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Der Waisenstern.

Der Waisenstern.

Titel: Der Waisenstern. Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alan Dean Foster
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Fingerabdrücke, Hornhautmuster, Schädelform usw. mit rein physischen Oberflächlichkeiten wie Haar- und Augenfarbe, Fingerabdrücke und dergleichen.
    Diese Daten beziehen sich auf ein fünfjähriges Waisenkind, welches an einem bestimmten Datum unter dem Namen Philip Lynx auf dem freien Körpermarkt in Drallar, Moth, verkauft wurde. Meine Mitarbeiter waren offensichtlich der Meinung, daß genügend Ähnlichkeit vorlag, um eine Verbindung zwischen den beiden herzustellen.«
    »Ist der Name... heißt es hier...?« Flinx mußte wissen, ob der Name Lynx ein Familienname war oder ihm nur deshalb gegeben worden war, weil er das Kind einer Lynx war - also einer gebildeten, unabhängigen Frau, die aus eigenem Willen, also nicht, weil der Mann dies wollte, eine Geliebte war, frei zu kommen und zu gehen, wie sie das wünschte.
    Challis konnte es ihm nicht sagen.
    »Nein. Wenn Sie zusätzliche Informationen wollen, müssen Sie wahrscheinlich in den ursprünglichen Kirchenakten nachsehen - vorausgesetzt, daß man Ihnen den Zugang erlaubt. Sie sollten natürlich in Allahabad beginnen, aber wenn Sie nicht die ursprünglichen Akten haben, werden Sie nicht wissen, wo Sie anfangen müssen. Außerdem liegt Denpasar viel näher.«
    »Dann gehe ich dorthin.«
    »Man läßt Sie nie an diese Akten heran. Glauben Sie denn, mein lieber Junge, daß jedermann, der das wünscht, die ursprünglichen Kirchenakten benutzen darf?«
    »Sagen Sie mir nur, wo ich sie finde.«
    Challis grinste. »Auf einer Insel namens Bali, etwa fünftausend Kilometer nordwestlich von hier im indonesischen Archipel.«
    »Danke, Challis. Sie werden mich nie wieder sehen.« Er drehte sich um und verließ den Raum.
    Kaum war der Junge verschwunden, als Challis' Aufmerksamkeit sich auf einige winzige Bildschirme richtete, die in die Konsole eingebaut waren. Einer der Bildschirme zeigte seinen Besucher, der das Haus gerade durch die Haustür verließ. Challis drückte einen Knopf. Die rothaarige Gestalt griff nach dem Türmechanismus - und er und die Tür lösten sich in einem blendenden Blitz auf. Der Knall der Explosion ließ die Konsole vor dem Händler erbeben.
    »Ich mache es ungebetenen Gästen nicht leicht, das Haus zu betreten«, erklärte er der Konsole grimmig. »Aber wenn sie einmal drinnen sind, dann sorge ich dafür, daß sie nicht mehr hinauskommen.«
    Challis war nicht das geworden, was er war, indem er irgend etwas dem Zufall überließ. Vielleicht stimmte die absurde Geschichte des Jungen - vielleicht war sie aber auch nur ein Trick, um Challis in irgendeine obskure Falle zu locken. Daß der Bursche schlau war, hatte er bereits hinreichend demonstriert. Jedenfalls kostete es nichts, auf Nummer Sicher zu gehen.
    Nur sein Leben.
    Er schaltete die Konsole ab und schlenderte gemessen zum Eingang des Hauses. Er war überrascht, Mahnahmi im Korridor vorzufinden, hinter ihr rauchte der geschwärzte Metallrahmen der Tür immer noch. Dahinter konnte man einen etwa rechteckigen Krater sehen. Er erstreckte sich durch den ganzen Korridor bis hinaus zu dem Weg, der die Tür mit dem Eingang verband.
    Das Mädchen hielt etwas in der Hand. Es war ein Stück Arm. Verschiedenfarbige Flüssigkeiten tropften davon herunter, und winzige Faden und Drähte hingen locker an den ausgerissenen Enden.
    Challis war von Angst, in die sich Bewunderung mischte, erfüllt, als er anstarrte, was Mahnahmi so gründlich untersuchte. Zum ersten Mal begann er sich zu fragen, was das für ein Geschöpf war, das er sich zum Feind auserwählt hatte. Daß dies nicht nur ein ungewöhnlich raffinierter siebzehnjähriger Junge war, argwöhnte er schon seit jener unglaublichen Flucht auf Hivehom. Und jetzt war er dessen sicher.
    Der Arm war natürlich mechanisch. Der Flinx, den er für echt gehalten hatte, war nur ein überzeugender Automat gewesen, wie Mahnahmi ihm hätte sagen können. Jetzt war Challis gegangen und hatte ihr Spiel verdorben. Auch die übriggebliebenen Stücke waren interessant. Sie studierte die Armatur scheinbar beiläufig und verglich sie mit einem in der Nähe liegenden Fragment einer mechanischen Flugschlange.
    Das war einfach nicht fair. Da Challis der Maschine gegen ihren Rat gesagt hatte, was sie wissen wollte, würde sie den echten Flinx nie wiedersehen. Und er hatte doch solchen Spaß gemacht.
    Sie würde jemand anderen finden müssen, mit dessen Geist sie spielen konnte…
     
    Flinx sah zu, wie der Einsiedlerkrebs, nachdem offenbar seine Forschungen beendet waren, in

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