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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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ist dem Anführer der Zelle zunächst die Flucht gelungen.«
    Die Bilder vom unterirdischen Tunnelsystem sorgten für ein Raunen im Raum. Die Blitzlichter der Fotografen zuckten, und die Journalisten notierten sich jedes Detail, das Storm darlegte.
    » Einem Mitarbeiter des PET gelang es gemeinsam mit einem der Anwohner, den Flüchtigen kurz darauf festzunehmen.« Die Journalisten fragten nach den Namen der betreffenden Personen, doch Storm verwies auf die erforderliche Diskretion der Ermittlungen.
    » Während des Zugriffs setzten sich die Terroristen gewaltsam zur Wehr. Es kam zu einem kurzen Schusswechsel mit den Beamten des SEK . Ein Terrorist wurde schwer getroffen und erlag wenig später seinen Verletzungen.« Auf Nachfragen der Journalisten gab Storm bekannt, dass es sich bei dem Toten um den einundzwanzigjährigen Hamza Hamid handele. » Es ist eine routinemäßige Untersuchung des genauen Tatverlaufs eingeleitet worden.«
    Storm beeilte sich, mit seinem Bericht fortzufahren, und erzählte von dem Bombenfahrzeug, das in der Parkgarage entdeckt worden sei. Es wurden Bilder vom Inneren des Wagens gezeigt, auf dessen Ladefläche die Tonnen mit Kunstdünger, die Gasflaschen sowie eine Kiste mit Nägeln und Schrauben zu sehen waren. Der Sprengstoff und das Handy, das man im Haus sichergestellt habe, hätten offenbar als Detonatoren für die weitaus stärkere Bombe im Auto dienen sollen. Eine Bombe, die Experten als extrem wirkungsvoll bezeichnet hätten.
    » Wissen Sie auch, wo die Bombe gezündet werden sollte?«, fragte einer der Journalisten.
    » Unsere Beobachtungen deuten auf eine Reihe von potenziellen Zielen im Stadtgebiet von Kopenhagen hin. Die Festgenommenen haben sich besonders für den Hauptbahnhof, den Park sowie das Einkaufszentrum Fisketorvet interessiert. Wir halten es für wahrscheinlich, dass Letztgenanntes das eigentliche Ziel der Gruppe war. Doch sollten wir auch in diesem Punkt den weiteren Verlauf der Ermittlungen abwarten.«
    Er ließ den Blick über die Journalistenschar schweifen. Die Pressekonferenz verlief bisher ausgezeichnet. Er sah unauffällig zum Geheimdienstchef hinüber, der lächelte. Es war ein guter Tag. Ein Tag der Erleichterung nach dem extremen Druck, unter dem sie alle gestanden hatten.
    » Handelt es sich um dieselben Täter, die auch hinter dem Anschlag am Kongens Nytorv stehen?«, fragte ein rothaariger Journalist aus der ersten Reihe.
    » Vieles spricht dafür.«
    » Aber haben Sie schon konkrete Beweise für diese Annahme?«
    » Die Festgenommenen werden zurzeit verhört.«
    » Wäre es also denkbar, dass andere hinter dem Anschlag stehen, die immer noch auf freiem Fuß sind?«
    Storm spannte sich an. Die Aufmerksamkeit aller Anwesenden war auf ihn gerichtet. Die Blitzlichter der Fotografen blendeten ihn. Er wusste nicht, was er darauf erwidern sollte.
    Der PET -Chef Karsten Møller beugte sich dem Mikrofon entgegen, das vor ihm stand. Er war ein schmächtiger Mann mit dünnen Lippen. Er entdeckte die Kamera von TV 2 und blickte direkt in sie hinein. » Die Bedrohungslage in Dänemark ist gegenwärtig als äußerst gering einzuschätzen«, sagte er mit selbstsicherem Lächeln. » Uns ist nicht bekannt, dass sich in unserem Land derzeit Gruppen oder Einzelpersonen aufhalten, die einen Terroranschlag planen. Die jüngsten Festnahmen sind ein deutlicher Beleg für die Effektivität unseres Nachrichtendienstes.«
    » Sie haben meine Frage nicht beantwortet. Sind die Leute, die Sie festgenommen haben, für den Terroranschlag am Kongens Nytorv verantwortlich, der dreiundzwanzig Menschen das Leben gekostet hat?«
    » Was das betrifft, möchte ich Sie bitten, den weiteren Verlauf der Ermittlungen abzuwarten.«
    » Wie ist Ihr Kommentar, Herr Staatsanwalt? Wird es weitere Ausweisungen geben?«, fragte der Journalist mit vielsagendem Unterton. In Anbetracht der vielen Abschiebungen der letzten Zeit hatte die Presse Palsby den Spitznamen » Der Rausschmeißer« verpasst.
    » Angesichts der Beweislage werden die Festgenommenen sicher nicht mit einem Ausweisungsbeschluss davonkommen«, antwortete Palsby lächelnd.
    Die Journalisten lachten.
    Storm folgte Kampmann den Gang hinunter. Helle und die Mädchen warteten im Auto auf ihn, weil er ihnen nach der Pressekonferenz noch einen gemeinsamen Cafébesuch versprochen hatte. Es war Helles Vorschlag gewesen, ihn abzuholen. Eine kluge Idee, weil er ansonsten bestimmt im letzten Moment abgesagt hätte.
    » Gute Arbeit, Nikolaj. Innerhalb

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