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Der Wald des Vergessens

Der Wald des Vergessens

Titel: Der Wald des Vergessens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Reginald Hill
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weg und fegen es nicht zusammen und verwenden es wieder.«
    Ein Schauder durchfuhr ihn, als beleidige ihn der Gedanke.
    »Sehr hygienisch, mit Sicherheit«, murmelte Wield. »Können wir uns das mal ansehen?«
    Sie sahen es sich an. Die Aufzeichnungen und die vorhandene Menge der Substanz deckten sich genau. Es war jedoch dreimal etwas verschüttet worden, und jedesmal war es Jane Ambler gewesen.
    »Zu glatte Hände«, sagte Wield.
    »Selbst diese Mengen würden nicht für zwölf Kapseln reichen«, warf Batty ein.
    »Dann hat sie vielleicht etwas für sich auf die hohe Kante gelegt, wenn sie das Mittel verwendete«, sagte Wield.
    »Aber das hätte Auswirkungen auf unsere Versuche haben können!« sagte Batty ganz indigniert.
    »Ich vermute, wenn das Zeug als Narkotikum eingesetzt wurde, wäre es auch nicht sehr angenehm für die armen Tiere gewesen«, entgegnete Wield.
    Batty sah ihn mit zusammengekniffenen Augen an.
    »Sergeant Wield, ich versichere Ihnen, das Wohlergehen unserer Tiere ist uns oberstes Gebot. Bevor wir weitermachen, bestehe ich darauf, daß Sie mir mitteilen, welche Beweise Sie gegen Miss Ambler oder andere Mitarbeiter meines Labors in der Hand haben.«
    »Nicht genug, um Anzeige zu erstatten, noch nicht«, erwiderte Wield. »Aber ausreichend, um Ihnen nahezulegen, Sir, eine sehr genaue Aufstellung der Substanzen unter Ihrer Aufsicht zu machen und Ihre Sicherheitsvorkehrungen zu überprüfen.«
    Wield fand das ziemlich neutral formuliert, aber Batty war eindeutig am Ende seines kurzen Geduldsfadens angelangt.
    Barsch erwiderte er: »Sie brauchen mir nicht zu sagen, wie ich mein Labor leiten muß, Sergeant. Nicht, wenn Sie es nicht schaffen, in Ihrer eigenen Brauerei ein Besäufnis zu organisieren.«
    »Das verstehe ich nicht, Sir«, sagte Wield mit seiner üblichen Sturheit.
    »Sie führen sich auf, als seien Sie hundertprozentig sicher, daß hier ein Verbrechen begangen wurde, gleichzeitig sagen Sie, daß Sie nichts dagegen unternehmen können«, sagte er höhnisch. »Was für eine Methode, ein Dezernat zu leiten! Aber wenn Sie nicht handeln können, ich kann es! Einen schönen guten Tag, Sergeant!«
    Er drehte sich um und marschierte davon.
    Wieder entlassen, dachte Wield.
    Als er sein Auto aufschloß, tauchte Patten auf. Er lächelte. »Hab ich Sie nicht davor gewarnt, den Doktor aufzuregen? Er kann wirklich böse werden.«
    »Und wieso wissen Sie, was ich getan habe?«
    »Ich habe Sie natürlich auf dem Monitor beobachtet. Das ist in Ordnung, man kann nichts hören, aber ich konnte sehen, daß Sie sich nicht gerade Nettigkeiten sagten. Ich hätte Sie wohl warnen sollen, daß Sie sich auf gefährliches Pflaster begeben, wenn Sie Miss Frigidaire etwas anhängen. Die beiden stehen sich sehr nahe, verstehen Sie?«
    Er schob übertrieben heftig den Unterkörper vor.
    Wield sah ihn überrascht an. Er hatte gar nicht das Gefühl gehabt, daß Dr. Batty Jane Ambler besonders schützen wollte. Im Gegenteil.
    »Und woher wissen Sie das?« fragte er.
    »Die guten alten Monitore. Wie Nixon und die Tonbänder. Man gewöhnt sich so sehr daran, daß man vergißt, daß sie laufen, auch wenn man es nicht will. Ich habe sie dabei beobachtet, genau da, wo die Tiere gehalten werden. Da fragt man sich, wer in den Käfig gehört, was?«
    »Ohne Konkurrenz. Das Überwachungssystem, war das angestellt, als die Frauen hier Randale machten?«
    »Aber sicher.«
    »Und warum haben Sie nichts davon gesagt?«
    »Warum zum Teufel sollte ich? Kein Verbrechen, kein Schaden, keine Anzeige, was gab es denn da zu sagen? Wenn Sie gefragt hätten, hätten Sie die Aufzeichnung sehen können. Und nun behaupten Sie ja nicht, Sie hätten nichts davon gewußt. Die Kameras sind für jeden sichtbar, und die Monitore haben Sie auch gesehen.«
    »Berechtigter Einwand. Ich würde die Aufzeichnungen gern jetzt sehen, wenn sie noch nicht gelöscht sind.«
    »Wir arbeiten mit einem Fünf-Tage-Zyklus, Sie kommen also gerade noch rechtzeitig. Irgendwas Spezielles?«
    »Als Sie die Marvell in die Ecke gedrängt haben und sie so aussah, als wollte sie mit dem Drahtschneider auf Sie losgehen.«
    »Sie fangen immer wieder davon an. Warum ist denn das so interessant? Es ist doch nichts passiert.«
    »Diesmal nicht.«
    Es war blöde gewesen, das zu sagen. Der alte, schweigende Wield hätte sich das nicht entschlüpfen lassen. Die süße, entspannende Luft von Enscombe hatte nicht nur ihre guten Seiten.
    Er konnte sehen, wie Pattens scharfer Verstand

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