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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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leid, dass ich dich nicht im Krankenhaus besucht habe, aber ich habe erst später davon erfahren.«
    Sie zuckte die Schultern. » Ist schon okay.«
    » Hast du die Typen erkannt?«
    Sie schüttelte rasch den Kopf. » Egal, passiert ist passiert.«
    Die Ampel sprang auf Grün. Die Autofahrer hinter ihr hupten ungeduldig. Katrine warf einen Blick in den Rückspiegel, ehe sie das Blaulicht einschaltete. Als sie die Sirene hörten, fuhren die Autos sofort um sie herum.
    » Du bist also wieder bei der Polizei … gut für dich. Kommst du Mittwoch zum Training?«
    » Keine Zeit.«
    Er nickte und wandte enttäuscht den Blick ab. » Wir … ich vermisse dich. Nicht nur auf dem Spielfeld.«
    Sie nickte lächelnd. » Es ist vorbei, Saajid, was immer da zwischen uns gewesen sein mag. Verstehst du?«
    Er atmete tief durch und trat einen Schritt zurück. » Wenn du das sagst … Aber ich habe gehofft, dass es anders ist.«
    » Ich komm bald mal wieder zum Basketball, okay? Grüß die Jungs von mir, ich vermisse sie auch. Ich muss jetzt los.«
    Sie ließ die Scheibe nach oben und fuhr über die Kreuzung.
    *
    Storm saß in seinem Büro und starrte nachdenklich aus dem Fenster. Er kratzte sich die Wange und spürte die Bartstoppeln unter seinen Fingern. Es war das erste Mal, seit er beim PET war – das erste Mal, seit er überhaupt bei der Polizei war –, dass er unrasiert zur Arbeit erschienen war. Dann wandte er sich an Katrine. » Ist diese Idee mit der Konvertierung nicht ein bisschen gewagt?«
    » Vielleicht ist er nicht konvertiert, sympathisierte aber mit islamistischen Ideen.«
    » Nichts von dem, was wir von seinen früheren Kollegen erfahren haben, weist in diese Richtung. Jonas war ein Mustersoldat, bis …« Storm ließ seinen Finger an der Schläfe kreisen.
    » Und was ist mit der Zeit danach?«
    » Ich dachte, wir sollten mal mit Jonas’ ehemaligem Mitbewohner sprechen«, sagte Storm. » Henrik hat eine Adresse in Nordvest ausfindig gemacht. Jonas ist dort zwar ein paar Monate vor dem Attentat ausgezogen, aber einen Versuch ist es wert. Der Eigentümer der Wohnung ist ein alter Bekannter von uns.«
    » Wie bekannt?«
    » Im Grunde ein kleiner Fisch, Haschischverkauf und eine Bewährungsstrafe wegen Hehlerei.«
    » Was ist mit der Konvertierungsidee?«
    Storm schüttelte kurz den Kopf. » Kampmann und die anderen wären begeistert, aber ich denke, wir sollten die jetzt nicht in den Vordergrund stellen.«
    » Könnte man sich nicht zumindest mal in islamistischen Kreisen umhören? Ihr hattet doch mal so eine Imamgruppe.«
    Storm nahm seine Jacke vom Haken. » Das war vor den Massenfestnahmen. Jetzt wollen selbst die moderaten unter ihnen keinen Dialog mit uns führen.«
    Sie gingen aus der Tür. Er dachte an Ebrahim, der weder auf seine Sprachnachrichten noch auf seine Mails geantwortet hatte. Es würde noch lange Zeit dauern, bis sich alles wieder einigermaßen normalisiert hatte. Er würde sich was überlegen müssen, wie er den Kontakt wiederherstellen konnte.
    Katrine parkte den Wagen vor dem niedrigen gelben Wohnblock. Hier war es fast wie bei ihr zu Hause. Die Späher der Haschclubs waren bereits auf ihren schwarzen Mondeo aufmerksam geworden, ehe sie überhaupt angehalten hatte. Doch ansonsten schien alles ruhig zu sein. Die Leute in dieser Gegend waren weniger aggressiv als in ihrem eigenen Viertel. Hier verfolgten sie die Taktik, sich so schnell wie möglich aus dem Staub zu machen. Sie verglich die Hausnummer mit der, die auf ihrem Zettel stand.
    » Hier geht’s rein«, sagte sie zu Storm.
    Sie betraten das Treppenhaus und gingen in den ersten Stock, wo ihnen durch die geschlossene Wohnungstür Rammstein entgegendröhnte.
    Sie hämmerten mehrmals gegen die Tür, ehe sie nach einer Minute aufgerissen wurde. Ein schmächtiger Kerl mit nacktem Oberkörper und einer schwarzen Adidashose glotzte sie böse an. » Was ist?«
    » Sind Sie Dennis Ravnsborg?«, fragte Storm.
    » Wer fragt?«
    Storm zückte seinen Polizeiausweis und hielt ihn dem Mann entgegen. » PET .«
    » Ach du Scheiße«, entgegnete Dennis und wischte sich mit dem Handrücken die Nase ab.
    » Dürfen wir reinkommen?«, fragte Katrine.
    Dennis musterte sie von Kopf bis Fuß. » Glaub nicht. Braucht ihr dazu nicht einen Durchsuchungsbefehl oder so was?«
    Katrine lächelte ihn herausfordernd an. » Hört sich ja fast so an, als hätten Sie was zu verbergen, Dennis. Wir wollen nur ganz in Ruhe mit Ihnen reden.«
    » Reden Sie!« Er machte einen

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