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Der Waldläufer

Titel: Der Waldläufer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gabriel Ferry
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habe.«
    »Wahrlich, Fabian«, fuhr der Jäger fort, »das erste Otternfell, das du verkaufen wirst, wird dir mehr Vergnügen machen als Säcke mit Gold, die du dir einsammeln könntest. Ich werde aus dir einen Schützen machen, wie ich einen aus Pepe gemacht habe, und wir drei zusammen werden ausgezeichnete Geschäfte machen. Es fehlt dir jetzt weiter nichts mehr als eine gute Kentuckybüchse, und es wird sich wohl irgendeine gute Seele finden, die uns eine auf Kredit gibt«, fügte der Jäger humorvoll zum Schluß hinzu.
    »Warum warten wir dann mit dem Abmarsch?« fragte Fabian mit einem Lächeln, das seinem aufgeregten Herzen die Treuherzigkeit des Kanadiers entlockt hatte, der gar nicht daran dachte, daß er einen Schatz von unermeßlichem Wert unberührt zurückließ.
    »Laßt ihn nur sprechen, Don Fabian!« sagte Pepe, indem er ihn mit dem Ellbogen stieß. »Ich habe von dort unten etwas mitgenommen, um Eure Büchse bar zu bezahlen.« Und Pepe zeigte Fabian mit triumphierender Miene ein Stück, so groß wie eine Nuß – die einzige Anleihe, die er sich bei dieser wunderbaren Goldmasse zu machen erlaubt hatte, als er sie zu seinen Füßen hatte, um sie jedem menschlichen Auge zu entziehen.
    In dem Augenblick, als die drei edelherzigen Männer vom Hügel in der Richtung hinabsteigen wollten, wo sie Gayferos an dem bekannten Ort zurückgelassen hatten, hörten sie in der Stille der Nacht den Galopp eines Pferdes auf dem dröhnenden Boden der Ebene widerhallen.
    Eine schmerzliche Aufregung ergriff das Herz des Kanadiers, aber er verbarg die Unruhe, die er innerlich fühlte. »Es ist ohne Zweifel«, sagte er, ohne daß er es selbst zu glauben wagte, »irgendein Flüchtling aus dem mexikanischen Lager, der diese Richtung eingeschlagen hat.«
    »Wolle Gott, daß es nicht noch etwas Schlimmeres ist!« erwiderte Pepe. »Ich wundere mich nur darüber, daß die Nacht so ruhig vergangen ist, während es doch gar nicht weit von hier umherstreifende Indianer und Weiße gibt, die noch beutegieriger sind als die Rothäute, und diese verdammten Schätze sich ganz in unserer Nähe befinden.«
    »Ach, ich sehe den Reiter!« sagte Fabian mit leiser Stimme. »Aber die Nacht ist seit dem Untergang des Mondes so dunkel, daß ich nicht unterscheiden kann, ob es ein Freund oder ein Unbekannter ist. Daß es aber ein Weißer ist, davon bin ich überzeugt.«
    Der Reiter sprengte weiter und schien auf seinem Weg weit von der Pyramide vorüberkommen zu müssen, als er plötzlich eine Wendung machte und dem indianischen Grabmal zusprengte.
    »Heda, Freund! Wer seid Ihr?« rief Bois-Rosé spanisch.
    »Ein Freund, wie Ihr sagt!« antwortete der Reiter, dessen Stimme jeder der drei Jäger wiedererkannte. Es war Pedro Diaz' Stimme. »Hört mich alle drei, und benützt, was ich euch sagen werde!«
    »Sollen wir zu Euch hinunterkommen?« fragte der Kanadier.
    »Nein; ihr würdet vielleicht nicht mehr Zeit genug haben, wieder auf eure Festung hinaufzusteigen. Die Indianer sind Herren der Ebene; meine Gefährten sind fast alle ermordet; ich habe kaum dem Blutbad entrinnen können.«
    »Wir haben das Gewehrfeuer gehört«, sagte Pepe.
    »Unterbrecht mich bitte nicht«, sagte Diaz; »die Zeit drängt. Durch Zufall bin ich eben einem Schelm begegnet, den ihr besser nicht hättet entkommen lassen: nämlich Baraja. Er führt zwei Piraten dieser Steppen und Apachen gegen euch, die ich nicht Zeit gehabt habe zu zählen. Ich habe nur einige Minuten Vorsprung vor ihnen gewinnen können. Sie sind mir auf den Fersen. Lebt wohl! Ihr habt mich geschont, als ich euer Gefangener war; möge die Warnung, die ich euch zukommen lasse, meine Schuld gegen euch quitt machen. Was mich anlangt, so will ich nicht weit von hier Freunde benachrichtigen, die ebenfalls in Gefahr sind, denn die Freibeuter, die mir folgen, verbergen ihre Pläne nicht. Wenn ihr ihnen entkommt, so sucht die Gabel des Red River zu erreichen, dort werdet ihr Tapfere finden, die ...«
    Ein von unsichtbarer Hand abgeschossener Pfeil pfiff dicht an Diaz vorbei und unterbrach ihn. Die Zeit drängte wirklich; und der Abenteurer gab, nachdem er diese unvollständige Warnung hingeworfen hatte, seinem Pferd beide Sporen, wobei er als letzte Warnung für seine Freunde und als letzten Hohn für seine ihn verfolgenden Feinde mit schallender Stimme rief: »Schildwache! Nimm dich in acht!«
    Und das Echo wiederholte noch diesen Alarmruf, als Diaz schon in der Finsternis mitten in der unermeßlichen Einöde

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