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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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in Redcar, um festzustellen, ob sie in letzter Zeit etwas gehört hat? Sie muß die Nachricht sowieso erfahren.«
    »Das überlasse ich vielleicht denen vor Ort«, sagte Wield. »Aber ich spreche mit ihr. Nachdem ich von Wanwood zurück bin.«
    »Wanwood? Du, vergiß die Akten vorläufig. Wir haben Wichtigeres zu tun.«
    »Nicht wegen der Akten. Ich wollte mit Dr. Batty über Drogenregistration und Personalüberwachung sprechen. Er hatte heute morgen zu tun, und ich wollte nicht drängen.«
    Pascoe grinste und sagte: »Was heißen soll, daß du Jimmy so lange noch hinter Schloß und Riegel hältst, wie du noch ermittelst? Wann sind seine vierundzwanzig Stunden um? Gegen fünf? Ich glaube nicht, daß du eine Verlängerung kriegst.«
    »Das glaube ich auch nicht«, sagte Wield. »Wie geht es Ellie?«
    »Gut. Warum?«
    »Walker war doch ein Kumpel, oder? Und nach dem, was sie uns gestern erzählt hat, kam es mir so vor, als könnte es leicht sein, daß sie sich Vorwürfe macht.«
    Derselbe Gedanke war auch schon Pascoe gekommen, aber seine Frau hatte wenig Anzeichen dafür gezeigt, also hatte er gedacht, daß er schlafende Hunde nicht wecken wollte. Dennoch faßte er Wields Sorge wie einen Vorwurf auf.
    »Es geht ihr gut. Ich wollte sie übrigens gerade anrufen.«
    Der Hörer wurde nach dem zweiten Klingeln abgehoben, als hätte Ellie einen Anruf erwartet.
    Er sagte: »Hallo, Liebes. Wie geht es dir?«
    »Recht gut. Ist was los?«
    »Die Ermittlungen gehen weiter. Was bedeutet, daß Cap den größten Teil des Morgens mit ihrem Anwalt verbracht hat, während wir alles zweimal abgeklopft haben.«
    »Und?«
    »Und sie steht noch immer unter Verdacht. Die gute Nachricht ist, daß Andy außen vor ist. Ich leite den Fall.«
    »Gütiger Gott. Wie hast du das geschafft? Mit einem Bulldozer?«
    »Er war das reinste Lamm. Bist du sicher, daß es dir gutgeht?«
    »Ja. Na ja, noch ein bißchen betäubt. Hör mal, falls du Angst hast, daß ich denke, es sei alles meine Schuld, na ja, ein bißchen denke ich das schon. Aber ich bin mir noch nicht im klaren darüber, bis zu welchem Grad, bis ihr Faulpelze herausgefunden habt, was wirklich passiert ist. Wie es so schön heißt, Schuld ohne Verantwortung ist das jahrhundertealte Vorrecht der Masochisten. Und wenn ich auch nichts gegen ein bißchen erotisches Beißen habe, für die Peitsche habe ich nichts übrig. Aber ich bin froh, daß du angerufen hast. Ich habe gerade mit Poll Pollinger gesprochen.«
    »Ach ja? Hat sie Erfolg gehabt?«
    »Na ja, sie hat die Akte vom Kriegsgericht eingesehen, sagt aber, daß ihr Lieblingsoberst schätzt, daß alles, was sie ihm antun kann, wenn er ihr erlaubt, Fotokopien zu machen, im Vergleich mit dem, was das Verteidigungsministerium mit ihm anstellen könnte, schmerzlos sei. Sie hat aber ziemlich umfangreiche Exzerpte von dem gemacht, was du vermutlich wissen willst. Selbst die sind ein bißchen riskant, und sie wollte sichergehen, daß entweder du oder ich zu Hause sind, wenn sie die Blätter faxt. Genau während wir uns hier unterhalten, beginnt das moderne Wunder, das unser Haus zu einem Papierkorb macht, zu sprechen. Wart einen Augenblick. Ich will nur kurz nachsehen, ob es Polls Exzerpte sind und nicht eine Reklame für Doppelverglasung.«
    Nach einer Pause sprach sie weiter. »Ja. Es ist von ihr. ›Kriegsgericht Feldwebel Peter Pascoe, zusammengerufen in Zillebeke, November 1917, Vorsitzender Offizier –‹«
    »Ja, gut«, unterbrach Pascoe sie. »Ich seh es mir später an. Weiß noch nicht, wann. Wenn ich später komme, versuch ich, dir Bescheid zu geben …«
    »Einen Moment, Peter. Bevor du auflegst. Der Typ, der neulich abends hier war, der charmante Herr von der Armee, dem ein paar Teile fehlen. Wie heißt er noch?«
    »Studholme. Major Hilary Studholme. Warum?«
    »Vielleicht ist es ja nur ein Zufall, aber der Verteidiger ist ein Hauptmann namens Thomas Hilary Studholme von den West Yorkshire Fusiliers. Interessant, was?«
    Einen Augenblick war Pascoe in dem nachgestellten Unterstand an der Front mit der lebensnahen Puppe, die auf dem Feldbett lag, auf der Brust ein aufgeschlagenes Exemplar des
Wood beyond the World
mit der Widmung
Für Hillie in Liebe, Mami.
    »Peter, bist du noch dran?«
    »Ja«, sagte er. »Ich bin noch dran. Und du hast recht. Wirklich sehr interessant.«
     
    Als Wield in Wanwood eintraf, wartete Des Patten schon auf ihn.
    »Wie sieht’s aus mit Jimmy Howard?« fragte er.
    »Hilft bei den Ermittlungen«, sagte

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