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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Menschheit, die zweite Hauptwelt des Commonwealth und die Heimstatt der Vereinigten Kirche. Dies war die Welt, auf der einst ein primitiver Primat sich auf die Hinterbeine gestellt hatte, um dem Himmel näher zu sein, ohne je davon zu träumen, daß er eines Tages seine Heimatwelt verlassen und in die Himmel eindringen würde.
    Und doch war der Globus selbst, abgesehen vom königlichen Blau seiner Ozeane, ganz und gar nicht bemerkenswert; er schien in erster Linie aus wirbelnden weißen Wolken und braunen Landklecksen zu bestehen.
    Flinx hatte nicht gewußt, was er erwarten sollte... goldene Türme, die die Wolken durchstießen vielleicht, oder Berge aus Chrom, die sich bis an die Ufer drängten - all dies war gleichzeitig absurd und lächerlich. Obwohl er es nicht sehen konnte, besaß Terra beides, in reichlicher Menge, wenn auch in Formen, die sich radikal von seinen Visionen unterschieden.
    Nein, dachte Flinx, während das Shuttle in die äußere Atmosphäre eindrang, das allgegenwärtige Smaragdgrün von Hivehom war faszinierender und die leuchtenden Ringschwingen von Moth spektakulärer.
    Aber irgendwo dort unten hatte sein Urgroßvater oder sein Ururgroßvater gelebt und war gestorben...

4
    Auf seinem Westostkurs zog das Shuttle über die große Leitstation in Perth dahin, ehe es seinen Landeanflug über die endlosen Äcker von Zentralaustralien begann. Flinx sah immer wieder isolierte Städte und Lebensmittelverarbeitungsfabriken und die schimmernden Sonnenenergiestationen, welche die Industriemetropole von Alice Springs umgaben. Er klopfte beruhigend auf den neuen Koffer, der unter seinen Beinen stand, hörte aus seinem Inneren das entspannte Zischen und schnallte sich zur Landung an.
    Das Shuttle senkte sich auf den bedeutendsten und größten Shuttlehafen von Terra. Der Hafen bildete die untere Partie einer riesigen, wie ein T geformten Stadtregion, deren Querstrich sich nach Norden und Süden erstreckte und den warmen Pazifik umarmte. Brisbane war jetzt seit Hunderten von Jahren die Hauptstadt Terras, und der Hafen der Stadt mit den langen freien Anflugschneisen über den Kontinent von der einen und den offenen Pazifik von der anderen Seite war der bedeutendste Hafen des Planeten. Er lag auch in bequemer Nähe der großen Thranxsiedlungen in Nordaustralien und auf NeuGuinea sowie dem Hauptquartier der Vereinigten Kirche in Denpasar.
    Ein leichter Ruck, und die Maschine war gelandet.
    Niemand achtete im Terminalgebäude auf ihn, und auch später nicht, als er durch die Straßen der riesigen Stadt schlenderte. Er kam sich allein und verlassen vor, in stärkerem Maße vielleicht, als er das auf Hivehom empfunden hatte.
    Die Hauptstadt überraschte ihn. Hier gab es keine hoch aufragenden Türme. Brisbane hatte nichts von der kommerziellen Hektik von Lala im westlichen Nordamerika oder von London oder Jakutsk oder selbst des Marktes von Drallar. Die Straßen waren beinahe still und an manchen Stellen von Architektur gesäumt, die bis in die Zeit vor der Verschmelzung zurückreichte.
    Was die Regierungsgebäude anging, so waren wenigstens diese gigantisch, wie es sich gehörte. Aber sie waren flach gebaut und schienen, weil sie ringsum von Gartenanlagen umgeben waren, wie grüne Wogen in einem Teich aus Metall und Stein nach außen zu greifen.
    Es bereitete keine Mühe, das Hauptquartier der Challis-Gesellschaft zu finden. Als er dann weitere Nachforschungen anstellte, erfuhr er auch, wo die Familie residierte. Zu jenem isolierten und geschützten Allerheiligsten Zutritt zu bekommen, war freilich eine ganz andere Angelegenheit.
    Er mußte jetzt an das denken, was Bisondenbit gesagt hatte. Wie sollte er es anstellen, bis zu Challis vorzudringen und ihm sein Anliegen zu erklären, ehe der Händler veranlaßt hatte, daß man ihn tötete?
    Irgendwie mußte er es fertigbringen, die Zeit etwas auszudehnen, die Challis ihm vor seiner Vernichtung gewährte. Irgendwie... er warf einen Blick auf seinen Kredimeter. Er war nicht wohlhabend, aber mehr als ein Bettler besaß er zweifellos. Wenn er sparsam vorging, hatte er ein paar Wochen Zeit, um die richtige Firma zu finden, die ihn bei seinem Plan unterstützte.
    Es gab eine solche Gesellschaft in der südlichen Industriezone der Hauptstadt. Eine Sekretärin leitete ihn zu einem Abteilungsleiter weiter, der sich die primitiven Pläne, die Flinx vorbereitet hatte, etwas verblüfft ansah und ihn dann an die Direktorin der Firma weiterleitete.
    Da diese Dame eine

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