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Der Wald: Roman

Der Wald: Roman

Titel: Der Wald: Roman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Richard Laymon
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See. »Das ist Tully. Ein herrlicher See mit einem hübschen Wasserfall am westlichen Ende. Ein paar Kilometer weiter liegt Lake Parker. Er ist eine gute Tageswanderung von Juniper entfernt. An Ihrer Stelle würde ich eine Weile an einem der beiden Seen bleiben. Wenn Sie Lake Parker hinter sich gelassen haben, können Sie sich auf den Carver Pass freuen. Um den in Angriff zu nehmen, sollten Sie frisch und erholt sein. Es ist ein Aufstieg von drei oder vier Stunden auf eine Höhe von über 3300 Metern.«
    »Brutal«, sagte Julie.
    Der Ranger grinste sie an. »Ungefähr auf der Hälfte des Weges wünschen sich die meisten, sie wären zu Hause geblieben und hätten sich ein Footballspiel angesehen.« Er zeichnete eine Zickzacklinie auf die Karte. »Man hat das Gefühl, die Serpentinen würden niemals enden.«
    »Ich bin schon erschöpft«, sagte Karen, »wenn ich das nur höre.«
    »Vom Gipfel hat man einen tollen Blick«, erklärte der Ranger weiter, »aber es weht ein kalter Wind.« Er sah auf die Karte. »Hier, auf der anderen Seite, kommt man dann zu den Mesquite Lakes. Ich würde Ihnen nicht empfehlen, da hinzugehen. Wenn Sie sie sehen, wissen Sie, warum.«
    »Die letzten Löcher, was?«, meinte Julie.
    »Genauso ist es.« Er markierte einen Wanderweg. »Lake Wilson liegt eine gemütliche dreistündige Wanderung hinter den Mesquites, und dort ist es herrlich. Wald und gute Zeltplätze.« Er umkringelte den See. »Von da aus kommen Sie spielend zu den Triangles. Wenn Sie früh morgens am Wilson aufbrechen, sind Sie gegen Mittag dort.«
    »Klingt gut«, sagte Scott.
    »Soll ich Sie für Juniper, Parker, Wilson und die Triangles eintragen?«
    »Gerne.«
    Er holte ein Formular hervor und begann, es auszufüllen. »Dann sind Sie also am vierten Abend an den Triangles. Wie lange wollen Sie dortbleiben?«
    »Wir möchten am nächsten Sonntag nur noch eine kurze Wanderung von hier entfernt sein. Vielleicht verbringen wir Samstagnacht dann wieder am Juniper.«
    Der Ranger schrieb es auf. »Wenn Sie noch eine andere Gegend sehen wollen, können Sie einen Rundweg gehen, indem Sie von den Triangles aus dem Postpile-Weg nach Süden folgen.« Er zeichnete die Strecke ein, beschrieb die Seen, die daran lagen, und erklärte, dass der Rückweg kürzer sei und größtenteils bergab führe.
    »Also gehen wir von zwei Nächten an den Triangles, dann einer Nacht bei Rabbit Ears und einer Nacht am Lake Tobash aus, ehe Sie zurück nach Juniper kommen. Das sollte eine schöne Wanderung sein.« Der Ranger drehte das Formular um und schob es über die Theke zu Scott hin. »Würden Sie das bitte durchlesen und den Rest ausfüllen?«
    Scott las den Text. Er trug seinen Namen, seine Adresse und die Anzahl seiner Gruppenmitglieder ein. Dann unterschrieb er und bezahlte die Gebühr. Der Ranger riss einen Abschnitt ab und gab ihn Scott.
    »Okay, dann können Sie loslegen.« Er zeigte durch die Fliegengittertür. »Ungefähr hundert Meter in die Richtung, da fängt der Weg an.«
    »Danke für Ihre Hilfe«, sagte Scott.
    »Dafür bin ich ja hier. Ich wünsche Ihnen eine schöne Wanderung.«
    Sie bedankten sich alle und traten aus der Hütte.
    »Gut«, sagte Karen. »Das war kurz und schmerzlos.«
    »Der Schmerz fängt an, wenn wir die Rucksäcke aufsetzen.«
    »Der war cool«, platzte Benny hervor. »Habt ihr die tollen Gewehre gesehen?«
    »Er hatte eine hübsche Winchester in dem Ständer«, sagte Scott.
    »Meinst du, er wohnt das ganze Jahr über hier oben?«, wollte Julie wissen.
    »Du hättest ihn fragen sollen.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Ich nehme an, er geht runter, bevor die Straße zugeschneit ist.«
    »Im Winter ist es bestimmt schön hier«, meinte Karen.
    »Ja, an Weihnachten«, fügte Benny hinzu. Er lief voraus, drehte sich um und ging rückwärts. Dabei hob er die Hände und dirigierte wie ein Chorleiter, während er sang: »Dash-in’ through the snooow …«
    »Hör bloß auf, Maestro«, murmelte Julie.
    Er ignorierte sie und sang weiter, bis sie einen Pinienzapfen nach ihm warf. Er prallte von seinem Hemd ab. Lachend wirbelte Benny herum und rannte die letzten Meter zum Auto.
    »Er ist so kindisch«, sagte Julie, als spräche sie mit sich selbst.
    Scott grinste. »Muss in der Familie liegen.« Er tätschelte Karens Rücken. »Meinst du, du hältst das eine Woche lang aus?«
    »Locker«, antwortete sie.
    Scott klappte den Kofferraum auf und hob einen Rucksack heraus. Sein T-Shirt rutschte nach oben, als er sich bückte, um das

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