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Der Wald Steht Schwarz Und Schweiget

Der Wald Steht Schwarz Und Schweiget

Titel: Der Wald Steht Schwarz Und Schweiget Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Tessendorf
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sagte, Ihrem Großvater würde es nicht gut gehen   … das Herz. Es würde ihn zu sehr belasten.«
    »Sie wollte ihn schonen?«
    »Ja, natürlich   …« Elise schaute unsicher zu Olga.
    Olga bemerkte ihr Zögern. »Aber?«
    »Ihrem Großvater ging es sehr gut. Er war vorher noch mit Herrn Thalbach im Garten, und er selbst hatte sich einverstanden erklärt, mit Frau May zu sprechen.«
    Olga sah zu Thorvald hinüber, der aufgestanden war und eingehend das Bild betrachtete, das neben der Verandatür hing. Er beugte sich immer wieder zu der rechten unteren Ecke, als hätte er dort etwas entdeckt, das so klein war, dass er es nicht auf Anhieb erkennen konnte.
    »Was könnte es sonst für Gründe gegeben haben?«, fragte Olga.
    Elise schüttelte den Kopf. »Ich weiß es nicht. Es wurde in meiner Gegenwart nicht mehr darüber geredet.«
    »Elise, ist Ihnen noch etwas aufgefallen? Denken Sie nach! Ich möchte wissen, was Juliane kurz vor ihrem Tod gemacht hat.«
    »Das war alles, was ich mitbekommen habe. Mehr weiß ich nicht.«
    Elise sah sie hilflos an. »Sie werden Ihrem Großvater nichts davon erzählen? Dass Sie das von mir haben?«
    Olga stand auf und nahm Elises Hand. »Keine Sorge. Und danke für den Kaffee. Ich lasse Ihnen meine Handynummer da, falls Ihnen doch noch etwas einfällt. Rufen Sie mich an?«
    Elise blieb noch eine Weile an der Tür stehen, um den beiden nachzuschauen. Den Zettel mit Olgas Nummer umschloss sie fest mit der Faust.
     
    »Meinst du, ich kann mich hier überhaupt noch sehen lassen?«, fragte Thorvald, als sie am Eingang vom »Luis« standen.
    Olga zuckte mit den Schultern. »Das musst du wissen. Mehr als zurückschlagen kann er ja nicht.« Olga war mit ihren Gedanken noch bei dem Gespräch mit Elise.
    »Juli muss sich ganz schön geärgert haben. Da hätte sich Vincent zu einem Gespräch bereit erklärt und dann kommt sie nicht an der Himmelreich vorbei.«
    »Die hat im Laufe ihres Berufslebens gelernt, wie man Leute ohne Termin abwimmelt«, sagte Thorvald. »Mit der möchte ich mich auch nicht anlegen.«
    »Stimmt, ich glaube nämlich langsam, dass Vincent gar nichts mehr ohne sie macht.«
    »Machen darf!«, rief Thorvald.
    Kaum eingetreten, stießen sie auf Luis.
    »Was willst du hier?«, raunzte dieser.
    »Mich entschuldigen«, erwiderte Thorvald knapp.
    Olga wusste, dass das nicht wirklich Thorvalds Absicht war, aber wer im Wald lebte oder festhing, wie Thorvald zurzeit, der konnte es sich nicht leisten, auf das »Luis« zu verzichten. Und dafür musste er den Preis des Friedens zahlen. Außerdem schien Thorvald irgendetwas von Luis zu wollen.
    Luis Sander blickte ihn kalt an und ging an ihm vorbei zu den Gästen, die eine Bestellung aufgeben wollten.
    »Ich warte draußen«, sagte Olga. »Das regelst du mal schön alleine.«
    Thorvald sah Luis nach und ging dann in Richtung Bar. Als Luis wieder zurückkam, packte Thorvald schnell seinen Arm.
    »Komm schon! Friede.« Thorvald rollte mit den Augen. Es kostete ihn sehr viel Mühe. »Es tut mir leid. Okay?«
    Dann sah er Luis‘ Wange. Sie war geschwollen und gerade dabei, sich bunt zu färben.
    »Au Backe, das hat gesessen. Was kann ich tun?«
    Luis sagte noch immer nichts, versuchte aber nicht mehr, sich loszureißen.
    »Wir müssen an Benno denken«, setzte Thorvald nach. »Wir sind alle in einer beschissenen Situation. Hanna, du, Olga, ich. Wir müssen uns zusammenreißen.«
    »Die ganze Geschichte hat mein Geschäft bisher nicht beeinträchtigt«, sagte Luis schließlich. »Im Gegenteil, ich habe den Eindruck, dass seit dem Mord noch mehr Leute gekommen sind.« Er schaute sich um, das Lokal war fast voll. »Und das zur Mittagszeit.«
    »Sei doch froh. Je nachdem, wie die Sache hier weitergeht, werden noch mehr kommen«, erwiderte Thorvald. »Und du kannst dein Hotel fertigstellen. Eine Übernachtung.Und wer sie überlebt, bekommt zur Belohnung ein schönes Frühstück. Klingt doch gut.«
    »Ohne Hanna macht das keinen besonderen Spaß.« Luis sah Thorvald an. »Je länger sie in U-Haft sitzt, desto geringer wird die Wahrscheinlichkeit, dass ich sie zurückgewinne.«
    »Das kann schon sein«, stimmte Thorvald zu. »Du hast sie verspielt, du Dummkopf.«
    »Ich spiele immer mit dem höchsten Einsatz«, entgegnete Luis leise.«
    »Hast du schon mal gewonnen?« Thorvald spürte die Abneigung gegen Luis erneut in sich aufsteigen.
    »Am Ende gewinne ich immer.« Luis redete schon wieder wie immer. Eine Mischung aus Langeweile und

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