, diese Namen, die Ihre englischen Städte haben! – und dort mieten Sie sich einen Wagen und fahren nach Forsdyke House. Das ist eine Nervenklinik. Sie fragen nach einem Dr. Penrith und erkundigen sich nach den Details eines Patienten, der vor einigen Monaten entlassen wurde.«
    »Welches Patienten? Bestimmt…«
    »Der Name des Patienten ist Gregory Banks«, unterbrach Poirot ihn. »Finden Sie heraus, wegen welcher Art von Geistesgestörtheit er in Behandlung war.«
    »Wollen Sie damit sagen, dass Gregory Banks geistesgestört ist?«
    »Psst! Seien Sie vorsichtig, was Sie sagen. Und nun – ich habe noch nicht gefrühstückt, und Sie, wie ich vermute, Sie haben auch noch nicht gefrühstückt?«
    »Nein. Ich habe mir zu viele Sorgen gemacht…«
    »Exakt. Deswegen, ich bitte Sie, frühstücken Sie, beruhigen Sie sich. Es fährt ein guter Zug nach Bury St. Edmunds um zwölf Uhr. Wenn

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