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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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wenn es schlecht für das Geschäft ist.«
    »Sagen Sie mir einfach, wo er ist.«
    »Wenn Sie mir sagen, weshalb Sie ihn suchen.«
    Flinx stieß Pip an, und die Flugschlange regte sich, gähnte und zeigte ihre Zähne. »Ich glaube nicht, daß das nötig ist«, sagte Flinx leise und vielsagend. Der erschreckte Bisondenbit warf Echthände und Fußhände in die Höhe.
    »Schon gut«, seufzte Flinx, der des Drohens müde war. »Wenn ich es Ihnen sage, könnte es zu Challis gelangen. Ich glaube einfach, daß er Informationen über meine wirklichen Eltern besitzt und darüber, was ihnen zustieß, nachdem sie... mich verließen.«
    »Eltern?« Bisondenbit musterte ihn mit rätselhafter Miene. »Man hat mir gesagt, Sie hätten Challis bedroht.«
    »Stimmt nicht. Er hat den Verfolgungswahn wegen etwas, was in der Vergangenheit geschehen ist. Er wollte, daß ich etwas tue, und ich wollte es nicht tun.«
    »Und dafür haben Sie einige Leute getötet?«
    »Ich habe niemanden getötet«, protestierte Flinx unglücklich. »Das war Pip, und er tat es nur, um mich zu verteidigen.«
    »Nun, die Toten sind die Toten«, meinte Bisondenbit tiefschürfend. Er sah Flinx ungläubig an. »Ich hätte nicht geglaubt, daß irgendein Geschöpf, selbst ein Mensch, so von perversen Wünschen besessen sein könnte. Ist es Ihnen denn wichtiger als Ihr Leben, zu erfahren, wer Ihre Eltern waren?«
    »Wir haben nicht die Tradition der allgemeinen Wabenmutter, auf die ich meine Existenz zurückführen könnte«, erklärte Flinx. »Ja, mir ist das so wichtig.«
    Das Insekt schüttelte den Kopf. »Dann wünsche ich Ihnen viel Erfolg bei Ihrer verrückten Suche. Zu anderer Zeit und an anderem Ort wäre ich vielleicht Ihr Clansgefährte.« Er beugte sich vor und streckte die Antennen aus. Nach kurzem Zögern berührte Flinx sie mit der Stirn. Er richtete sich auf und warf dem kleinen Thranx einen warnenden Blick zu.
    »Versuchen Sie, Ihre Echthände am eigenen Thorax zu lassen«, sagte er zu Bisondenbit.
    »Ich weiß nicht, warum Sie meine Handlungen interessieren, solange sie nicht Sie betreffen«, protestierte der Thranx. Er war jetzt fast glücklich, jetzt, da es den Anschein hatte, als würde Flinx ihn nicht ermorden. »Werden Sie mich den Behörden melden?«
    »Nur, wenn Sie mir weiter die Zeit stehlen«, sagte Flinx ungeduldig. »Sie haben mir immer noch nicht gesagt, wo Challis ist.«
    »Senden Sie ihm ein Band mit Ihrem Wunsch«, riet der Thranx.
    »Würden Sie das glauben?«
    Bisondenbits Kiefer klickten. »Ich verstehe. Sie sind ein seltsames Individuum, Menschenjunges.«
    »Sie sind selbst auch nicht gerade ein Inkubator, Bisondenbit. - Wo?«
    Sein Schulterchitin bewegte sich und gab ein raschelndes Geräusch von sich, so, wie wenn man Wellpappe über einen Teppich zieht. Bisondenbits Stimme klang fast stolz.
    »Ich bin keiner von Challis' Söldnern - ich werde es Ihnen sagen. Es scheint, daß Sie ihn von Moth vertrieben haben; und jetzt haben Sie ihn von Hivehom vertrieben. Die Hauptverwaltung der Challis- Gesellschaft befindet sich in der Hauptstadt von Terra; ich vermute, daß er dorthin geflohen ist. Kein Zweifel, daß er Sie dort erwartet, wenn er inzwischen nicht schon vor Angst gestorben ist. Mögen Sie ihn finden, ehe die vielen Verfolger Sie finden.« Er schickte sich zum Gehen an, wartete dann aber neugierig.
    »Wiedersehen, Bisondenbit«, sagte Flinx mit fester Stimme. Der Thranx wollte etwas sagen, stellte dann aber fest, daß der Minidrach sich bewegte, und überlegte es sich anders. Er ging weg, sah sich gelegentlich über die Schulter um und murmelte mürrisch vor sich hin. Flinx seinerseits empfand kein Schuldgefühl, weil er den Taschendieb hatte laufen lassen. Jemandem, der selbst ein gerüttelt Maß fragwürdiger Dinge auf dem Kerbholz hatte, stand es nicht zu, über andere zu urteilen.
    Warum glaubte Challis nicht, daß ihn nichts so Nutzloses und Primitives wie Rachegefühle dazu bewegten, ihn zu suchen? Challis konnte nur Motive wie die seinen verstehen, sagte sich Flinx.
    Irgendwie würde er da einen Ausweg finden müssen.
     
    Von Hivehom zur zweiten Hauptwelt des Commonwealth, Terra, war es eine beträchtliche Reise, selbst bei Höchstgeschwindigkeit. Aber dann war es eines Tages doch soweit, und Flinx saß hinter der Ausblickluke eines anderen Shuttle und blickte auf jene legendäre Welt hinaus, während das kleine Schiffchen sich von dem großen Frachter löste.
    Das war die grüne Legende, Terra, die Wiege der

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