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Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition)

Titel: Der wahre Feind: Kriminalroman (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Katz Krefeld
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Fernsehen. Gott sei Dank war ihr eigener Name gemäß der Absprache mit Storm nicht bekannt geworden. Tom hatte die Situation sicherlich zu seinen Gunsten genutzt und sich sämtlichen Ruhm für die Festnahme von Faris ans Revers geheftet.
    Die Journalisten hatten Faris’ Nachbarn befragt. Alle waren von den Vorfällen schockiert, vor allem darüber, was für ein hochexplosiver Sprengstoff sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befunden hatte. Die meisten, Muslime wie Dänen, schienen erleichtert zu sein, dass Faris und seine Zelle festgenommen worden waren. Einzelne warfen der Polizei vor, überreagiert zu haben, andere vertraten die Auffassung, dass die Intoleranz der Gesellschaft die vier Männer zu ihrem verzweifelten Vorhaben getrieben habe.
    Wenn sie sich in der nächsten Zeit weitgehend in ihrer Wohnung aufhielt und auch das Basketballfeld mied, dachte Katrine, dann würde man rasch vergessen, dass sie an der Sache irgendwie beteiligt gewesen war. Auf das Mittwochstraining mit den jungen Rowdys konnte sie gut und gerne verzichten. Darum würden sich schon Ali und Saajid kümmern. Ihre selbst gewählte Isolation gab ihr jedoch das Gefühl, einen Teil ihrer Gefängnisstrafe bereits abzusitzen.
    In der Ferne hörte sie eine Sirene. Sie stand gemächlich vom Esstisch auf, ging zur Balkontür und blickte über das Viertel hinweg. Auf dem Parkplatz unter ihr war ein Fahrzeug in Brand gesteckt worden und loderte in der Nacht wie ein Johannisfeuer. Die Flammen schlugen so hoch, dass man auch um die Autos fürchten musste, die in der Nähe standen.
    In diesem Moment erreichte ein Feuerwehrwagen mit Polizeieskorte den Platz. Erst jetzt begriff sie, dass es ihr eigenes Auto war, das brannte.
    Sie öffnete die Tür und trat auf den Balkon.
    Die Feuerwehrleute brachten die Flammen rasch unter Kontrolle. Eine schwarze Rauchsäule stieg in den Himmel. Das konnte kein Zufall sein. Das Viertel hatte sich zu Wort gemeldet. Sicherlich nicht zum letzten Mal.

26
    Storm eilte aus dem Büro. Tom folgte ihm auf dem Fuße. Sie waren auf dem Weg zum Polizeipräsidium, um Faris Farouk, Jamaal und Mustafa zu vernehmen. Aus Sicherheitsgründen wurden die drei Männer im Hochsicherheitstrakt des dortigen Gefängnisses rund um die Uhr bewacht. Schon unmittelbar nach ihrer Festnahme waren sie stundenlang verhört und seitdem zu allen Tages- und Nachtzeiten geweckt und mit dem Beweismaterial konfrontiert worden, das gegen sie vorlag. Storm verfolgte eine Zermürbungstaktik, mit der er sich angesichts des Schlafentzugs der Inhaftierten hart am Rande der Legalität bewegte. Trotzdem hielt er es für wichtig, den Druck auf die Männer jederzeit aufrechtzuerhalten und ihnen niemals das Gefühl zu geben, sie könnten sich der Anklage oder der Situation, in der sie sich befanden, entziehen. Bis jetzt hatten sie alle geschwiegen. Mustafa sprach immerzu mit eintöniger Stimme vor sich hin und schien sich in seiner eigenen Welt zu befinden. Faris waren zwischenzeitlich Handschellen angelegt worden, da er sich Tom gegenüber bedrohlich verhalten hatte. Jamaal kaute schweigend an seinen Nägeln und sah dabei so gleichmütig aus, als würde er auf den Bus warten.
    Während Storm und Tom die Stufen hinuntergingen, besprachen sie zum letzten Mal ihre Vernehmungsstrategie. Von den Technikern bekamen sie ständig neue Informationen, während die Laboruntersuchungen fortgesetzt wurden. Das Resultat der Spurensicherung in Bezug auf das Bombenfahrzeug lag ihnen bereits vor. Abgesehen davon, dass der Wagenschlüssel bei Faris gefunden worden war, befanden sich seine und Mustafas Fingerabdrücke überall im Inneren des Wagens. An den Tonnen mit dem Kunstdünger ebenso wie an den Gasflaschen und in der Fahrerkabine. Mit der Lüge, dass sie nichts vom Inhalt des Wagens wussten, kamen sie nicht davon.
    » Was ist mit dem Dünger in Farouks Keller? Ist der schon analysiert worden?«
    » Leider dauert es noch einen Tag, bis feststeht, ob es sich um den gleichen Dünger wie im Wagen handelt.«
    Storm schüttelte den Kopf. » Jetzt erzähl mir bloß nicht, dass wir bei dem vermeintlichen TATP auch noch nicht Bescheid wissen!«
    Tom nickte. » Doch, es handelt sich um 438 Gramm hochexplosives Material, kein Zweifel. Jedenfalls werden sie nicht behaupten können, dass sie nur ein Tischfeuerwerk geplant hatten.«
    Storm schaute bei den Technikern zur Tür herein. » Niels, wie sieht es mit den Anruflisten der Handys aus?«
    » Alle Bewegungen der letzten drei Wochen habe

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