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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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den Reifen heraus.
    Auf dem großen Platz zwischen den Fabrikhallen fand das Sicherheitstraining der Anwärter statt. Sie hatten bereits mehrere Ausweichmanöver trainiert, aber das Blindfahren bereitete Benjamin die größten Schwierigkeiten. Als VIP -Chauffeur sollten sie im Fall einer Augenverletzung in der Lage sein, den Wagen mittels der Kommandos eines Passagiers in Sicherheit zu bringen.
    » Ich kann dich nicht bestehen lassen, solange du den letzten Test nicht schaffst«, sagte der Ausbilder auf der Rückbank.
    Benjamin stellte den Wagen neben den Fahrzeugen der übrigen Anwärter ab. Es gab noch zwei andere, die ebenfalls durch die Prüfung gefallen waren. Gott sei Dank würden sie am Ende des Kurses eine weitere Chance erhalten, doch es ärgerte ihn, dass er solche Schwierigkeiten hatte. Alle anderen Tests waren bestens gelaufen. Hätte er nur ein eigenes Auto, dann wäre das Ganze vermutlich kein Problem gewesen.
    » Anwärter!«, hörte er hinter sich eine Stimme. Benjamin drehte sich um.
    Bjarne winkte ihn zu sich herüber. » Bist du fertig für heute?«
    » Ja«, antwortete Benjamin.
    » Dann komm mit.«
    Gemeinsam gingen sie zu dem schwarzen Range Rover und stiegen ein. Bjarne betrachtete sein T-Shirt mit dem Valhal-Logo und gab ihm eine Windjacke. » Passt die einigermaßen?«
    Benjamin zog die viel zu große Jacke an und krempelte die Ärmel auf.
    » Geht schon. Wohin fahren wir?«
    » Wirst schon sehen«, antwortete Bjarne bloß.
    Er ließ den Motor des Geländefahrzeugs aufheulen und fuhr quer über den Platz. Die anderen Anwärter schauten ihnen nach. Sie passierten das Eingangstor, das sich automatisch geöffnet hatte, und fuhren auf der Umgehungsstraße davon.
    Benjamin blickte durch das Seitenfenster und betrachtete den Verkehr. Nachdem er fast zwei Wochen auf dem Valhal-Gelände verbracht hatte, war es ein seltsames Gefühl, wieder am wirklichen Leben teilzuhaben. Er nahm sich die Zeitung, die auf dem Armaturenbrett lag.
    Auf der Titelseite war ein Foto des Bombenkraters am Kongens Nytorv abgedruckt, darunter sah man die Gesichter der vier Männer. Das Gesicht des einen war rot durchgestrichen. » TERRORISTEN « lautete die fette Schlagzeile.
    » Haben Sie einen von denen geschnappt?«, fragte Benjamin.
    » Ist doch alles Schnee von gestern«, entgegnete Bjarne, riss ihm die Zeitung aus der Hand und warf sie auf die Rückbank. » Einen haben sie während der Festnahme abgeknallt.« Er formte seine Hand zu einer Pistole und richtete sie auf Benjamin. » Ein Kanake weniger!«
    Sie fuhren durch die Stadt in Richtung Østerbro. Als sie sich dem Fußballstadion näherten, kam der Verkehr wegen der vielen Fans, die auf dem Weg zum Spiel waren, fast zum Erliegen.
    Vor dem Rigshospital fand Bjarne einen Parkplatz. » Was wollen wir hier?«, fragte Benjamin.
    » Das Spiel anschauen, was sonst?« Bjarne lächelte herausfordernd und reichte ihm eine Eintrittskarte. Dann öffnete er das Handschuhfach und nahm eine Plastiktüte heraus.
    » Du warst doch bei den Pioniertruppen, oder?«
    » Ja, warum?«
    » Dann weißt du ja, wie man mit Sprengstoff umgeht.«
    Er warf erst Bjarne, dann der Tüte einen beunruhigten Blick zu.
    Bjarne grinste. » Ruhig Blut, Soldat. Sind doch nur Bengalische Feuer.«
    Benjamin schaute in die Tüte, in der sechs Fackeln lagen.
    » Die musst du nehmen. Mich kennen die Ordner schon. Steck sie dir einfach in die Hose. Deinen Schwanz fassen die nicht an, auch wenn du das gerne hättest.« Er schlug ihm kräftig auf die Schulter.
    Benjamin stopfte die Fackeln in seine Hose und folgte Bjarne.
    Sie gingen durch den Fælledpark zum Eingang C. Die ausgelassenen Gesänge der Fußballfans bereiteten Benjamin Unbehagen. Er fühlte sich von ihnen bedrängt, und es wäre ihm wohler gewesen, wenn er seine Pillen dabeigehabt hätte. Bjarne stieß ihn in der Schlange vor sich her.
    » Es ist wichtig, dass wir nicht zusammen gesehen werden«, sagte er.
    Ein Mann vom Ordnungsdienst kontrollierte Benjamins Eintrittskarte. Mit seinem aufgedunsenen Gesicht sah er aus wie ein ausgestopfter Fisch. Er tastete Benjamin rasch ab und fragte, ob er irgendetwas dabeihabe, dass er nicht dabeihaben sollte.
    » Nein«, antwortete Benjamin und wurde eingelassen. Er stellte sich neben den Würstchenstand und behielt den Eingang im Auge. Als Bjarne erschien, wurde er von zwei Ordnern zur Seite genommen und gründlich durchsucht. Bjarne trieb seine Scherze mit ihnen, doch keiner von beiden lachte. Schließlich

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