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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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einer Welle verschwand. Gleichzeitig schaltete er den Recorder an seinem Gürtel ab. Das Band hatte nichts mehr aufgezeichnet, seit sein dritter Mechano von dem Händler vernichtet worden war.
    Flinx stand auf, wischte sich den Sand von seiner Kombination und dachte besorgt über die unbegründete Paranoia von Conda Challis nach. Alles, was er von dem fetten Händler lernen konnte, hatte er schließlich erfahren, und die Information war sorgfältig in dem kleinen Recorder gespeichert, dessen Reichweite erstaunlich groß war. Die Mechanos waren teuer gewesen, aber die Ausgabe hatte sich gelohnt.
    Flinx ging zu seinem Mietwagen zurück. An einem Sitz war eine Spezialkonsole mit fünf Fenstern angebracht worden. Drei davon waren dunkel, während zwei immer noch grün leuchteten. Es hätte Challis vielleicht interessiert, daß es - für den Fall, daß er auch seinen dritten Besucher vernichtet hätte, ehe er seine Fragen beantwortete - zwei weitere Flinxe gegeben hätte.
    Ein paar Augenblicke lang malte Flinx sich genüß- lich aus, die beiden in dieser Nacht ins Schlafzimmer des Händlers zu schicken, aber... nein. Damit würde er sich anmaßen, über einen anderen zu richten.
    Statt dessen erteilte er den beiden übriggebliebenen Mechanos den Befehl, zum Stützpunkt zurückzukehren. Die zwei übriggebliebenen Lichter begannen gleichmäßig zu blinken, ein Beweis dafür, daß sie funktionierten und in Bewegung waren. Sie befanden sich jetzt auf dem Wege zurück in die Fabrik, in der Flinx sie bestellt hatte. Dort würde ihr kompliziertes Innenleben ausgebaut werden und gemeinsam mit einem beträchtlichen Teil von Flinx' Bankkonto in den Besitz der Firma übergehen.
    Er ließ den kleinen Wagen an und tastete den Flugkurs zum Shuttlehafen ein. Jener strikt für den planetarischen Verkehr bestimmte Hafen lag weit im Süden der Hauptstadt in der Nähe der Industrievorstadt Sydney.
    Challis hatte angedeutet, daß es einem Fremden schwerfallen würde, Zugang zum Hauptquartier der Vereinigten Kirche zu bekommen. Nun, er würde das in Kürze wissen. Es gab dort eine obskure Genealogie, die er erforschen wollte.

5
    Von dem riesigen Hafen aus verkehrten regelmäßig Suborbitalflüge zu allen größeren Städten und Provinzen Terras. Der Angestellte, mit dem Flinx zu tun hatte, besaß zwar gerade Gliedmaßen, war aber von einem Vierteljahrhundert stets wiederkehrender dummer Fragen geistig schon etwas verkrüppelt.
    »Ich habe gerade versucht, ein Ticket zu einer Stadt namens Denpasar zu kaufen«, erklärte Flinx, »und auf dem Automaten leuchtete ein Schild Keine Flüge auf. Warum?«
    »Woher kommen Sie, junger Herr?« fragte der Angestellte höflich.
    Flinx war verblüfft. Man hatte ihn in seinem ganzen Leben bisher nur wenige Male »Herr« genannt. Er wollte schon sagen »Drallar, Moth«, erinnerte sich aber plötzlich an einen frühen Rat von Mutter Mastiff.
    »Beantworte Fragen immer so knapp du kannst, Junge«, hatte sie ihm geraten. »Dann halten die Leute dich für intelligent und nicht für langweilig, und du gibst ihnen so wenig wie möglich Information über dich.«
    So sagte er nur: »Außerplanet.«
    »Und zwar von ziemlich weit, würde ich meinen«, fügte der Angestellte hinzu. »Wußten Sie denn nicht, junger Herr, daß Bali eine geschlossene Insel ist? Es gibt nur drei Klassen von Leuten, die dorthin reisen dürfen.« Er zählte sie an den Fingern auf. »Balinesen und ihre Verwandten, Kirchenpersonal und Regierungsbeamte mit Sondergenehmigung.«
    Er musterte Flinx aufmerksam. »Man könnte Sie für einen Balinesen halten - aber dazu passen die roten Haare nicht. Also sind Sie kein Eingeborener. Ein Beamter der Kirche sind Sie auch nicht und... « - er gestattete sich ein flüchtiges Lächeln -, »und für einen Sonderbeauftragten der Regierung halte ich Sie auch nicht. Warum wollten Sie denn hin?«
    Flinx zuckte die Achseln. »Ich hatte gehört, daß Bali der Sitz der Vereinigten Kirche ist. Ich dachte, es wäre interessant, Denpasar zu besuchen, während ich die Erde bereise. Einfach, weil es interessant ist.«
    Ah, eine Standardfrage. Jeglicher Verdacht, der vielleicht in dem alten Mann hätte aufkeimen können, verflog. »Das ist verständlich. Wenn Sie sich für eine Landschaft ähnlich wie Bali interessieren, könnten Sie...« - er hielt inne und blickte auf seinen Bildschirm - »zur Ostspitze der Insel Java fliegen. Ich war selbst schon dort. Von Banjuwangi können Sie die Insel sehen, und Surabaja ist eine

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