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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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ich dir schon gemailt. Ich hab dir eine Übersicht zusammengestellt.« Er zeigte auf die Aktenmappe, die Storm unter dem Arm trug.
    » Was ist mit dem Zeitraum rund um den Anschlag am Kongens Nytorv?«
    » Bei TDC haben sie immer noch Serverprobleme«, antwortete er mit einem Schulterzucken, » aber sie haben versprochen, heute Nachmittag die Ergebnisse zu schicken.«
    » Mail sie mir sofort weiter, wenn du sie bekommst.«
    Ehe Niels noch etwas sagen konnte, war Storm wieder aus der Tür.
    Sie marschierten auf den Ausgang zu.
    » Sollen wir ihnen eine Kronzeugenregelung anbieten? Vielleicht beißt Mustafa ja an«, schlug Tom vor.
    » Mustafa? Der würde eher seine Zunge verschlucken, als seine Freunde zu verraten.«
    Storm zog sein Handy aus der Tasche und rief auf dem Präsidium an. Er bat sie, die Vernehmungen des heutigen Tages vorzubereiten. Seine Taktik bestand darin, die Inhaftierten jedes Mal in separate Räume bringen und sie dort warten zu lassen. Manchmal dauerte es mehrere Stunden, bis er zu ihnen kam, manchmal zur Minuten. Diese Taktik zeigte bereits Wirkung, denn er beobachtete ihre wachsende Unsicherheit. Es war nur eine Frage der Zeit, wann sie endlich zu reden begannen. Doch leider hatte er gerade davon keinen unbegrenzten Vorrat. Kampmann und Møller saßen ihm im Nacken. Als er das letzte Mal in Kampmanns Büro gewesen war, hatte der ihm mit den Spekulationen der Presse in den Ohren gelegen, dass sie möglicherweise die Falschen festgenommen hatte. Die Sache darf uns nicht aus den Händen gleiten, Nikolaj. Immer dasselbe Lied. Was zum Teufel erwartete er von ihm? Sollte er die Geständnisse aus ihnen herausprügeln? So wie Katrine Bergman es getan hatte? Er spürte, wie ihm die Magensäure in die Kehle stieg. Er wollte gar nicht daran denken, wie hoch sein Blutdruck jetzt war. Dieser Job würde ihn noch umbringen. Auf die eine oder andere Weise.
    Storm und Tom betraten den schmalen Vernehmungsraum. Faris saß neben seinem Anwalt, Gordon Nielsen, am Ende des kleinen Tisches. Nielsen war ein rotwangiger Mann mittleren Alters, mit dem Storm es schon öfter zu tun gehabt hatte. Storm hegte den Verdacht, dass er ein Alkoholproblem hatte, hielt ihn ansonsten aber für einen kompetenten Strafverteidiger. Faris trug Handschellen und war mit einem Handgelenk an den Stuhl gefesselt. Schon während ihrer Begrüßung nahm Storm eine Veränderung an Faris wahr. Es dauerte ein paar Sekunden, bis ihm auffiel, dass sein Bart getrimmt worden war, was sein Gesicht jünger und sanfter wirken ließ.
    Faris erwiderte seinen Gruß. » Inschallah, welch gesegneter Morgen.«
    » Ich möchte doch darum bitten, dass man meinen Mandanten nicht ankettet wie irgendein Tier«, sagte Gordon Nielsen.
    » Ihr Mandant hat sich in mehreren Fällen aggressiv verhalten und kann froh sein, sich nicht weitere Anklagen eingefangen zu haben.«
    Storm und Tom setzten sich Faris und seinem Anwalt gegenüber. Storm wollte sich nicht zu früh freuen, doch war es zweifellos ein gutes Zeichen, dass Faris seinen Gruß erwidert hatte.
    » Entschuldigung«, sagte Faris, » aber wäre es möglich, die hier loszuwerden.« Er klirrte mit den Handschellen. » Die sind doch ziemlich unangenehm.«
    » Wenn Sie versprechen, sich ordentlich aufzuführen.«
    » Selbstverständlich.«
    » Tom, würdest du …?«
    Tom zögerte. Dann stand er auf und nahm Faris die Handschellen ab.
    » Danke, Tom«, sagte Faris und rieb sein Handgelenk.
    Storm stellte das Aufnahmegerät an und verkündete mit deutlicher Stimme die Nummer der Vernehmung, Datum und Uhrzeit sowie die Namen der anwesenden Personen.
    » Mein Mandant möchte mit der Polizei kooperieren«, sagte Gordon Nielsen.
    » Das ist positiv«, entgegnete Storm mit neutraler Stimme.
    » Er will die Karten auf den Tisch legen.«
    » Das sollte er auch«, entgegnete Tom. » Bei den Beweisen, die gegen ihn und die anderen vorliegen, bleibt ihm sowieso nichts anderes mehr übrig.«
    Storm legte Tom die Hand auf den Arm. » Was wollen Sie uns erzählen, Faris?«
    Faris räusperte sich. » Alles.«
    » Er will ein Geständnis ablegen«, ergänzte Gordon Nielsen.
    Storm versuchte, sich nichts anmerken zu lassen. » Ich bin ganz Ohr«, entgegnete er. » Reden wir von allen Punkten der Anklageschrift?«
    Faris beugte sich vor. » Wir haben den Anschlag am Kongens Nytorv zu verantworten, der dreiundzwanzig Ungläubige getötet hat. Ich bedauere, dass nicht noch mehr getötet wurden.«
    » Vielleicht fangen Sie am besten

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